Fragen zum perfekten Raw-Konverter erreichen uns förmlich täglich. Die meisten dieser Anfragen drehen sich um den Marktführer Adobe, genauer Lightroom. Welche Abo-Varianten gibt es überhaupt? Wie viel Speicherplatz würdet ihr mir empfehlen? Ich möchte Lightroom kaufen und nicht mieten, geht das? In diesem Artikel beantworten wir alle Fragen zum Thema Adobe Lightroom und bieten dir außerdem mögliche Alternativen zur Software.
Lightroom kaufen oder mieten? Diese Möglichkeiten gibt es
Die letzte Software-Version, die den Kauf von Adobe Lightroom ohne Abo-Modell ermöglicht ist Lightroom 6. Lange Zeit haben Fotografen auf ein Update und den Nachfolger Lightroom 7 gewartet, spätestens am 18.10.2017 war dann aber klar, dass der amerikanische Software-Konzern diesem Wunsch nicht nachkommen wird.
Das letzte Software-Update erhielt Lightroom 6 im Dezember 2017, ein Kauf über Adobe selbst ist nicht mehr möglich. Auch Online-Händler wie beispielsweise Rakuten bieten mittlerweile keinen digitalen Download. Vereinzelt finden sich Angebote auf eBay oder eBay Kleinanzeigen. Ob der Kauf der Standalone-Software im Jahr 2022 noch sinnvoll ist klären wir weiter unten.
Die drei Lightroom-Versionen im Überblick – Adobe Creative Cloud
Sowohl Einsteiger als auch Veteranen der Bildbearbeitung verlieren hier schnell den Überblick – zurecht. Die verschiedenen Abo-Modelle können schnell verwirren. Hier ein Überblick:
1. Lightroom CC-Abo (1TB Cloud-Speicherplatz) | 11,89€/Monat
Einen radikalen Ansatz verfolgt Lightroom CC – sämtliche Daten werden in der Adobe-Foto-Cloud abgelegt. Daher sind alle Aufnahmen auch auf den mobilen Lightroom-Apps auf iPhone oder iPad synchron verfügbar, was für den mobilen Fotografen absolut praktisch ist. Eine schnelle Internetverbindung ist hier aber unbedingt erforderlich.
Die Software selbst bietet eine moderne, sehr gute Benutzeroberfläche und bei der RAW-Korrektur die aus Lightroom Classic CC bekannten Werkzeuge und damit gewohnt souveräne Bearbeitungsmöglichkeiten. Schade, dass Stapelverarbeitung beim Export, Vergleichsansichten und Katalogfunktionen lange nicht so umfangreich wie bei der Classic CC-Version ausgefallen sind.
Lightroom CC-Abo kostenlos testen
2. Creative Cloud Foto-Abo (20GB Cloud-Speicherplatz) | 11,89€/Monat
Lightroom gibt es mittlerweile in zwei Varianten, die abgespeckte Version hast du bereits oben kennengelernt. Klingt verwirrend – ist es auch. Das Creative Cloud Foto-Abo beinhaltet Lightroom Classic CC. Die Software setzt auf die bewährte Benutzeroberfläche und spricht Fotografen an, die ihre Bilder lokal speichern möchten – im Gegensatz zu Lightroom CC, wo Bilder ausschließlich in der Cloud abgespeichert werden können.
Die Möglichkeiten zur Fotokatalogisierung erfüllen bei Lightroom Classic CC Profi-Anforderungen und sind extrem ausgereift. Das trifft auch auf den Entwickeln-Bereich, der RAW-Korrektur, zu. Sämtliche Werkzeuge liefern saubere Ergebnisse. Besonders hervorzuheben ist die vollautomatische Perspektivenkorrektur, die Motive mit geometrischen Elementen sehr gut entzerrt. Schade, dass die Software nur noch im Foto-Abo der Creative Cloud erhältlich ist. Außerdem inklusive: Adobe Photoshop.
Creative Cloud Foto-Abo kostenlos testen
3. Creative Cloud-Foto-Abo (1 TB Cloud-Speicherplatz) | 23,97€/Monat
Du möchtest Lightroom Classic CC sowie Photoshop nutzen und benötigst mehr Speicherplatz als 20GB? Dann ist dieser Abo-Plan der richtige für dich.
Creative Cloud Foto-Abo kostenlos testen
Probleme beim Einschätzen des Cloud-Speicherplatzes? 20GB entprechen ca. 4.000 JPEG-Dateien. 1TB entspricht ca. 20.000 Raw-Bilder von einer gängigen DSLR-Kamera oder 200.000 JPEG-Dateien.
Unsere Empfehlung 2023: Lightroom mieten
Wenn du im Netz, auf Social Media und in verschiedenen Foren umhörst, entsteht schnell das Gefühl, jeder sei mit Adobes Umstieg auf die abobasierte Cloud unzufrieden.
Viele Fotografen wünschen sich eine Desktop-Variante der beliebten Software. Dennoch würden wir dir, sofern du keine der Alternativen weiter unten nutzen möchtest, zu einem der verschiedenen Creative Cloud-Abos raten.
Weshalb du kein Lightroom kaufen solltest (Version 6)? Es bietet unserer Meinung nach mehr Nach- als Vorteile, allen voran wird es keine Updates mehr geben, die Rohdaten von neuen Kameras können somit nicht mehr direkt eingelesen werden.
Zwei Lightroom Alternativen ohne Abo-Modell
Natürlich gibt es auch Lightroom Alternativen, die wir dir empfehlen möchten. Diese RAW-Konverter leisten tolle Dienste:
Luminar Neo
Gefühlt im Minutentakt bringt Skylum eine neue Luminar Neo-Version an den Start. Die neu hinzugefügte automatische Maskierung für Detailkorrekturen arbeitet bei klar erkennbaren Motiven erstaunlich gut und erleichert die Arbeit. Ungewöhnlich: Die Korrekturen werden alle im Bereich Änderungen hinterlegt, nachträgliche Korrekturen müssen auch dort durchgeführt werden; Luminar setzt die Bedienregler immer wieder auf Null zurück.
Ansonsten: Die Korrektur mit der Software macht Spaß, selbst die Autokorrektur reicht in vielen Fällen für hervorragende Bildkorrekturen aus. Möchte man ins Detail gehen, stehen von HDR-Effekten bis zu automatischer Gesichtserkennung mit Korrektur bis in die Nasenspitze alle notwendigen Tools bereit.
Hier geht´s direkt zu Luminar Neo
Photoshop Elements
Sicher, ambitionierte Hobby- und Profifotografen werden jetzt die Stirn runzeln. Aber vor allem für Einsteiger eine top Alternative! Denn diese Software gibt es immer noch als Box-Version für wenig Geld (aktueller Preis: 59,95 Euro bei Amazon) Einzelne RAW-Fotos kann man auch in Photoshop Elements öffnen und bearbeiten.
Photoshop Elements kostenlos testen