Seit 2018 hat Nikon sein Line-up auf links gedreht und sich von DSLRs komplett verabschiedet. Stattdessen setzt der japanische Traditionshersteller inzwischen ausschließlich auf CSCs. Wir zeigen, welche Nikon Kamera am besten zu Ihnen passt.
Die 12 besten Nikon Kameras 2024 im Test
Bewegte Zeiten hat der traditionsreiche Kamerahersteller Nikon hinter sich. Über viele Jahre lieferte sich das Unternehmen ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem ewigen Rivalen Canon am Fotomarkt. Als jedoch die Verkaufszahlen zunächst von Kompaktkameras und anschließend auch von DSLRs dramatisch in den Keller gingen, setzten die Verantwortlichen alles auf eine Karte.
Die DSLR-Entwicklung wurde eingestellt und das spiegellose Z-System als Nachfolger im Jahr 2018 vorgestellt. Dieser Schritt war ohne Zweifel risikobehaftet, denn die ersten Gehversuche im CSC-Markt mit der Nikon-1-Serie, die sich eher an Einsteigerinnen und Einsteiger richtete, war alles andere als von Erfolg gekrönt.
Mit Nikon Z sollte dann alles anders werden, denn das neue System sollte den DSLRs nicht nur gleichwertig, sondern sogar überlegen sein. Und so stampfte Nikon quasi aus dem Nichts ein neues Kamerasystem mit neuem Bajonett aus dem Boden und musste zeitgleich auch möglichst schnell ein attraktives Objektiv-Portfolio für Nikon Z auf die Beine stellen.
Und das alles bei gleichzeitiger Unsicherheit, ob die vielen treuen Nikon-Fans diesen Schritt auch mitgehen würden.
Von 0 auf 100 in sechs Jahren
Heute, rund sechs Jahre später, kann man bilanzieren, dass die Transformation geglückt ist. Zwar musste Nikon den zweiten Platz bei den Marktanteilen inzwischen an Sony abgeben, doch der Trend spricht wieder für den japanischen Traditionskonzern.
Das liegt vor allem daran, dass Nikon es geschafft hat, in Rekordzeit ein breites Line-up an Kameras am Markt zu platzieren. Ob für den Einstieg, für Fortgeschrittene oder für Profis: Nikon hat für jeden ein passendes Modell im Angebot.
Auch das Objektivportfolio für Nikon Z ist in beachtlicher Geschwindigkeit gewachsen. Zudem profitieren Sie bei Nikon Z im Gegensatz zu Canons Pendant EOS R davon, dass auch Dritthersteller wie Tamron und Sigma passende Objektive entwickeln. Das sorgt für noch mehr Auswahl und preislichen Wettbewerb.
Die neuesten Modelle
Die neuesten Kameramodelle von Nikon sind zeitgleich auch die spannendsten: die Z f und die Z 8. Beides Vollformatkameras, spricht die Z f vor allem Fans der Marke an, die schon seit Analogzeiten mit einer Nikon fotografieren. Die Z 8 hingegen richtet sich an Profis und ambitionierte Fortgeschrittene.
Anders als die meisten anderen Profimodelle ist sie in einem kompakten Gehäuse untergebracht, wodurch sie auch problemlos als Reisekamera genutzt werden kann. Damit hat sie sich als kompakte Alternative zum Flaggschiff Z 9 positioniert. Eine Stufe unter der Z 9 ist die ebenfalls hochauflösende Z 7 II angesiedelt.
Bei ambitionierten Hobbyfotografinnen und -fotografen steht zudem die Z 6 II hoch im Kurs, die inzwischen deutlich unter 2000 Euro zu haben ist und damit ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten hat. Die Kamera kommt bei der Bildqualität fast an die Profiklasse heran und punktet zudem mit einer sehr hohen Geschwindigkeit.
Bei beiden Kameras halten sich schon seit Monaten Gerüchte, dass Nachfolgemodelle in den Startlöchern stehen könnten. Offiziell bestätigt hat Nikon dies jedoch noch nicht. Aktuell noch etwas luftig aufgestellt ist Nikon bei Kameras für den Einstieg.
Wie auch früher bei den DSLRs bietet Nikon auch bei den CSCs sowohl Modelle mit Vollformat- als auch welche mit APS-C-Sensoren an. Letztere richten sich hauptsächlich an Einsteigerinnen und Einsteiger. Aktuell zur Auswahl gibt es hier drei Modelle.
