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Test

Sony Vollformatkameras im Vergleich: Alpha 7 vs. Alpha 7 II vs. Alpha 7 III vs. Alpha 7 IV

Mit der Alpha 7 startete Sony seine Vollformat-Revolution zu einem erschwinglichen Preis. Vor knapp acht Jahren eine Weltneuheit – waren die extragroßen Chips doch bisher nur klassischen Spiegelreflexkameras vorenthalten.

Drei Kameragenerationen später ist der japanische Elektronikriese mit der neuen Sony Alpha 7 IV im hochpreisigen Markt angekommen. Dazwischen bewegen sich noch die Schwestermodelle Alpha 7 II und Alpha 7 III. Wir vergleichen die spiegellosen Vollformatkameras für Semiprofis und erläutern, worauf Sie bei Ihrer Kaufentscheidung achten sollten. 

Auf der Suche nach der besten Sony Vollformatkamera für Semiprofis

Die Reihe der Sony Alpha 7 ist dreigeteilt: Mit der Alpha 7R bedient Sony Fotoprofis, die hohe Auflösung und eine kompromisslose Ausstattung suchen. Filmer und Low-Light-Fans werden mit den Modellen der Alpha 7S bedient. Die klassische Alpha 7 hingegen war ursprünglich auf semiprofessionelle Fotograf*innen zugeschnitten, die mit einem Vollformatsensor fotografieren möchten, aber Abstriche bei der Ausstattung hinnehmen. 

Die Entwicklung der klassischen Alpha-7-Serie

Mit der Alpha 7 hat Sony Ende 2013 einen vergleichsweise kostengünstigen Einstieg in die Welt der Vollformatfotografie geboten. Gerade einmal 1.199 Euro kostete der A7-Pionier. Rund ein Jahr später erschien bereits die Alpha 7 II, die als Innovation mit einem 5-Achsen-Bildstabilisator ausgestattet wurde.

Bis zur dritten Generation sind weitere dreieinhalb Jahre vergangen: Im Frühjahr 2018 stellte Sony die Alpha 7 III vor und überschritt damit erstmals in der Historie der A7-Modelle die Preisgrenze von 2.000 Euro. Auch acht Jahre nach der Einführung des A7-Pioniers ist mit Vorstellung der vierten Kamerageneration von der ursprünglich günstigen Preisgestaltung nichts mehr zu sehen – allerdings auch nichts mehr von der semiprofessionellen Technik.

Mit der Alpha 7 IV hat Sony die Alpha-7-Reihe endgültig in die Riege der Profi-Vollformat-CSCs aufgenommen. Das zeigt zum einen der Blick auf das Datenblatt der Kamera, das eine fortschrittliche Weiterentwicklung des bestehenden Systems offenbart. Zum anderen bestätigt unser erster Praxistest der Sony Alpha 7 IV diesen Eindruck.

Das Vorserienmodell glänzt im Test mit herausragender Bildqualität und toller Ausstattung. Anstatt die Kamera nur in einigen wenigen Aspekten zu verbessern, hat sich Sony für eine ganzheitliche Aktualisierung von Sensor, AF-System und Ausstattung, wie beispielsweise dem elektronischen Sucher und dem rückseitigen Monitor, entschieden.

Im Folgenden betrachten wir die einzelnen A7-Modelle im Detail.

Sony Alpha 7 – scharfe Aufnahmen

Pro & Kontra 

+ Sehr gute Bildqualität
+ Rauschärmer als Alpha 7R
+ Hochauflösender, elektronischer Sucher
+ Augensensor
+ Individuell gestaltbare Schnellwahltasten
- Externes Ladegerät optional
- Kein interner Blitz

Die Alpha Alpha 7 macht im Praxistest eine sehr gute Figur. Sie nimmt hochaufgelöste Bilder auf und meistert auch knifflige Situationen (z. B. Gegenlicht) mit Bravour. Praktisch: Über den elektronischen Sucher beziehungsweise das Display lässt sich das Ergebnis vor dem Auslösen genau beurteilen. Das Handling ist ausgezeichnet. 

Die spiegellose Vollformatkamera ist mit einem Hybrid-AF (Kontrast-AF; 25 Messfelder und Phasendetektion; 117 AF-Felder) ausgestattet, der gute Ergebnisse erzielt – dennoch etwas in die Jahre gekommen ist. Im Direktvergleich: 759 Phasen-AF-Messfelder und 94-prozentiger Sensorabdeckung bietet die Sony Alpha 7 IV.

Die Aufnahmen werden sehr scharf abgelichtet. Der automatische Weißabgleich leistet ebenso gute Arbeit. Die Farbwiedergabe ist sehr natürlich. So lassen sich mit lichtstarken Objektiven alle Vorteile des Vollformatsensors nutzen.

