Im Jahr 2020 endete eine Ära. Die EOS-1D X Mark III war die letzte Spiegelreflexkamera, die Canon auf den Markt brachte. Seitdem setzen die Japaner auf ihre spiegellose EOS-R-Serie. Wir stellen Ihnen das aktuelle Portfolio vor und zeigen, welche die beste Canon Kamera 2024 für Sie sein könnte.
Die 12 besten Canon Kameras 2024 im Test
An Canon führt in der Foto-Branche nach wie vor kein Weg vorbei. Das japanische Traditionsunternehmen ist mit großem Abstand die Nummer 1, was den Verkauf von Kameras weltweit angeht. Doch auch für Canon glich die jüngste Vergangenheit einer Achterbahnfahrt. So hat sich der Kameramarkt in den letzten Jahren extrem gewandelt.
Durch den Siegeszug der Smartphones brach der komplette Markt für Kompaktkameras zusammen. Gleichzeitig setzten andere Hersteller wie Panasonic und Sony erfolgreich auf spiegellose Systemkameras als kompakte Alternativen zu den wuchtigen DSLRs. Auch Canon sprang 2012 auf den Zug auf.
Allerdings positionierten sie ihre EOS-M-Serie eher als Lösung für Einsteigerinnen und Einsteiger und weniger als gleichwertige DSLR-Alternative. Doch dieser Ansatz floppte. Canon reagierte und stampfte die Serie ein.
Den Startschuss zum aktuellen R-Portfolio gab das Jahr 2018, als Canon mit der EOS R nicht nur eine neue Kamera, sondern auch mit dem RF-Bajonett ein völlig neues Kamerasystem vorstellte.
Und diesmal meinte Canon es mit dem Wechsel zu einem spiegellosen Portfolio wirklich ernst. EOS RF löste das EF-Bajonett ab. Canon konzentriert sich inzwischen ausschließlich auf spiegellose Systemkameras und hat sich von der DSLR-Produktion endgültig verabschiedet.
Wenn Sie sich für den Kauf einer neuen EOS-R-Systemkamera entscheiden, brauchen Sie natürlich auch passende Objektive für das RF-Bajonett, das mit dem EOS-RSystem neu eingeführt wurde. Sollten Sie noch alte DSLR-Objektive für das EOS-EF-Bajonett besitzen, können Sie jedoch auch diese für Ihre neue spiegellose Systemkamera nutzen.
Hierfür benötigen Sie den Bajonettadapter Canon EF-EOS R, der im Handel aktuell rund 100 Euro kostet. Alternativ stehen auch weitere Adapter-Varianten zur Auswahl. So kostet eine Variante mit integriertem, frei konfigurierbarem Objektiv-Steuerring rund 250 Euro. Zudem bietet Canon für rund 220 Euro einen Adapter inklusive Einsteckfilter an.
Neuaufstellung in Rekordzeit
Es ist also gerade einmal sechs Jahre her, dass Canon seine erste EOS R samt der ersten passenden Objektive vorgestellt hat. Und seitdem hat das Unternehmen sein Line-up in Rekordzeit ausgebaut und bietet inzwischen vom Einstiegs- bis Profimodell für jeden Einsatzzweck eine passende EOS-R-Kamera an.
Auch das Objektiv-Portfolio ist inzwischen auf 39 unterschiedliche Modelle gewachsen. Im Vergleich zur Auswahl bei EF-Objektiven ist das Angebot natürlich immer noch sehr gering, doch die Anzahl an Modellen wächst stetig. Allerdings zeigt sich in diesem Bereich dennoch ein aktueller Nachteil von Canon.
Anders als bei Nikon, Sony oder Fujifilm kooperiert Canon nicht mit Drittherstellern wie Sigma oder Tamron. AF-Objektive für EOS R gibt es deshalb aktuell nur von Canon. Das schmälert nicht nur die Auswahl, sondern auch den Wettbewerb, was sich in Form von vergleichsweise hohen Objektivpreisen bemerkbar macht.
Für jeden das passende
Während Sie bei den anderen Traditionsherstellern inzwischen keine einzige Kamera finden, die direkt beim Marktstart unter 1000 Euro kostet, setzt Canon nach wie vor bewusst auch auf solche preisgünstigen Einstiegsmodelle. Ebenso wie bei seinen DSLRs haben Sie auch bei EOS R die Wahl zwischen Modellen mit APS-C- und Vollformatsensor.
Die aktuellen Topmodelle, die sich hauptsächlich an Profis richten, sind die EOS R3 und die EOS R5. Bei der EOS R3 steht dabei vor allem eine extrem hohe Geschwindigkeit im Vordergrund, was sie für die Sportfotografie interessant macht, während die EOS R5 auf eine höhere Auflösung setzt und somit unter anderem für die Studio- und Werbefotografie die bessere Wahl ist.
