Mit der X-T50 bekommt die beliebte Retrokamera X-T5 von Fujifilm eine kleine, kompakte Schwester spendiert. Die übernimmt jede Menge Technik aus dem größeren Modell. Allerdings müssen Sie preislich und baulich bedingt auch einige Abstriche in Kauf nehmen. Welche, zeigt unser Test.
Fujifilm X-T50 im Test
Pro & Kontra
+ Bildqualität auf X-T5-Niveau
+ schneller Autofokus
+ kompaktes Gehäuse
+ Wahlrad für Filmsimulationen
+ hohe Auflösung
- Body nicht witterungsgeschützt
Bewertung
- Bildqualität (40 %): 90,3 %
- Ausstattung & Bedienung (35 %): 82,3 %
- Geschwindigkeit (15 %): 86,8 %
- Video (10 %): 91,7 %
- Gesamtbewertung: SEHR GUT, 87,1 %
Bei diesem Anblick hüpft das Herz aller Fans von Retro- und Analogkameras vor Freude! Die neue X-T50 ist, genau wie ihre größere Schwester, optisch angelehnt an Kameras aus den 1980er-Jahren. So erfolgt die Einstellung der wichtigsten Kamerafunktionen über Wahlräder, die sich auf der Oberseite des Geräts befinden.
Auf den ersten Blick wirkt die X-T50 wie eine etwas geschrumpfte X-T5. Auf den zweiten Blick zeigen sich jedoch Unterschiede. Der Auffälligste: Über eines der Wahlräder kann man beim Fotografieren und Filmen aus 20 unterschiedlichen Filmsimulationen wählen. Dazu zählen unter anderem Filmklassiker wie Velvia, Reala Ace und Classic Chrom.
Das Foto mit dem gewünschten analogen Film-Look wird dann direkt auf der Speicherkarte verewigt. So sparen Sie sich den Umweg über die Postproduktion. Entfallen ist im Vergleich zur X-T5 ein Kopfhörerausgang, was vor allem für die professionelle Videografie ein Nachteil ist. Doch für die dürfte die X-T50 eh nicht konzipiert worden sein.
Technisch wenig Abstriche
In Bezug auf den Sensor und den Bildprozessor hat Fujifilm bei der X-T50 die gleichen Komponenten verbaut wie bei der teureren und größeren X-T5. So verfügt die X-T50 über einen hochauflösenden 40,2 Megapixel X-Trans CMOS 5 HR Sensor und einen schnellen X-Prozessor 5. Ebenfalls bringt die X-T50 eine Fünf-Achsen-Bildstabilisierung mit, die bis zu sieben Blendenstufen ausgleicht. Auch beim Autofokus ist die X-T50 auf dem aktuellen Stand der Technik.
Das Autofokussystem der X-T50, das mit dem der X-T5 identisch ist, bietet eine objektorientierte Motiverkennung, basierend auf Künstlicher Intelligenz. Der mittels Deep-Learning-Technologie entwickelte Algorithmus erkennt und verfolgt nicht nur Gesichter und Augen von Menschen, sondern hält auch Tiere, Vögel, Autos, Motorräder, Fahrräder, Flugzeuge, Züge, Insekten und sogar Drohnen im Fokus. Auch bei der Geschwindigkeit liefert die X-T50 sehr gute Werte.
Bis zu 20 Aufnahmen pro Sekunde schafft die Neuvorstellung im schnellsten Modus mit elektronischem Verschluss. Und auch in Bezug auf Videos überzeugt die Fujifilm. Die maximale Auflösung liegt bei 6K mit 30 Bildern pro Sekunde. Bei 4K steigt die maximale Bildrate auf 60p.
Die X-T50 bringt als erste Kamera von Fujifilm ein Filmsimulations-Einstellrad auf der Kameraoberseite mit. Hierüber können Sie je nach Motiv oder Szene intuitiv zwischen den unterschiedlichen Filmsimulations-Modi wechseln. Das hilft sowohl fürs Filmen als auch fürs Fotografieren.
Wo liegen die Schwächen?
Doch ganz ohne Abstriche im Vergleich zur X-T5 geht es bei der X-T50 preislich und baulich bedingt dann doch nicht. So müssen Sie bei der X-T50 auf die bei vielen Fujifilm- Fotografinnen und -Fotografen beliebte Funktion „Pixel Shift Multi-Shot“ verzichten, bei der durch die Kombination von 20 Einzelaufnahmen ein hochauflösendes Bild mit 160-Megapixel-Auflösung erstellt wird.
Zudem hat Fujifilm in der X-T50 einen kleineren Akku verbaut, der im Normalmodus nach Herstellerangaben „nur“ 390 Aufnahmen im Economy-Modus schafft. Die X-T5 hält fast doppelt so lange durch. Zudem ist das Gehäuse der X-T50 nicht vollständig witterungsgeschützt. Auch müssen Sie bei der neuen Kamera mit nur einem Speicherkarten- Slot und einem schlechter auflösenden elektronischen Sucher auskommen.
Fujifilm X-T50 Alternative: Fujifilm X-T5
Wenn die Kamera auch einen Tick größer und schwerer sein darf, ist die besser ausgestattete X-T5 von Fujifilm eine gute Alternative. Vor allem, da sie aktuell nur rund 250 Euro mehr kostet als die Fujifilm X-T50.
Testurteil: 90,5 %
DigitalPHOTO-Fazit
Der X-T50 merkt man ihre enge Verwandtschaft zur X-T5 in vielen Punkten deutlich an. Bildsensor und Bildprozessor sind identisch und sorgen für eine sehr gute Bildqualität und eine hohe Geschwindigkeit. Jedoch müssen Sie im Vergleich zur X-T5 auch Abstriche machen. In erster Linie sind hier der schwächere Akku und die fehlende Witterungsbeständigkeit des Bodys zu nennen. Dafür jedoch ist die X-T50 die deutlich kompaktere Kamera!