Bewertung 
  • Bildqualität (40 %): 92,70 %
  • Ausstattung (25 %): 85,00 %
  • Handling (35 %): 93,91 %
  • Gesamtbewertung: SEHR GUT, 91,2  %

Sony Alpha 7 II – mit Fünf-Achsen-Bildstabilisator

Pro & Kontra 

+ Spritzwassergeschütztes Gehäuse
+ Schneller Autofokus
+ Fünf-Achsen-Bildstabilisierung
+ Wi-Fi und NFC
+ Verbessertes Handling gegenüber Alpha 7
- Kein interner Blitz

Die Nachfolgerin der Alpha 7 setzt auf Konstanz. Viele Features wurden übernommen. Echte Neuerungen sind der Fünf-Achsen-Bildstabilisator und der Spritzwasserschutz. Pluspunkte gibt es für das verbesserte Rauschverhalten. Hier kann Sonys Technik im Vergleich zur Alpha 7 noch eine etwas bessere Performance aus dem Sensor kitzeln.

Wie ihre Vorgängerin setzt die Alpha 7 II auf einen Exmor-CMOS-Vollformatsensor mit 24,3 Megapixeln – es stehen alltagstaugliche ISO 100 bis ISO 25.600 bereit. Scharf fotografiert werden kann dabei bis ISO 6400, ISO 12.800 geht ebenfalls noch in Ordnung. 

Verbesserungen zeigen sich hauptsächlich im Detail. Etwa beim optimierten Handling durch die neue Platzierung des Auslösers oder beim spritzwassergeschützten Gehäuse. Das eigentliche „Killerfeature“ ist der neue Fünf-Achsen-Bildstabilisator, der ein echtes Pfund gegenüber der Alpha 7 ist.

Stehen Sie also vor der Frage: Alpha 7 oder Alpha 7 II, sprechen wir eine klare Empfehlung für das neue Modell aus. Was sich auch in der leicht höheren Gesamtwertung widerspiegelt.

Bewertung
  • Bildqualität (40 %): 90,58 %
  • Ausstattung (25 %): 87,10 %
  • Handling (35 %): 96,83 %
  • Gesamtbewertung: SEHR GUT, 91,9 %

Sony Alpha 7 III – Datensicherung mit zwei SD-Kartenslots

Pro & Kontra 

+ Herausragende Bildqualität bis in hohe Lichtempfindlichkeiten
+ 5-Achsen-Bildstabilisator
+ Perfektes Autofokussystem
+ Schnelle Serienbildgeschwindigkeit
+ Staub- und spritzwassergeschützt
- Externes Ladekabel nur optional erhältlich
- Kein integrierter Blitz

Die Alpha 7 III gleicht erstmals eher einem professionellen System, getarnt als semiprofessionelle CSC. Der 24,2-Megapixel-Vollformatsensor wird nun rückwärtig belichtet. Der Empfindlichkeitsbereich des Sensors reicht nativ bis ISO 51.200 und lässt sich auf Wunsch auf bis zu ISO 204.800 erweitern.

Wie schon beim Vorgängermodell ist auch der Bildsensor der Alpha 7 III auf fünf Achsen stabilisiert. Basierend auf dem CIPA-Standard kompensiert der Stabilisator bis zu fünf Blendenstufen: Das ist vor allem bei Low-Light und langen Brennweiten nützlich.

Zum automatischen Fokussieren stehen Fotograf*innen satte 693 Phasendetektions-AF-Messfelder zur Verfügung, die 93 Prozent des Bildbereichs abdecken sowie 425 Kontrastdetektions-AF-Messfelder. Für Porträtfotografen ist außerdem die automatische Augenerkennung extrem hilfreich.

Ein Vorteil gegenüber der Alpha 7 II zeigt sich außerdem in der Datensicherung: Die Kamera ist mit zwei SD-Kartenslots ausgestattet, von denen einer dem schnellen UHS-II-Standard entspricht. Der rückseitige Monitor ist mit 921.600 Bildpunkten spärlicher aufgelöst als beim Vorgänger, dennoch übersichtlich und sogar touchfähig.

Das Kameramenü der Alpha-Modelle stand immer in Verruf, wenig übersichtlich zu sein. Das ändert sich mit der Alpha 7 III leider nicht. Allerdings besteht die Möglichkeit, ein eigenes Menü mit bis zu 30 Elementen zu erstellen.

Entsprach die zweite Generation der Alpha 7 eher dem Motto Evolution statt Revolution, so ist das bei der Alpha 7 III genau umgekehrt: Die Sony überzeugt im Test mit lobenswerten Allrounderfähigkeiten und einem signifikant besseren Gesamtauftritt. Da ist auch der preisliche Anstieg nachvollziehbar.