Schon direkt nach den beiden Topmodellen kommt im Preis- und Leistungs-Ranking das wohl aktuell beliebteste Modell für Foto-Enthusiasten von Canon: die EOS R6 Mark II – eine hochklassige, schnelle Vollformatkamera, die sich vielseitig für alle erdenklichen Motivsituationen nutzen lässt.
Wem diese Kamera für eine Urlaubsreise zu wuchtig ist, findet in Form der EOS R8 eine kompaktere und zudem auch deutlich günstigere Vollformat-Alternative. Allerdings müssen Sie dann auch spürbare Abstriche bei der Ausstattung machen. Unter anderem fehlt bei der EOS R8 im Gegensatz zur EOS R6 Mark II der integrierte Bildstabilisator.
Im Jahr 2012 startete Canon mit der EOS M seine ersten Gehversuche im Bereich der spiegellosen Systemkameras. Canon platzierte die APS-C-Kamera und die Folgemodelle nicht als direkte, gleichrangige Konkurrenz zu den damals führenden DSLR-Modellen, sondern als Einsteigerlinie.
Die Kamera und auch die Folgemodelle konnten sich jedoch am Markt nicht etablieren, weshalb Canon die EOS-M-Serie einstellte. Im Handel sind jedoch nach wie vor Modelle wie die EOS M50 Mark II erhältlich. Die Kamera, die im März 2021 auf den Markt kam, war das letzte EOS-M-Modell, das Canon präsentierte.
Inzwischen werden weder neue Kameras noch neue Objektive für das EOS-M-Bajonett produziert. Sollten Sie sich für eine Kamera dieser Modellreihe interessieren, sollten Sie also unbedingt vor dem Kauf prüfen, ob alle für Sie interessanten Objektive und Brennweiten noch im Handel verfügbar sind – neu oder gebraucht.
Auswahl bei APS-C
Doch nicht für jede und jeden ist eine Vollformatkamera unbedingt die beste Wahl. So bieten auch Kameras mit dem kleineren APS-C-Sensor eine sehr gute Bildqualität und hohe Geschwindigkeiten – und das zu deutlich günstigeren Preisen.
Das aktuelle Topmodell in diesem Kamerasegment ist die EOS R7, die bei uns im Testlabor sogar diverse Vollformatkameras locker hinter sich ließ. Die Kamera bringt unter anderem einen integrierten Bildstabilisator mit. Wem der Preis von aktuell 1299 Euro für die R7 zu hoch ist, findet mit der EOS R10 eine günstigere Alternative.
Die kompakte APS-C-Kamera kostet derzeit 869 Euro und ist die bestbewertete Canon-Kamera im Preissegment unter 1000 Euro. Noch etwas günstiger und kompakter ist die EOS R50. Die Kamera ist etwas langsamer als die R10 und richtet sich mit ihrem Bedienkonzept mitsamt diverser Motivprogramme gezielt an Umsteigerinnen und Umsteiger, die bislang ausschließlich mit dem Smartphone fotografiert haben.
Noch abgespeckter ausgestattet ist die Einstiegskamera Canon EOS R100. Hier lohnt sich der Kauf unserer Meinung nach jedoch nicht – daher gibt es auch kein Siegel (s. weiter unten).
Canon EOS R3
Bewertung
- Bildqualität (40 %): 92,0 %
- Ausstattung & Bedienung (35 %): 97,7 %
- Geschwindigkeit (15 %): 97,7 %
- Video (10 %): 94,0 %
- Gesamtbewertung: SUPER, 95,1 %
Mit der EOS R3 hat Canon deutlich gemacht, dass es keiner Neuheiten aus dem DSLR-Segment mehr bedarf. Beim Praxistest des Topmodells wurde schnell klar: Diese Kamera steht aktuellen DSLR-Flaggschiffen in keiner Weise nach.
Mit der EOS R3 bietet Canon ein Angebot für Vollprofis aus den Bereichen Sport, Reportage und Presse. Dank der rasanten Serienbildgeschwindigkeit, einer topmodernen Ausstattung und eines stetig wachsenden Objektivportfolios dürfen sich alle Interessierten auf Kameratechnik der Extraklasse freuen.
Canon EOS R5
Bewertung
- Bildqualität (40 %): 92,6 %
- Ausstattung & Bedienung (35 %): 95,1 %
- Geschwindigkeit (15 %): 95,9 %
- Video (10 %): 94,4 %
- Gesamtbewertung: SUPER, 94,4 %
Als Canon die ersten Ankündigungen zur EOS R5 veröffentlichte, diskutierte das Netz eifrig darüber. Einige YouTuber waren sich sicher, dass eine sensorstabilisierte Vollformatkamera mit einer Serienbildgeschwindigkeit von bis zu 20 Bildern pro Sekunde und 8K-Video nicht möglich sei.
