Für die Z 6 und Z 7 hat Nikon viel Lob, aber auch viel Kritik geerntet. Das wohl größte Manko: der fehlende zweite Speicherkartenslot. Diesen bietet die zweite Kamerageneration – und mehr. Wir haben herausgefunden, was die Z 6II alles kann.
Rückblick ins Jahr 2018. August, ein außergewöhnlich heißer Monat in Deutschland und dann dringt tatsächlich die Nachricht durch: Nikon steigt mit gleich zwei Modellen ins spiegellose Vollformatsegment ein. Das Datenblatt der beiden Neuheiten Z 6 und Z 7 sind scheinbar ellenlang.
Doch ein Ausstattungsmerkmal lässt Nikon-Fans und die, die sich dafür ausgeben, kochen: Beide Kameras verfügen über lediglich einen Speicherkartenslot. Auch wir haben den fehlenden Slot für eine Sicherungskopie in unseren Testberichten angemerkt.
Eine ungewöhnliche Entscheidung, verfügen doch vergleichbare DSLR-Schwestermodelle von Nikon über einen zweifachen Kartenslot.
Nun die Wendung: Nach Vorstellungen der Z 50 und der Z 5 als Einsteigerkameras ins Nikon-Z-System stellt der Hersteller zwei Nachfolger vor, die die ohnehin sehr guten Kameras nochmals im Detail verbessern sollen. In diesem Bericht schauen wir uns zunächst einmal die Z 6II und die damit günstigere der beiden Kameras an.
Die Vorteile gegenüber der ersten Kamera sind schnell erklärt, wenn auch zum Teil im Detail versteckt.
Z 6II
Eigenschaften
Bewertung
Nikon Z 6II Spiegellose Vollformat-Kamera (24,5 MP, 14 Bilder pro Sekunde, Hybrid-AF, 2 EXPEED-Prozessoren, doppeltes Speicherkartenfach, 4K UHD Video mit 10-Bit-HDMI-Ausgabe)
Die Systemkamera im Detail
- 1 Programmwahlrad: Unverändert: Das Moduswahlrad entspricht dem der Nikon Z 6. Es sind drei konfigurierbare Einstellungen abspeicherbar.
- 2 Sucherbuckel: Kein Aufklappblitz, aber ein Blitzschuh: Die Blitzsynchronzeit beträgt bei der Nikon Z6II 1/200 Sekunde.
- 3 OLED-Display: Die wichtigsten Einstellungen lassen sich alternativ zum rückseitigen Monitor auch über das Schulterdisplay ablesen.
- 4 Oberes Daumenrad: Nikon hat das obere Daumenrad im Vergleich zur ersten Generation etwas griffiger gestaltet. Der Unterschied ist gering.
- 1 Sehr guter Sucher: Der Sucher misst 0,5 Zoll und bietet eine Auflösung von 3,69 Mio. Bildpunkten. Er deckt zudem das gesamte Bildfeld ab.
- 2 Kippbares Touchdisplay: Der TFT-LCD-Touchmonitor ist 3,2 Zoll groß und löst 2,1 Mio. Bildpunkte auf. Er ist nur kippbar, nicht dreh- oder gar schwenkbar.
- 3 Joystick und Steuerkreuz: Einwandfreie Bedienung: Die Oberfläche auf der Rück- und Oberseite ist gut gelungen. Alle Tasten sind da, wo sie hingehören.
Nikon Z 6 II: Bildqualität weiterhin stark
Bereits die Nikon Z 6 punktete mit sehr guter Bildqualität. Das Nachfolgemodell setzt auf denselben stabilisierten 24,5-Megapixel-Sensor. Die Ergebnisse aus dem Labor und unserem Praxistest sprechen für sich: Bis in hohe Empfindlichkeitsstufen von ISO 6.400 sind die Bilder rauschfrei und überzeugen mit einem konstant hohen Dynamikumfang. Hervorragend!
Hinzu kommen zwei Expeed-Prozessoren, die die Geschwindigkeit des Autofokussystems sowie der Serienbildgeschwindigkeit erhöhen sollen. Unser Test ergab: Dem ist wirklich so. Die Nikon Z6II schneidet besser als ihr Vorgängermodell ab.
Doppelter Speicherkartenslot
Neben einem XQD-Speicherkarteneingang, den die Z 6 bereits bietet, besitzt die aktuelle Nachfolgerin noch einen zusätzlichen SD-Karteneingang. Damit beseitigt Nikon die Kritik für einen fehlenden zweiten Slot.
Der SD-Karteneingang unterstützt modernen UHS-II-Standard. Die Bedienoberfläche, der 3,2 Zoll große Touchmonitor sowie der elektronische Sucher sind mit denen des Vorgängermodells gleich. Das verspricht ein hervorragendes Handling. Für 2.099 Euro ist die Nikon Z 6II fair bepreist.
Mit 1.270 Euro ist die Z 6 deutlich günstiger erhältlich. Sparfüchse können hier zugreifen. Für alle anderen machen die Vorteile der zweiten Generation Sinn.
DigitalPHOTO-Fazit
Wie zu erwarten revolutioniet die neue Nikon nicht die Fotowelt. Die Z 6II macht vielmehr das, was man von einer klassischen Nachfolgerin einer ersten Kamerageneration erwartet: Sie verbessert die größten Makel der Vorgängerin. Ist das Grund genug für Besitzer der Z 6 umzusteigen?
Eher nicht. Sollten Neukäufer zur zweiten Generation greifen? Auf jeden Fall. In Summe schließt die Z 6II in unserem Test mit 93 Prozent und Bestnote super ab.
Alternative
Canon EOS R6
Eigenschaften
Bewertung
Canon bietet mit der neuen EOS R6 eine teurere, aber auch bessere Kamera. Die 2.236 Euro teure Vollformatkamera verzichtet auf ein Topdisplay, verfügt dafür aber bspw. über einen dreh- und schwenkbaren Monitor. In unserem Test der R6 kam die Alternative von Canon auf eine Gesamtwertung von 93,7 %.