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Test

Sony ZV-E1 im Test: für wen geeignet?

Mit der ZV-E1 präsentiert Sony die kompakteste Vollformat-Systemkamera der Welt. Der Schwerpunkt der Kamera liegt eindeutig in der Videografie, wo neue KI-Funktionen vor allem Vlogger*innen begeistern sollen. Wir haben getestet, was die Kamera im Bereich Fotografie zu bieten hat.

Sony ZV-E1 im Test

Pro & Kontra 

+ Innovative KI-Funktionen beim Videofilmen
+ Kleines, kompaktes Gehäuse
+ Sehr gute Foto- und Videoqualität
+ Integrierter Stabilisator
- Geringe Auflösung bei Fotos
- Kein elektronischer Sucher

Bewertung

  • Bildqualität (40 %): 93,8 %
  • Ausstattung & Bedienung (35 %): 80,9 %
  • Geschwindigkeit (15 %): 87,3 %
  • Video (10 %): 90,7 %
  • Gesamtbewertung: GUT, 88,0 % 

Keine Frage: Wer als Einmann- oder Einfrau-Betrieb Videos für YouTube erstellen möchte, wird viele der neuen Funktionen der ZV-E1 lieben: So sorgt beispielsweise eine KI-Autoframing-Funktion dafür, dass Sie Interviews ohne aufwendige Postproduktion professionell umsetzen können.

Filmen Sie solch ein Interview in der Totalen, nimmt die Kamera zusätzlich parallel ein zweites Video auf, bei dem immer der Gesprächspartner, der gerade redet, in Großaufnahme gezeigt wird. Beide Spuren lassen sich anschließend im Schnitt problemlos miteinander kombinieren, um ein dynamisch wirkendes Video zu produzieren.

Ein weiteres Video-Highlight der Kamera ist der KI-basierte Autofokus, der dank Echtzeit-Tracking Personen auch bei schnellen Bewegungen scharfstellt. Ein Bildstabilisator gleicht zudem Bewegungen des Filmenden automatisch aus und sorgt auf Wunsch dank einer Auto-Framing-Funktion dafür, dass das Hauptmotiv immer im Mittelpunkt der Videoaufnahme bleibt.

Beschränkte Auflösung

Die vorgestellten Funktionen sind nur einige der Gründe, warum die ZV-E1 in der Videowelt förmlich gefeiert wird. Die Kamera punktet zudem noch durch ihre kompakten Maße, die sie zu einer praktischen Begleiterin für unterwegs macht, sowie durch ihr kreatives Potenzial dank des integrierten Vollformatsensors.

Doch wie schlägt sich die Kamera denn nun in der Kategorie Fotografie? Auch hier sind hohe Ansprüche gerechtfertigt, denn die Kamera spielt mit einem Preis von rund 2.700 Euro in einer Liga mit den High-End-Boliden von Canon, Nikon und Co. Die technischen Werte sorgen hierbei für die erste Enttäuschung, denn die Sensorauflösung liegt mit 12 Megapixel auf einem doch eher bescheidenen Niveau.

Großformatige Ausdrucke und Detailvergrößerungen sind bei solch einer Auflösung nur sehr eingeschränkt möglich. Zudem vermissten wir beim Praxistest den elektronischen Sucher, den sich Sony aus Platzgründen gespart hat. Was man bei Videoaufnahmen sicher problemlos verschmerzen kann, ist bei der Fotografie schon ein Nachteil, wenn man allein nur an Situationen mit direkter Sonneneinstrahlung denkt, durch die das Monitorbild kaum zu erkennen ist.

Doch trotz dieser beiden Nachteile lässt sich mit der ZV-E1 sehr wohl auf einem sehr hohen Niveau fotografieren. So erreicht die Bildqualität im Labortest mit 93,8 Prozent einen Spitzenwert. Für Sport- und Actionfotos ist die Kamera jedoch nur bedingt geeignet. Zwar liefert die ZV-E1 im Serienbildmodus solide zehn Fotos pro Sekunde, doch andere Kameras in dieser Preisklasse sind deutlich fixer unterwegs.

Video-Funktionen auf einem Griff

Die Fokussierung der ZV-E1 auf Videoaufnahmen erkennt man auch auf der Kamera-Schulter. Die Option „S&Q“ steht für Zeitraffer und Zeitlupe. Hingegen fehlt ein Wahlrad für den Aufnahmemodus, um zum Beispiel die Zeit- oder Blendenautomatik auszuwählen. Diese Einstellung müssen Sie über das Kameramenü vornehmen.

Für wen geeignet?

Bleibt die Frage, für wen die Kamera ein Kaufkandidat sein könnte. Ganz klar: für alle, die eine hochwertige, innovative Kamera suchen, die hauptsächlich für das Filmen genutzt werden soll und bei der die Fotografie nur eine nützliche Zusatzfunktion darstellt. Wer seinen Schwerpunkt hingegen auf die Fotografie legt, findet in dieser Preisklasse deutlich geeignetere Modelle.

Sony ZV-E1 Alternative: Sony ZV-E10

Wer mit dem Vlogging starten möchte, aber keine 2.700 Euro Budget zur Verfügung hat, kann auch mit der deutlich günstigeren APS-C-Kamera ZV-E10 (ca. 630 Euro) starten. Auch diese Kamera ist speziell für die Videoproduktion ausgelegt.

Testurteil: 81,1 %

DigitalPHOTO-Fazit

Ich bin mir sicher: Die Sony ZV-E1 wird unter ambitionierten YouTuberinnen und YouTubern mit großem Geldbeutel einen reißenden Absatz finden. Die vielen innovativen Funktionen der kompakten High-End-Kamera sind perfekt auf diese Zielgruppe zugeschnitten. Im Bereich Fotografie kann die ZV-E1 hingegen nicht für Begeisterungsstürme sorgen. Hier haben andere Modelle in dieser Preisklasse einfach deutlich mehr zu bieten.

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