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Im Interview: Daniela Führer schafft Bildwelten wie im Märchen

Hauptberuflich ist Daniela Führer Familien- und Businessfotografin. In ihren Bildbearbeitungen kann sie sich zusätzlich kreativ mit Photoshop ausleben.

Daniela Führer im Interview: Magie der Fantasie

Die fantasievollen Photoshop-Arbeiten der Fotografin Daniela Führer lassen einen so schnell nicht mehr los. Bereits in der DigitalPHOTO 02/24 haben wir Ihnen ein Werk der Fotografin in unserem Showroom gezeigt. Das hat uns nur noch neugieriger gemacht – wir wollten mehr über ihre Arbeit erfahren. Im Interview berichtet sie, welchen Anteil die Bildbearbeitung in ihrem Leben einnimmt.

DigitalPHOTO: Was hat Sie überhaupt zur Fotografie und Bildbearbeitung gebracht?

Daniela Führer: Meine Leidenschaft für die Fotografie entdeckte ich 2011 auf einer Weltreise. Zurück in Österreich tauschte ich meine Digi-Cam gegen eine DSLR. Nach meinem Publizistik-Studium arbeitete ich als Redakteurin und fotografierte Pressefotos. Von 2015 bis 2017 besuchte ich dann die Prager Fotoschule in Österreich.

Unmittelbar danach kamen meine Kinder zur Welt und mit ihnen veränderte sich nicht nur meine ganze Welt, sondern auch mein Fokus in der Fotografie. Ich spezialisierte mich auf Baby-, Kinder- und Familienfotografie und meldete 2019 mein Gewerbe als Fotografin an. Wenn meine Kinder im Bett lagen, schaute ich bis tief in die Nacht stundenlang Bildbearbeitungskurse und Videoworkshops.

Die Bildbearbeitung wurde mir wichtiger und ich wollte immer mehr aus meinen Fotos herausholen. Heute habe ich selbst Online-Bildbearbeitungskurse, beispielsweise zur Bearbeitung von Hauttönen, veröffentlicht. Zusätzlich gebe ich Präsenz-Workshops.

Wie groß ist der Anteil, den die Bildbearbeitung inzwischen in Ihrer Arbeit einnimmt?

Die Bildbearbeitung nahm und nimmt bei mir immer schon einen hohen Stellenwert und somit auch einen großen Anteil meiner Arbeit ein. Ich würde sagen, bei Auftragsarbeiten verbringe ich ungefähr das Zweifache der Shootingzeit mit der Bildbearbeitung.

Es macht mir auch einfach immer noch unglaublich viel Spaß. Bei meinen Composing-Arbeiten wiederum fließen die Stunden nur so dahin. Zehn Stunden sitze ich da schon locker an einem Bild. 

Was brachte Sie zu den Composings?

Die Arbeiten von Composing-Profis faszinieren mich schon lange und seit über einem Jahr versuche ich mich selbst darin. Meine Affinität für Surreales und Magisches passt perfekt dazu, da ich schon seit meiner Jugend am liebsten Fantasy-Bücher lese und Serien oder Filme aus diesem Genre schaue.

Mit Composings kann ich zusammen mit meinen Kindern fantasievolle Welten erschaffen, woraus für mich letztendlich ein sinnvolles Ganzes entsteht.

Wie kommen Sie auf Ihre Ideen?

Oft sind die Ideen plötzlich in meinem Kopf, wenn ich einen Gegenstand oder Ort sehe. Meine Kinder und ihre Erzählungen inspirieren mich ebenfalls sehr.

Das Bild „Mitternachtsjagd“ mit meiner Tochter und ihrer „Katzenbande“ entstand fast vollständig aus ihrer Fantasie. Darin verwandelt sie sich nachts in eine Katze und geht auf die Jagd, woraus ich das Bild kreierte. Es ist ihr absolutes Lieblingsbild.

Ich binde meine Kinder in den Entstehungsprozess ein und frage sie nach ihren Wünschen, die ich dann integriere. Beim Katzenbild hatte sie sich noch eine tote Maus gewünscht, aber ich habe lieber drei lebendige eingebaut – sehr zu ihrer Kritik übrigens!

Wie gelingt die harmonische Komposition?

Komposition ist bei mir zugegeben eher Gefühlssache. Ich achte einfach darauf, dass der Blick sofort aufs Hauptmotiv fällt. Dieses richte ich dann gerne entweder nach der Drittelregel aus oder ich schaue, dass ich einen zentrierten Bildaufbau habe.

Was begeistert Sie an Ihrer Arbeit am meisten?

Ich denke, es ist nicht nur ein Bereich. Es ist die Tatsache, dass ich von meinem allergrößten Hobby leben kann. Meine Arbeit fühlt sich für mich nicht nach Arbeit an. Wenn ich mich entscheiden müsste zwischen Fotografie und Bildbearbeitung, dann wäre das eher sogar zweiteres.

Warum auch nicht?

Es bleibt, denke ich, vorerst mal ein Hobby. Ich muss noch viel darüber lernen. Da bin ich sehr perfektionistisch veranlagt. Wenn ich das Gefühl habe, ich bin mit meinen Fähigkeiten noch nicht dort, wo ich hin möchte, dann fokussiere ich mich lieber noch weiter darauf, mich weiterzubilden. 

Welche Kamera und Programme nutzen Sie?

Ich fotografiere mit einer Nikon Z 8 und nutze gerade für meine Composings am liebsten Objektive mit längerer Brennweite – etwa das 85 mm oder 105 mm – bei sehr offener Blende, um einen malerischen Look zu erzeugen.

Ich bearbeite alle Bilder in Adobe Lightroom Classic und Photoshop. Ich versuche, so weit wie möglich, alle Bilder aus meinen Composings selbst zu fotografieren. Manchmal greife ich aber auch auf Stockfotos oder KI-generierte Bilder von Adobe Firefly zurück.

Ihre Fotokurse haben Sie schon erwähnt – was vermitteln Sie dort?

Ich greife gerne Themen auf, die meines Erachtens zu wenig behandelt werden. So habe ich einen umfassenden Online- Kurs zum Thema „Hauttöne bearbeiten“ und einen kleineren Kurs zum Thema „Farb-overlays“. Für Composings habe ich ein Video zur Bearbeitung des Bildes „Schneckenfreund“ veröffentlicht.

Daniela Führer

Daniela Führer, 38 Jahre alt und aus Ferschnitz bei Amstetten in Niederösterreich, ist seit 2019 hauptberuflich Fotografin. Ihre Schwerpunkte sind Baby-, Familien- und Businessfotografie. Ihre Leidenschaft für die Fotografie entdeckte sie vor 13 Jahren auf einer Weltreise.

Bildbearbeitung spielt eine wichtige Rolle in ihrer Arbeit, die sich durch lebendige und intensive Farben auszeichnet. Seit 2023 gibt sie ihr Wissen regelmäßig in Online-Kursen und Workshops weiter.

www.daniela-fuehrer.com | Instagram: @daniela.fuehrer

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