Die Frage der Perspektive stellt sich immer dann, wenn der passende Kamerastandpunkt für ein Motiv gewählt werden soll. Wie könnte der Betrachtungswinkel aussehen: zentriert oder normal, von oben oder doch lieber von unten?
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Canon EOS 5D Mark II, 35mm, F/13, ISO 125, 1/125s (Bild: Fotolia.com/TTstudio) Panorama-Perspektive In der Fotografie werden Panoramen angewendet, um mehr zeigen zu können, als es der menschliche Blickwinkel erfassen könnte. Dafür werden aber mehrere Aufnahmen benötigt.
Stellen wir uns eine Landschaft irgendwo im Gebirge vor. Beim Rundumblick auf die Berge, Wiesen und Täler fällt mit Sicherheit der Satz: „Was für ein schönes Panorama!“ Indem wir den Körper oder auch nur den Kopf horizontal bewegen, können wir die ganze Szenerie erfassen. Durch die Kamera betrachtet kommt dann aber die Ernüchterung – ein Normalobjektiv zeigt nur einen kleinen Ausschnitt der Szenerie und ein Weitwinkelobjektiv verzerrt die Horizontlinie enorm, so dass es unnatürlich wirkt. Genau hier hilft die Panoramaperspektive, bei der mehrere Fotos gemacht werden müssen, die später mit Hilfe eines Bildbearbeitungsprogramms verrechnet werden. Manche Kameras bieten auch Motivprogramme, die ein Panorama direkt in der Kamera erstellen können. Bei einem Panorama wird die Kamera Stück für Stück um ihre Achse gedreht. Die dabei aufgenommenen Bilder ergeben anschließend ein gesamtes Bild. Professionelle Fotografen arbeiten mit speziellem Equipment, um möglichst präzise Ergebnisse zu erzielen. Man kann aber auch mit verhältnismäßig geringem Aufwand ein Panorama erstellen, indem man die Kamera auf ein Stativ stellt und den Stativkopf bewegt. Ohne ein Stativ wird es sehr schwierig, ein scharfes, präzises Panorama zu fotografieren. Wichtig dabei ist, dass sich die Fotos immer ein wenig überlappen (in etwa 30 Prozent). Außerdem sollte sich die Horizontlinie (bei einem Querformat) nicht verschieben. Darüber hinaus müssen die Kameraeinstellungen bei jedem Foto gleich bleiben. Ein weiterer Tipp: Fotografieren Sie im Hochformat. Damit lassen sich auf jeden Fall die besten Ergebnisse erzielen. Panorama-Aufnahmen besitzen ein besonderes Seitenverhältnis. Klassischerweise ist eine Seite der Aufnahme dreimal länger als die kürzere Seite, wie in unserem Bildbeispiel unten. Man spricht von einem Verhältnis von 3:1. In der Regel nutzt man ein Querformat, es gibt aber auch Panoramen, die hochformatig ausgerichtet sind. Richtig angewendet können sich Panoramen wirklich sehen lassen und eröffnen im wahrsten Sinne des Wortes neue Perspektiven. Auf einem Foto ist nun viel mehr abgebildet, als es das menschliche Auge auf einmal erfassen könnte. Das macht die Panorama-Perspektive so besonders. Ausprobieren lohnt sich.
Warum funktioniert das Foto so gut? Weite Landschaften eignen sich gut für ein Panoramafoto. Aber auch in der Stadt passt die Perspektive.
1) Bei einer Panoramaaufnahme wird die Kamera geschwenkt. Der Bildwinkel ähnelt der Fischaugenperspektive, nur verzerren die Linien im Bild nicht.
2) Idealerweise ist der Blick auf das Geschehen leicht erhöht. Auch sollte es einen Fixpunkt für das Auge geben, wie hier der Berggipfel. Mindestens vier Fotos werden bei einer Panoramaaufnahme ineinander gerechnet.
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Von der Normal- bis hin zur Fischaugenperspektive – wenn man beim Fotografieren mit der Perspektive spielt, kann man so manch ein spannendes Foto erzielen. Dabei sollten Sie einfach mal herumprobieren und auch je nach Motiv verschiedene Standorte aufsuchen.
Anhand von den sieben Beispielen in unserer Klickstrecke schulen Sie Ihren Blick, damit Sie sich auf der nächsten Fototour garantiert für die richtige Perspektive entscheiden. Wir erklären Ihnen, warum die einzelnen Bilder so gut funktionieren, damit Sie ganz genau nachvollziehen können, bei welchem Motiv welcher Blickwinkel ideal ist.
Sie möchten Ihren Blick auch gerne für Hingucker-Motive mit Kontrast schulen? Auch das zeigen wir Ihnen in einer Bilderstrecke .
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