Canon zeigte aber: Es ist möglich. Die Bildqualität ist – auch im Vergleich zur Canon EOS R – erstaunlich gut. Trotz der hohen Auflösung ist das Rauschverhalten und der Dynamikumfang super. Hinzu kommen eine schnelle Bildverarbeitung, ein exzellentes Autofokussystem sowie eine rasante Serienbildgeschwindigkeit.
Wer über längere Zeit in 8K-Auflösung filmen möchte, ist mit deutlich teureren Filmkameras besser bedient. Fotografen und EOS-Fans werden mit der hoch, aber noch fair bepreisten EOS R5 hingegen viel Freude haben.
Canon EOS R6 Mark II
Bewertung
- Bildqualität (40 %): 91,6 %
- Ausstattung & Bedienung (35 %): 94,1 %
- Geschwindigkeit (15 %): 97,6 %
- Video (10 %): 92,9 %
- Gesamtbewertung: SUPER, 93,5 %
Die EOS R6 Mark II, überzeugt sowohl im Praxiseinsatz als auch im Labortest auf ganzer Linie. Die Kamera bietet eine hervorragende Bildqualität, lässt sich intuitiv bedienen und ist vor allem pfeilschnell.
Deshalb ist es kein Wunder, dass sich die Kamera direkt einen Platz in den Top 10 unserer CSC-Bestenliste sichert. Leider ist auch der Preis der Kamera entsprechend hoch. Doch dafür bekommen Sie auch eine der besten Hybridkameras am Markt!
Canon EOS R6
Bewertung
- Bildqualität (40 %): 90,6 %
- Ausstattung & Bedienung (35 %): 92,7 %
- Geschwindigkeit (15 %): 95,4 %
- Video (10 %): 87,6 %
- Gesamtbewertung: SEHR GUT, 91,8 %
Die Canon EOS R6 gehört zu den zwanzig besten Kameras in unserer Bestenliste der spiegellosen Profikameras mit Wechselobjektiv. Das sehr gute Testergebnis erreicht die Kamera aufgrund der herausragenden Bildqualität. Auflösung, Rauschverhalten und Dynamikumfang befinden sich auf einem exzellenten Niveau.
Zudem kann sich die Ausstattung sehen lassen: Das Dual-Pixel-CMOS-AF-System leistet erstklassige Arbeit. Last but not least kann die neue EOS auch in puncto Haptik überzeugen. Fazit: klare Kaufempfehlung für alle EOS-Fans.
Canon EOS R7
Bewertung
- Bildqualität (40 %): 89,0 %
- Ausstattung & Bedienung (35 %): 92,0 %
- Geschwindigkeit (15 %): 97,5 %
- Video (10 %): 88,5 %
- Gesamtbewertung: SEHR GUT, 91,3 %
Chapeau an Canon! Endlich ist im EOS-R-Portfolio eine richtig starke APS-C-Systemkamera zu finden. Die Bildqualität des 32,5-MP-Sensors ist sehr gut. Noch besser fällt in unserem Test die üppige Ausstattung sowie die hohe Geschwindigkeit von bis zu 30 Bildern pro Sekunde auf. Im Videobereich leistet die Kamera ebenfalls viel.
Canon EOS R8
Bewertung
- Bildqualität (40 %): 93,1 %
- Ausstattung & Bedienung (35 %): 74,9 %
- Geschwindigkeit (15 %): 98,5 %
- Video (10 %): 89,2 %
- Gesamtbewertung: SEHR GUT, 87,1 %
Die EOS R8 ist eine sinnvolle Alternative für alle, die eine kompakte und günstigere Alternative zur EOS R6 Mark II suchen. Ob die Ersparnis in Höhe von 1.000 Euro die Nachteile bei der Ausstattung aufwiegt, ist letztendlich eine Frage, die jeder für sich selbst beantworten muss.
Fest steht jedenfalls: Mit der EOS R8 bekommt man eine sehr gute, pfeilschnelle Vollformatkamera im kompakten, reisetauglichen Body zum attraktiven Preis.
Canon EOS R
Bewertung
- Bildqualität (40 %): 90,2 %
- Ausstattung & Bedienung (35 %): 75,2 %
- Geschwindigkeit (15 %): 84,9 %
- Video (10 %): 76,5 %
- Gesamtbewertung: GUT, 82,8 %
Die Canon EOS R liefert herausragende Foto- und Videoaufnahmen in bester Qualität. Ihr Gehäuse bietet dank eines großzügigen Griffs eine komfortable Handhabung. Der Sucher beeindruckt mit seiner großzügigen Größe und liefert ein äußerst detailliertes und kontrastreiches Bild.
