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„Alle 15 Minuten habe ich eine Panoramaaufnahme erstellt.“ – 10 Fragen an Max Meyer

Seit 2019 beschäftigt sich Max Meyer mit der Fotografie von Zeitraffer-Aufnahmen. In unserem Kurzinterview beschreibt er unter anderem die Herausforderungen dieser Aufnahmen.

10 Fragen an Fotograf Max Meyer

1. Wo ist das Bild entstanden?

Das ist eine Aufnahme aus Porto. Zu sehen ist die berühmte Brücke Ponte Dom Luís I, welche den Douro überspannt.

2. Warum waren Sie vor Ort?

Ich war Anfang 2020 unterwegs, quer durch Europa – von Deutschland über Frankreich, Spanien bis nach Portugal. Bestimmte Fotoziele hatte ich im Kopf – es war aber keine reine Fotoreise.

3. Sie bezeichnen Ihre Fotos als „Timelapse- Bilder“. Was steckt hinter dem Begriff?

Der Begriff Timelapse steht für Zeitrafferaufnahmen – allerdings eigentlich für Videos. Für Fotos müsste es korrekt „Timeblend“ heißen. Ich habe jedoch den Begriff „Timelapse“ beibehalten, da ich ihn von Anfang an im Namen meiner Website genutzt habe. Außerdem führt er auf Internetplattformen, auf denen ich die Fotos veröffentliche, regelmäßig zu Diskussionen, was auch seine positiven Seiten hat.

4. Wie haben Sie dieses Bild gemacht?

Zu sehen ist eine Komposition aus Panoramaaufnahmen und Einzelfotos im Zeitraum zwischen 15 und 21 Uhr. Alle 15 Minuten habe ich eine Panoramaaufnahme erstellt. In der Zeit dazwischen war der Selbstauslöser aktiv, welcher auf ein Intervall von 90 Sekunden eingestellt war. Für interessante Szenen wie einfahrende Züge oder Schiffe habe ich manuell ausgelöst.

5. Wie viele Aufnahmen wurden erstellt?

Etwa 480 Fotos. In der Bearbeitung werden zunächst mit Lightroom die Panoramen erstellt. Danach beginnt die Entwicklung eines „Masterfotos“. Das besteht aus vier Aufnahmen, die in Photoshop mittels Maskierungen zu einem Bild verschmelzen. Im letzten Schritt sichte ich alle Aufnahmen noch einmal einzeln und füge interessante Szenen in das finale Bild ein.

6. Seit wann erstellen Sie solche Bilder?

Seit 2019, als ich Aufnahmen des Amerikaners Stephen Wilkes im Internet entdeckt habe – die haben mein Interesse geweckt.

7. Solche Bilder wollten Sie auch ausprobieren?

Genau, der erste Versuch war aber noch nicht erfolgreich. Anfang 2019 ist mir dann ein Bild des Dresdner Zwingers von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang gelungen.

8. Was sind die größten Herausforderungen?

Während der Aufnahmen: Geduld aufbringen zu können. Außerdem kann es manchmal so windig sein, dass längere Belichtungszeiten nach Sonnenuntergang schwer ohne Verwackelung zu erreichen sind.

9. Und während der Bearbeitung?

Bei Panoramaaufnahmen, die übereinandergelegt werden müssen, ist irgendwo immer eine Abweichung, die händisch korrigiert werden muss. Auch muss immer eine Abwägung gemacht werden: Was ist interessant und was passt nicht ins Gesamtbild?

10. Welcher Ort reizt Sie noch fotografisch?

Der Iran, weil es meiner Meinung nach ein faszinierendes, aber unterschätztes Land mit einer großartigen Kultur ist.

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Max Meyer (35)

Geboren 1987 in Buxtehude, ist der gelernte Bankkaufmann und studierte Betriebswirt derzeit technischer Planer in der Automobilindustrie im Raum Stuttgart. Seit 2019 beschäftigt sich Meyer mit der Fotografie von Zeitraffer-Aufnahmen.

Websitewww.timelapse-photography.de | Instagram: @max_meyer___

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