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Test

Canon EOS R6 Mark II im Test: ein echter Quantensprung

Mit der Canon EOS R6 Mark II testen wir das Nachfolgemodell der EOS R6. Doch wer meint, dass die Neuerungen nur kosmetischer Natur sind, irrt gewaltig. Canons Neuling hat vor allem in puncto Geschwindigkeit einen großen Sprung gemacht. Wir haben die Mark II für Sie unter die Lupe genommen.

Canon EOS R6 Mark II im Test

Pro & Kontra 

Extrem schneller Autofokus
+ Sehr gute Bildqualität
+ Super schneller Serienbildmodus
+ Lange Akkulaufzeit
+ Sehr gute Video-Features
+ AF-Nachführung für viele Motive
- Nur Micro-HDMI-Anschluss statt HDMI

Bewertung

  • Bildqualität (40 %): 91,6 %
  • Ausstattung & Bedienung (35 %): 94,1 %
  • Geschwindigkeit (15 %): 97,6 %
  • Video (10 %): 92,9 %
  • Gesamtbewertung: SUPER, 93,5 % 

Jetzt ist die erste „Mark II“-Kamera auch in der EOS-R-Serie angekommen. Will heißen: Erstmals präsentiert Canon mit der EOS R6 Mark II ein Modell-Update bei seinen spiegellosen Systemkameras mit RF-Bajonett. Die EOS R6 Mark II löst die EOS R6 ab, die im August 2020, auf den Markt kam.

Bezeichnet ein Hersteller eine neue Kamera mit solch einem Modellnamen mit angehängtem Mark II, III oder IV, bedeutet das häufig, dass nur Detailverbesserungen in der Technik vorgenommen wurden und die Unterschiede zum Vorgängermodell marginal sind. Auf den ersten Blick könnte man beim Vergleich zwischen R6 und R6 II zunächst zu einem ähnlichen Fazit kommen.

So sind die Abmessungen beider Kameras komplett identisch. Einziger offensichtlicher Unterschied: Der Ein-Aus-Schalter ist von der linken Schulterseite auf die rechte gewandert. Stattdessen hat Canon auf der linken Seite nun einen Schalter platziert, mit dem Sie bequem zwischen dem Foto- und Videomodus wechseln können.

Das ist ein erstes Indiz dafür, dass Canon seine EOS R6 Mark II bewusst als Hybridkamera am Markt platzieren möchte, die gleichermaßen für anspruchsvolle Foto- und Videoprojekte genutzt werden kann.

Geschwindigkeit verdoppelt

Im Vergleich zur Vorgängerin hat Canon die Auflösung der neuen Vollformatkamera etwas erhöht. So bietet der Bildsensor nun 24 Megapixel (6.000 × 4.000 Pixel), während sich die R6 noch mit 20,1 Megapixeln (5.472 × 3.648 Pixel) begnügen musste.

Der entscheidende Unterschied zwischen diesen beiden Kameras ist jedoch ein anderer: die Geschwindigkeit! Diese hat Canon nämlich einfach mal verdoppelt. Mit einer Serienbildgeschwindigkeit von bis zu 40 Bildern pro Sekunde mit elektronischem Verschluss ist die R6 II die aktuell schnellste Kamera von Canon.

Die EOS R6 Mark II nutzt die DIGICX-Prozessortechnologie, die auch das Herzstück der EOS R5, der EOS R6 und der professionellen EOS-1D X Mark III bildete. Zudem bringt sie den Dual Pixel CMOS AF II der nächsten Generation mit. Der Autofokus mit 4.897 AF-Positionen arbeitet pfeilschnell, was sich im Labor in der Kategorie Geschwindigkeit mit einem Fabelergebnis von 97,6 Prozent niederschlug.

Bei solch einem Wert können nur wenige andere Kameramodelle mithalten. Die hohe Geschwindigkeit fällt auch im Praxistest sofort positiv auf. Besonders beeindruckt waren wir dabei von der AF-Nachführung bei sich bewegenden Motiven. Hier erkennt die neue Canon automatisch Menschen, Tiere (Hunde, Katzen, Vögel und Pferde) und Fahrzeuge (Rennwagen oder Rennmotorräder, Flugzeuge, Züge) im Bild und stellt sie kontinuierlich im Bild scharf.

Damit ist die EOS R6 Mark II die ideale Kamera für Sport- und Actionfotos, bei denen es auf maximale Geschwindigkeit ankommt. Gut gefallen hat uns im Praxistest auch der hochauflösende, gestochen scharfe optische Sucher, mit dem das Finden nach optimalen Bildausschnitten, Perspektiven und Kameraeinstellungen ein Kinderspiel war.

Apropos Kameraeinstellungen: Die nehmen Sie sehr komfortabel über die Multifunktionstaste an der Kameraschulter vor. Alternativ können Sie natürlich auch den flexibel beweglichen TFT-Monitor zur Motivsuche nutzen. Das macht vor allem bei ungewöhnlichen Perspektiven, beispielsweise, wenn Sie die Kamera auf dem Boden platzieren, Sinn.

Bessere Ausdauer

Eine weitere Verbesserung zum Vorgängermodell betrifft die Akku-Reichweite. So können Sie mit der Canon EOS R6 Mark II nun bis zu 760 Aufnahmen mit einer Akkuladung realisieren. Das sind 50 Prozent mehr als mit der R6, bei der nach maximal 510 Bildern Schluss war. Eine bessere Ausdauer zeigt die Kamera auch beim Filmen.