Der Autofokus reagiert blitzschnell und ist äußerst präzise, obwohl er bei der Verfolgung von Schärfe nicht ganz das Tempo einer professionellen Spiegelreflexkamera erreicht. Eine kleine Schwäche ist das Fehlen eines Joysticks für den Autofokus, was das Verschieben des Fokuspunkts im Vergleich zur Konkurrenz umständlicher macht. Im 4K-Videomodus nutzt die Kamera lediglich einen Teil ihres Sensors.
Canon EOS R10
Bewertung
- Bildqualität (40 %): 90,4 %
- Ausstattung & Bedienung (35 %): 68,4 %
- Geschwindigkeit (15 %): 93,5 %
- Video (10 %): 86,7 %
- Gesamtbewertung: GUT, 82,8 %
Für wen ist die Canon EOS R10 die richtige Wahl? Für alle, die möglichst günstig ins EOS-R-System einsteigen möchten und eine Kamera für den Alltag suchen. Genau hier ist die neue EOS R10 angesiedelt. Die Einstiegshürde ist mit zwar relativ hoch, allerdings bietet die Kamera ein geniales AF-System, einen aktuellen Bildprozessors sowie ein hohes Serienbildtempo von bis zu rund 23 Bildern pro Sekunde. Das macht sie alltagstauglich.
Canon EOS R50
Bewertung
- Bildqualität (40 %): 89,6 %
- Ausstattung & Bedienung (35 %): 67,5 %
- Geschwindigkeit (15 %): 82,0 %
- Video (10 %): 84,4 %
- Gesamtbewertung: GUT, 80,2 %
Canons EOS R50 ist eine gelungene Kamera für Einsteigerinnen und Einsteiger, die ein Modell suchen, das ihnen die Einstellungen beim Fotografieren und Filmen abnimmt und einfach nur sehr gute Ergebnisse abliefert. Genau das bietet die EOS R50 mit ihrem APS-C-Sensor für einen günstigen Preis. Wer von Anfang an lieber selbst Blende und Verschlusszeit wählen will, ist mit der EOS R10 oder der Nikon Z fc als Konkurrenzmodell besser bedient.
Canon EOS RP
Bewertung
- Bildqualität (40 %): 89,6 %
- Ausstattung & Bedienung (35 %): 67,5 %
- Geschwindigkeit (15 %): 82,0 %
- Video (10 %): 84,4 %
- Gesamtbewertung: GUT, 80,2 %
Mit einem zur Einführung der Kamera vergleichsweise aggressiv niedrigen Preis wollte Canon seine Kunden für das neue R-System begeistern und zum Kauf der EOS RP bewegen. Egal, ob potenzielle Spiegelreflexwechsler oder Systemkameraneukunden, beide erhalten mit der RP eine grundsolide Kamera mit großem Sensor und starkem Autofokus.
Einschränkungen gibt es in Sachen Akkulaufzeit. Hier kommt die spiegellose EOS laut CIPA nur auf magere 250 Fotos. Mindestens ein Ersatzakku ist also Pflicht. Auch der 4K-Crop-Faktor wird einige nicht begeistern. In unserer DigitalPHOTO-Bestenliste liegt die EOS RP im Segment der CSC-Vollformatkameras knapp hinter der EOS R8 und EOS R.
Canon EOS M50 Mark II
Bewertung
- Bildqualität (40 %): 87,6 %
- Ausstattung & Bedienung (35 %): 59,9 %
- Geschwindigkeit (15 %): 82,9 %
- Video (10 %): 67,3 %
- Gesamtbewertung: BEFRIEDIGEND, 75,2 %
Der Kamerasensor im APS-C-Format sowie das Dual-Pixel-CMOS-Autofokussystem überzeugen auf voller Linie. Zudem ist die kleine und leichte Kamera perfekt für Reisen oder eine Tour durch die Stadt konzipiert.
Es macht Spaß, mit dem kompakten System zu fotografieren – wäre da nicht das magere Objektivportfolio. Zur Erinnerung: Canon hat dieses Kamerasystem eingestellt und produziert auch keine neuen Objektive für das M-Bajonett.
Canon EOS R100
Bewertung
- Bildqualität (40 %): 87,3 %
- Ausstattung & Bedienung (35 %): 55,8 %
- Geschwindigkeit (15 %): 78,3 %
- Video (10 %): 69,5 %
- Gesamtbewertung: BEFRIEDIGEND, 73,1 %
Insgesamt schneidet die EOS R100 von Canon aufgrund ihrer Schwächen in puncto Ausstattung und Video nur mit der Gesamtnote „befriedigend“ ab. Unser Tipp: Suchen Sie nach einer günstigen Einstiegskamera in diesem Preissegment und soll es eine Canon-Cam sein, greifen Sie lieber zur EOS R50 oder EOS R10. Beide sind nur unwesentlich teurer, aber deutlich besser ausgestattet. Hier lohnt es sich, die etwas höheren Anschaffungskosten zu investieren.