Die Nikon Z fc adressiert hierbei vor allem Fans von Retro-Kameras, während sich die Z 30 explizit an „Content Creator“ richtet – also beispielsweise an YouTuber. Komplettiert wird das Angebot durch die Z 50, die bereits 2019 auf den Markt kam und technisch somit nicht mehr auf dem allerneuesten Stand ist.
Allerdings muss man bei Nikon als Information hinzufügen, dass der Hersteller ganz bewusst nicht jedes Jahr eine neue Kamerageneration auf den Markt bringt, sondern stattdessen lieber über einen längeren Zeitraum Modelle per Firmware-Updates technisch auf den neuesten Stand bringt.
Alles in allem lässt sich bilanzieren, dass Nikon den Umstieg auf das Z-System erfolgreich gemeistert und ein hochwertiges Kamera-Line-up auf die Beine gestellt hat. Interessant dürfte sein, was Nikon für die Zukunft in petto hat – vielleicht eine Kamera mit Global-Shutter-Sensor?
Nikon Z 9
Bewertung:
- Bildqualität (40 %): 92,6 %
- Ausstattung & Bedienung (35 %): 96,6 %
- Geschwindigkeit (15 %): 96,8 %
- Video (10 %): 98,2 %
- Gesamtbewertung: SUPER, 95,2 %
Extrem hochauflösend in Foto und Video, wahnsinnig schnell und perfekt verarbeitet: Das ist das Topmodell von Nikon. Sportfotografen arbeiten mit 20 B/s im RAW-Format, die maximale Videoauflösung reicht bis 8K mit bis zu 30p. Doch nicht nur funktional, auch preislich schwebt die Kamera des japanischen Premiumherstellers in Profi-Sphären: über 5.000 € gehen alleine für den Body über die Ladentheke.
Nikon Z 8
Bewertung:
- Bildqualität (40 %): 92,7 %
- Ausstattung & Bedienung (35 %): 93,8 %
- Geschwindigkeit (15 %): 96,3 %
- Video (10 %): 99,3 %
- Gesamtbewertung: SUPER, 94,3 %
Mit der Z 8 ist Nikon ohne Zweifel ein großer Wurf gelungen. 1.400 Euro günstiger als die Z 9, deutlich kompakter und dennoch nur wenige relevante Abstriche gegenüber dem Flaggschiff. Da muss man kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass die Z 8 im Profisegment aus dem Stand heraus viele Fotografinnen und Fotografen mit ihren Argumenten überzeugt – als Ersatz zur alten DSLR oder als Ergänzung zu einer wuchtigen Profikamera wie der Nikon Z 9.
Nikon Z 6II
Bewertung:
- Bildqualität (40 %): 92,6 %
- Ausstattung & Bedienung (35 %): 92,7 %
- Geschwindigkeit (15 %): 90,2 %
- Video (10 %): 90,5 %
- Gesamtbewertung: SUPER, 92,1 %
Wie zu erwarten revolutionierte die neue Nikon bei ihrem Markteintritt nicht die Fotowelt. Die Z 6II macht vielmehr das, was man von einer klassischen Nachfolgerin einer ersten Kamerageneration erwartet: Sie verbessert die größten Makel der Vorgängerin. Ist das Grund genug für Besitzer der Z 6 umzusteigen?
Eher nicht. Sollten Neukäufer zur zweiten Generation greifen? Auf jeden Fall. In Summe schließt die Z 6II in unserem Test mit 92,1 Prozent und Bestnote „SUPER“ ab.
Nikon Z 7II
Bewertung:
- Bildqualität (40 %): 92,5 %
- Ausstattung & Bedienung (35 %): 92,3 %
- Geschwindigkeit (15 %): 86,9 %
- Video (10 %): 90,6 %
- Gesamtbewertung: SEHR GUT, 91,4 %
Mit einem sensationellen Testergebnis gehört die Nikon Z 7II selbstredend zu einer der besten Profi-CSCs, die der Fotomarkt derzeit zu bieten hat. Die hohe Auflösung des bildstabilisierten Vollformatsensors holt Profis ab. Die Optimierungen in Prozessorleistung und Serienbildgeschwindigkeit sind ein zusätzlicher Pluspunkt. Ebenso wichtig: der zweite SD-Kartenslot. Auf Letzteren hätte Nikon aber auch schon bei der Z 7 kommen können.
