Bei Sony steht „C“ für „Compact“ und „R“ für „Resolution“. So überrascht es nicht, dass die neue Alpha 7CR sich als kompakte Vollformatkamera mit sehr hoher Auflösung präsentiert. Doch ist die hohe Auflösung den Preisunterschied zur Schwesterkamera Alpha 7C II wert? Antworten gibt unser Test.

Sony Alpha 7CR im Test
Pro & Kontra
+ KI-Autofokus
+ sehr hohe Auflösung
+ RAW-Videoaufnahmen
+ inklusive Erweiterungsgriff
- nur ein Kartenslot
- mäßige Monitorauflösung
Bewertung
- Bildqualität (40 %): 94,2 %
- Ausstattung & Bedienung (35 %): 88,8 %
- Geschwindigkeit (15 %): 82,2 %
- Video (10 %): 93,5 %
- Gesamtbewertung: SEHR GUT, 90,4 %
Während man bei anderen Herstellern bei der Modellpflege auf Kontinuität bei der Sensorauflösung setzt, geht Sony bei den Nachfolgemodellen der Alpha 7C einen anderen Weg. So findet sich in der 7C II ein Sensor mit 33 Megapixeln statt der 24,2 Megapixel wie beim Vorgängermodell.
Und die Alpha 7CR bekommt bei ihrem rückwärtig belichteten Exmor-R-CMOS-Vollformatsensor sogar 61 Megapixel spendiert und ist damit gleichzeitig eine kompakte Alternative zur ebenso hochauflösenden Sony Alpha 7RV. Doch wozu braucht man überhaupt eine solch hohe Auflösung? Tatsächlich gibt es in der Praxis einige Beispiele, in denen solch eine Megaauflösung einen echten Vorteil bietet.

So lassen sich mit Fotos in solch einer hohen Auflösung z. B. problemlos großformatige Drucke realisieren. Wichtig ist das etwa in der Werbefotografie. In der Praxis fast noch wichtiger: Fotos lassen sich bei solch einer hohen Auflösung auch nachträglich noch problemlos beschneiden, ohne dass es zu Qualitätsproblemen kommt.
Sogar Prints von Detailausschnitten sind bei Fotos mit 61 Megapixeln problemlos möglich. Und die Sony Alpha 7CR kann sogar noch mehr: Dank Pixel-Shift-Multi-Aufnahme-Funktion nimmt die Kamera auf Wunsch mehrere Aufnahmen desselben Motivs auf und setzt diese später am Computer zu einem hochaufgelösten Bild zusammen.
Bessere Bildqualität?

Dass von einer höheren Auflösung automatisch auch die Bildqualität profitiert, ist jedoch nicht der Fall. Das beweist nicht zuletzt unser Labortest, bei dem die Alpha 7CR zwar immer noch sehr gut, jedoch etwas schwächer als das Schwestermodell Alpha 7C II abschneidet. Das zeigt sich u. a. in einem etwas schlechteren Rauschverhalten.
Technisch überwiegen ansonsten zwischen beiden Kameras eher die Gemeinsamkeiten als die Unterschiede. So profitiert auch die Alpha 7CR vom neuen KI-unterstützten Autofokus, der neben Menschen und Tieren jetzt auch Vögel, Insekten, Autos, Züge und Flugzeuge erkennt und automatisch scharf stellt.
Neben der Auflösung unterscheiden sich die Sony Alpha 7CR und die Sony Alpha 7C II noch in einigen anderen Details: Die Alpha 7CR unterstützt beispielsweise auch RAW-Videoaufnahmen, was vor allem für professionelle Filmaufnahmen ein wichtiger Vorteil ist. Zudem befindet sich im Lieferumfang der Kamera der Erweiterungsgriff GP-X2, der im Einzelkauf rund 180 Euro kostet.
Mit dem Griff sorgen Sie vor allem dann für eine bessere Haptik, wenn Sie an dem kompakten Gehäuse ein schweres, langes Teleobjektiv anlegen, z. B. bei Tieraufnahmen. Bei einigen Details gibt es jedoch genau wie bei der Alpha 7C II auch bei der Alpha 7CR etwas zu mäkeln.
So ist der Monitor zwar ausreichend groß und lässt sich in alle Richtungen ausklappen und drehen, doch die Auflösung hätte bei einer Kamera in diesem Preissegment doch etwas höher ausfallen dürfen. Selbst deutlich günstigere Kameras bringen teilweise eine doppelt so gute Auflösung mit. Zudem wäre eine CFexpress-Karten-Unterstützung wünschenswert gewesen.
Sony Alpha 7CR Alternative: Sony Alpha 7R V

Die Alpha 7C II hat viel mit der größeren Alpha 7 IV gemeinsam. Die ist trotz fehlendem KI-Autofokus in vielen Punkten etwas besser ausgestattet – dafür aber nicht ganz so handlich. Preislich liegen beide Kameras aktuell eng beieinander.
Testurteil: 93,1 %
DigitalPHOTO-Fazit
Für eine Kamera mit einer Megaauflösung von 61 Megapixeln ist die Sony Alpha 7CR vergleichsweise günstig. Dank der kompakten Maße lässt sich die Cam zudem auch unterwegs sehr flexibel einsetzen – sowohl fürs Fotografieren als auch für das Filmen.
Zuschlagen sollten Sie trotzdem nur dann, wenn Sie die hohe Auflösung der Kamera auch wirklich in der Praxis nutzen. Ansonsten ist die Sony Alpha 7C II eine deutlich günstigere Alternative.