Normalerweise starten Standardzoom-Objektive bei 24 mm oder 28 mm. Sony spendiert seinem neuen Objektiv eine Extra-Brennweite und startet schon mit weitwinkligen 20 mm. Wir haben das Sony FE 20–70mm F4 G getestet.

Sony FE 20–70mm F4 G im Test
Pro & Kontra
+ Flexibilität durch Brennweitenbereich
+ Hohe Objektivgüte
+ Herausragende Ausstattung
- Nicht sonderlich lichtstark
Bewertung
- Auflösung (45 %): 90,8 %
- Objektivgüte (30 %): 92,9 %
- Ausstattung (15 %): 100,0 %
- Autofokus (10 %): 95,5 %
- Gesamtbewertung: SUPER, 93,3 %
Standardzoom-Objektive haben in der Regel einen Haken. Da sie meist mit einer Brennweite von 28 mm starten, wird der Weitwinkelbereich nicht mit abgedeckt. Das macht sie für die Landschaftsund Architekturfotografie nur sehr eingeschränkt nutzbar.
Auf das neue Sony FE 20–70mm F4 G trifft das jedoch nicht zu, denn Sony hat der Optik sozuagen eine Extraportion Brennweite spendiert. So startet das Zoomobjektiv schon bei 20 mm Brennweite, was sehr ungewöhnlich ist. Der Unterschied zum Standard mag gering klingen, doch er ist es nicht. So beträgt der Bildwinkel bei der neuen Sony-Optik 94 Grad, während er bei einer 28mm-Linse bei gerade einmal 75 Grad liegt.
Die praktischen Unterschiede bei Städte- und Landschaftsfotos kann sich so jeder leicht ausrechnen. Sonys neue Optik richtet sich sowohl an Nutzerinnen und Nutzer, die mit ihrer Kamera fotografieren wollen, als auch an solche, denen Filmen wichtiger ist. So erklärt sich, dass Sie auswählen können, ob bei Kameraeinstellungen über den Blendenring eine Rasterung erfolgen soll oder Sie lieber stufenlos arbeiten möchten.
Mit dem Schalter „Iris Lock“ kann die aktuelle Einstellung verriegelt werden. Auch eine Fokushaltetaste sowie ein Wahlschalter zwischen manuellem und Autofokus gehört zur Ausstattung. Da auch ein Bildstabilisator integriert ist und das Objektiv mit einer Streulichtblende ausgeliefert wird, verdient sich das Objektiv in der Kategorie „Ausstattung“ die Bestnote.
Kompakte Bauform
Eine kleine Schwachstelle, wenn man es so nennen will, ist die maximale Offenblende von f/4, die über den gesamten Brennweitenbereich zur Verfügung steht. Das ist bei guten Lichtverhältnissen mehr als genug, bei Dämmerlicht muss jedoch eine längere Belichtungszeit beziehungsweise eine höhere Lichtempfindlichkeit des Sensors helfen.
Doch bei diesem Wermutstropfen muss man bedenken, dass es technisch aktuell kaum möglich sein dürfte, ein noch lichtstärkeres Objektiv in dieser kompakten Form und mit diesem großen Brennweitenbereich zu bauen. Wer also mit dieser Einschränkung leben kann und bereit ist, 1.600 Euro zu investieren, bekommt ein sehr gutes Standardzoom.
Sony FE 20–70mm F4 G Alternative: Sony FE 24–70mm F2,8 GM II

Etwas weniger Brennweite, dafür eine höhere Lichtstärke bietet das von uns getestete Sony FE 24–70mm F2,8 GM II (SEL2470GM2). Der Preis des Objektivs liegt bei rund 2.400 Euro.