Nikon Z F
Bewertung:
- Bildqualität (40 %): 92,1 %
- Ausstattung & Bedienung (35 %): 90,3 %
- Geschwindigkeit (15 %): 92,2 %
- Video (10 %): 90,3 %
- Gesamtbewertung: SEHR GUT, 91,3 %
Mit rund 2500 Euro ist die Nikon Z f ganz sicher kein Schnäppchen. Dennoch werden viele Nikon-Fans schon aus Nostalgie-Gründen ganz sicher zugreifen. Dabei ist die Nikon Z f alles andere als nur eine Liebhaberkamera.
Die technische Ausstattung ist auf der Höhe der Zeit und die Leistungsdaten überzeugten in unserem Labor- und Praxistest. Wem das Bedienkonzept zusagt, wird mit der Nikon Z f seine Freude haben, davon sind wir überzeugt.
Nikon Z 7
Bewertung:
- Bildqualität (40 %): 92,2 %
- Ausstattung & Bedienung (35 %): 90,3 %
- Geschwindigkeit (15 %): 82,8 %
- Video (10 %): 88,4 %
- Gesamtbewertung: SEHR GUT, 89,7 %
Mit der Z 7 gelang Nikon der beeindruckende Sprung von null auf hundert. Ihre erste Systemkamera mit Vollformat überzeugte auf Anhieb mit tollem Handling, einem ausgezeichneten Sucher, erstklassiger Bildqualität und cleverem Bedienkonzept.
Nikon Z 5
Bewertung:
- Bildqualität (40 %): 90,2 %
- Ausstattung & Bedienung (35 %): 90,3 %
- Geschwindigkeit (15 %): 80,2 %
- Video (10 %): 86,9 %
- Gesamtbewertung: SEHR GUT, 88,4 %
Mit sehr guter Bildqualität, toller Ausstattung inklusive 5-Achsen-Bildstabilisator und automatischer Augenerkennung vereint die Nikon Z 5 in einem kompakten Gehäuse all das, was Fotografen für den Einstieg in die spiegellose Vollformatwelt benötigen – und das zu einem fairen Preis.
Allerdings müssen Sie Abstriche in der Serienbildgeschwindigkeit und im Videomodus machen. Wen diese beiden Kritikpunkte jedoch nicht stören, der trifft mit der Nikon Z 5 eine gute Kaufentscheidung.
Nikon Z FC
Bewertung:
- Bildqualität (40 %): 90,2 %
- Ausstattung & Bedienung (35 %): 70,6 %
- Geschwindigkeit (15 %): 87,7 %
- Video (10 %): 85,7 %
- Gesamtbewertung: GUT, 82,4, %
Die Nikon Z fc ist eine gute Wahl für Retrofans. Die Bildqualität der kompakten Systemkamera ist sehr gut. Bei der Ausstattung lässt die Z fc im Vergleich zur Z 50 und zur Konkurrentin Fujifilm X-S10 etwas zu wünschen übrig.
Nikon Z 50
Bewertung:
- Bildqualität (40 %): 90,4 %
- Ausstattung & Bedienung (35 %): 67,9 %
- Geschwindigkeit (15 %): 85,9 %
- Video (10 %): 78,3 %
- Gesamtbewertung: GUT, 80,6 %
Die Nikon Z 50 erinnert an ihre Vollformat-Schwestermodelle Z 6 und Z 7, verzichtet allerdings zwecks kompakterem Design auf ein Schulterdisplay. Anders als bei den professionellen Z-Kameras befindet sich der Kartenslot der Z 50 auf der Unterseite neben dem Akku. Die Nikon überzeugt mit einer sehr guten Auflösung und einem flotten Autofokussystem.
Nikon Z 30
Bewertung:
- Bildqualität (40 %): 92,2 %
- Ausstattung & Bedienung (35 %): 90,3 %
- Geschwindigkeit (15 %): 82,8 %
- Video (10 %): 88,4 %
- Gesamtbewertung: SEHR GUT, 89,7 %
Die Z 30 ist das, was man von ihr erwartet: eine günstige Vlogging-Kamera, die all diejenigen, die bislang mit einem Smartphone gefilmt haben, in die Welt der Wechselobjektivkameras einführen möchte. Genau das macht die Kamera gut. Darüber hinaus können Sie keine großen Ansprüche an eine besondere Ausstattung oder erweiterte Funktionen stellen. Viele Ausstattungsmerkmale sind bereits von den Schwestermodellen Z 50 und Z fc bekannt.