Ratgeber

„Ich wollte die Magie und den Zauber der Kindheit einfangen“ – 10 Fragen an Simone Hertel

Seit Mitte der 2000er Jahre hält Simone Hertel Kinder und Familien mit ihrer Kamera fest – in und um Oelsnitz im Erzgebirge, das sie liebt. Mit ihren Bildern möchte sie die Schönheit der Region zeigen, besondere Momente bewahren und Erinnerungen schaffen, die bleiben.

10 Fragen an Simone Hertel

1. Wo ist das Bild entstanden?

Bei mir zuhause im Erzgebirge – auf einer wilden Wiese, unter einem alten Baum mit einer Schaukel. Das Bild entstand letzten Sommer. Ich liebe diesen Ort und habe hier schon oft fotografiert. Der Sonnenuntergang im Hintergrund gab dem Moment eine besondere Magie.

2. Wer ist die Person auf dem Foto?

Luisa habe ich auf einem Fest kennengelernt. Ich gab ihr eine Visitenkarte und bat sie, diese ihren Eltern zu geben. Ich hoffte, dass sie sich melden würden, da ich sie gern als Model fotografieren wollte.

3. War die Aufnahme geplant?

Geplant waren sommerliche, lebendige und natürliche Porträts im Gegenlicht bei Abendsonne. Als das Shooting eigentlich schon vorbei war und wir zum Auto gingen, fiel mir die Silhouette eines Baumes auf – und Luisa wollte sowieso noch einmal schaukeln. Ich liebe Silhouettenaufnahmen, und in diesem Moment hatte ich sofort eine Vision im Kopf: der alte Baum und Luisa auf der Schaukel – es war einfach ein intensives Gefühl.

4. Welche Kameratechnik kam zum Einsatz?

Das Bild entstand mit der Nikon D700 und einem 50-mm-Objektiv. Mittlerweile bin ich auf die Nikon Z 6 III umgestiegen. Die D700 liebe ich immer noch – sie darf aber jetzt in Pension gehen.

5. Haben Sie noch etwas nachbearbeitet?

Die Originalaufnahme hatte bereits eine wunderschöne Silhouette. In der Bearbeitung habe ich die Belichtung etwas reduziert, den Kontrast erhöht, die Lichter abgeschwächt und die Dynamik angehoben, um das Bild noch intensiver wirken zu lassen.

6. Welche Stimmung vermittelt das Bild?

Ich wollte die Magie und den Zauber der Kindheit einfangen: Freude, Glück, Leichtigkeit, Unbeschwertheit, Träume, Fantasie, Abenteuerlust, Verspieltheit.

7. Fotografieren Sie gerne Menschen?

Menschen zu porträtieren bedeutet für mich, ihre einzigartigen, wundervollen Seiten einzufangen. Ich möchte, dass sie sich in meinen Fotos wiederfinden – und Freude daran haben, sie immer wieder anzusehen.

8. Wie kamen Sie zur (Porträt-)Fotografie?

Besonders die Leidenschaft für die Kinder- und Porträtfotografie wuchs mit der Geburt meiner Tochter. Ich konnte mich nie mit den typischen Studioaufnahmen anfreunden. Natürliche Porträts – ein Trend, der vor allem aus den USA kam – faszinierten mich sehr. Gerade hier im Erzgebirge bieten sich die schönsten Kulissen dafür an.

9. Was zeichnet ein gutes Foto aus?

Es muss etwas Besonderes haben – sei es das Licht, ein einzigartiger Ausdruck oder eine spürbare Emotion. Es braucht Wärme, Intensität und eine besondere Kulisse. Alles muss in Harmonie zusammenkommen.

10. Gibt es noch eine Anekdote zum Bild?

Nur, dass Luisa noch eine halbe Stunde hätte weiterschaukeln können.

Die Fotografin

Instagram: @simonehertel_fotografie

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