Bewertung 
  • Bildqualität (40 %): 93,30 %
  • Ausstattung (25 %): 86,70 %
  • Handling (35 %): 94,18 %
  • Gesamtbewertung: SUPER, 92,00 %

Sony Alpha 7 IV – ganzheitliche Touch-Unterstützung

Pro & Kontra

+ Starke Bildqualität bis inkl. ISO 6.400
+ Fortschrittliches AF-System
+ Beweglicher Touch-Monitor
+ Schnelles Serienbild ohne Sucher-Blackout
+ Übersichtlicher E-Sucher
+ Tolles Handling, gute Bedienoberfläche
+ Duale Datensicherung
- Sehr hoher Preis: 2.799 Euro

Schon einmal vorweg: Mit einem Gesamtergebnis von 93,5 Prozent ist die vierte Generation der Alleskönner-Serie deutlich besser als ihre drei Vorgängerinnen. Bis einschließlich ISO 6.400 liefert die Sony (gemessen mit dem FE 50mm F1.2 GM) eine hohe Auflösung und ein sehr gutes Rauschverhalten.

Dank einer vergleichsweise hohen Auflösung von 33 Megapixeln bietet die Alpha 7 IV außerdem genügend Spielraum, um Fotos zuschneiden zu können und dabei dennoch eine üppige Bildgröße beibehalten zu können. In Summe erzielt die Sony im Bereich der Bildqualität ein Ergebnis von superben 94,4 Prozent.

Die Alpha 7 IV bietet mit 759 Phasen-AF-Messfeldern und 94-prozentiger Sensorabdeckung eine erstklassige Ausstattung. Doch ist der Autofokus auch schnell und präzise? Um es kurz zu machen: Ja, der AF arbeitet so, wie man es von einem neuen Alpha-Modell dieser Klasse erwarten kann.

Ähnlich beeindruckend wie die AF-Leistung ist auch die Serienbildgeschwindigkeit: Zwar ist in Serie mit „nur“ zehn Bildern pro Sekunde ein gleich hohes Tempo wie beim Vorgängermodell drin, allerdings bereitet die unterbrechungsfreie Sicht auf das Motiv pure Freude.

Die Sony Alpha 7 IV ist mit einer automatischen Augen- und Gesichtserkennung ausgestattet. Im Praxistest funktionierte diese Automatik hervorragend. Neu unterstützt werden nun auch Vögel. Dafür hat Sony im Menü neben „Mensch“ und „Tier“ eine separate Funktion angelegt. Gut für alle Naturfoto-Fans!

Der Touchmonitor ist zur Freude aller Foto- und Videofans dreh- und schwenkbar. Die 658 Gramm leichte Sony ist darüber hinaus mit dem neuen Kameramenü ausgestattet, das Sie bereits von Modellen wie der Alpha 7S III und der Alpha 1 kennen. Ebenso ist die Touchfunktion nun auch im Menü verfügbar. Sony hat also eine ganzheitliche Touch-Unterstützung integriert – endlich!

Der Knackpunkt: Neupreis. Die Sony Alpha 7 IV ist deutlich teurer als die Vorgängermodelle. So muss sich die neue Alpha 7 IV nicht nur gegen starke Konkurrenzmodelle wie beispielsweise die Canon EOS R6, Nikon Z 6II und Panasonic Lumix S5 behaupten, sondern auch gegen andere Alpha-Modelle.

Bewertung 
  • Bildqualität (40 %): 94,40 %
  • Ausstattung (25 %): 89,70 %
  • Handling (35 %): 95,26 %
  • Gesamtbewertung: SUPER, 93,50 %

DigitalPHOTO-Fazit

Sony stellt mit der Alpha 7 IV ein hochprofessionelles Kamerasystem vor. Die Bildqualität der CSC ist bis in hohe ISO-Stufen beeindruckend. Hinzu kommt eine üppige Ausstattung sowie ein sehr gutes und intuitives Handling.

Kurzum: Bei der Sony Alpha 7 IV handelt es sich nicht bloß um ein eine einfache Modellpflege, sondern um ein zukunftsweisendes Update einer Alleskönner-Kamera. Einziger Kritikpunkt: der vergleichsweise sehr hohe Neupreis. Die Kamera bewegt sich dennoch in Ihrem preislichen Rahmen? Zugreifen! 

Die Sony Alpha 7 III überzeugt im Test mit lobenswerten Allrounderfähigkeiten und einem signifikant besseren Gesamtauftritt als ihr Vorgängermodell Alpha 7 II. Die Ende 2013 vorgestellte „Ur-Alpha“ kostet aktuell mehr als ihre Nachfolgerin mit IBIS, greifen Sie also im Vergleich zur Alpha 7 II. 

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