So können Sie mit der Mark II theoretisch Videos mit einer Länge von bis zu sechs Stunden am Stück in maximaler Auflösung aufnehmen. Bei der Vorgängerin war die Aufnahmedauer noch, wie auch bei vielen anderen Kameramodellen ebenfalls üblich, auf 30 Minuten begrenzt.

Bodycheck: Canon EOS R6 Mark II

Das Gehäuse der EOS R6 Mark II ähnelt dem der Vorgängerin. Allerdings hat sich die Bedienung etwas geändert. So ist beispielsweise der Ein-Aus-Schalter auf die andere Seite gewandert.

  • 1 | Auch Video im Fokus: Sie können per Schalter auf der Kameraschulter zwischen dem Foto- und Videomodus wechseln.
  • 2 | Moduswahlrad: Über das Moduswahlrad stellen Sie das gewünschte Kreativbeziehungsweise Motivprogramm ein.
  • 3 | Multifunktionstaste: Nach Drücken der Taste können Sie per Drehen des Wahlrads alle wichtigen Aufnahmeeinstellungen vornehmen.
  • 4 | Das Motiv im Sucher: Der hochauflösende, 0,5 Zoll große elektronische OLED-Sucher bietet eine prima Motivübersicht.
  • 5 | Flexibler TFT-Monitor: Das ausklappbare, drehbare TFT-Touch-Display ist 3 Zoll groß und bringt eine Auflösung von 1,62 Mio. Bildpunkten mit.
  • 6 | Hochwertiges Gehäuse: Das Chassis besteht aus einer Magnesiumlegierung. Die Außenteile sind aus Polykarbonat und Glasfaser gefertigt.

Dass dieses Limit bei der Mark II aufgehoben ist, macht die Kamera auch für Profis interessant, die beispielsweise Pressekonferenzen oder Konzerte in voller Länge ohne störende Unterbrechung filmen möchten. Freuen können Sie sich bei der Videoaufnahme auch auf den in der Kamera integrierten Bildstabilisator, der acht Blendenstufen ausgleicht und dafür sorgt, dass freihändige Aufnahmen so wirken, als hätten Sie einen Gimbal zur Stabilisierung genutzt.

Kabellose Übertragung

Zur Speicherung Ihrer Fotos und Videos stehen zwei Speicherkarten-Slots zur Verfügung. Um Bilder anschließend zu übertragen, müssen Sie nicht zwangsläufig die Speicherkarten aus dem Gehäuse nehmen, denn dies können Sie auch ohne Probleme kabellos erledigen.

Dank aktualisiertem Bluetooth v.5 und WLAN (5 GHz) lässt sich die EOS R6 Mark II zum Beispiel mit Ihrem Smartphone verbinden. Alternativ können Sie die Kamera auch in Netzwerke verbinden, was die gemeinsame Nutzung von Dateien und FTP/FTPS/SFTP-Übertragungen mit hoher Geschwindigkeit erlaubt.

So haben Sie die Möglichkeit, Aufnahmen auch unterwegs problemlos zu bearbeiten und weiterzugeben. Die Konnektivität macht es zudem möglich, die EOS R6 Mark II über die Camera Connect App und EOS Utility fernzusteuern.

Wenn Sie möchten, können Sie zudem die automatische Übertragung von Bilddateien zur image.canon Cloud-Plattform aktivieren, von wo aus Sie die Aufnahmen einfach teilen oder direkt drucken können.

Die Konkurrenz

Mit einem Preis von 2.899 Euro richtet sich die Canon EOS R6 Mark II zweifellos hauptsächlich an Profis. Wer auf Schnäppchenjagd ist, sollte in den kommenden Wochen den Preis der Vorgängerversion im Auge behalten, der aktuell bei rund 2.200 Euro liegt.

Die EOS R6 kann zwar mit ihrer Nachfolgerin in puncto Geschwindigkeit und Ausstattung nicht ganz mithalten, ist aber dennoch nach wie vor eine Top-Kamera. Ansonsten ist auch die Sony Alpha 7 IV eine vergleichbare Alternative. Die Kamera bringt eine deutlich höhere Auflösung (33,1 Megapixel) mit, ist dafür jedoch nicht ganz so schnell wie die R6 Mark II.

Wenn es Ihnen auf maximale Geschwindigkeit ankommt, es aber nicht unbedingt eine Vollformatkamera sein muss, stellt auch Fujifilms APS-C-Flaggschiff, die X-H2S, eine attraktive Alternative dar. Vor allem vor dem Hintergrund, dass die Kamera in den letzten Monaten preislich gefallen ist. Kostete sie im Handel im September letzten Jahres noch 2.749 Euro, ist sie nun schon für rund 2.350 Euro zu haben.

Canon EOS R6 Mark II Alternative: Fujifilm X-H2S

Wenn Sie Wert auf maximale Geschwindigkeit legen, es aber nicht unbedingt eine Vollformatkamera sein muss, ist die Fujifilm X-H2S mit ihrem X-Trans-CMOS-HS-Sensor im APS-C-Format eine attraktive Alternative.

Testurteil: 93,2 %

DigitalPHOTO-Fazit

Canons jüngster Spross, die EOS R6 Mark II, überzeugt sowohl im Praxisals auch im Labortest auf ganzer Linie. Die Kamera bietet eine hervorragende Bildqualität, lässt sich intuitiv bedienen und ist vor allem pfeilschnell.

Deshalb ist es kein Wunder, dass sich die Kamera direkt einen Platz in den Top 10 unserer CSC-Bestenliste sichert. Leider ist auch der Preis der Kamera entsprechend hoch. Doch dafür bekommen Sie auch eine der besten Hybridkameras am Markt!

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