Sie ist so kompakt, dass sie fast in der Hand verschwindet. Und dennoch ist die neue Fujifilm X-M5 im Test vollgepackt mit diversen technischen Highlights, die in dieser Preisklasse alles andere als Standard sind. Wir verraten, für wen diese Kamera in Frage kommen könnte.
Fujifilm X-M5 im Test
Pro & Kontra
+ hohe Bildqualität
+ 6K-Videofunktion
+ integrierte Filmsimulationen
+ hohe Geschwindigkeit
+ kompaktes Gehäuse
- kein optischer Sucher
Bewertung
- Bildqualität (40 %): 91,8 %
- Ausstattung & Bedienung (35 %): 62,1 %
- Geschwindigkeit (15 %): 94,9 %
- Video (10 %): 93,7 %
- Gesamtbewertung: GUT, 82,1 %
Kameras für Einsteigerinnen und Einsteiger? Da rümpften vor einigen Jahren Foto-Begeisterte noch die Nase und dachten an Modelle mit minderwertigem Gehäuse, mäßiger Bildqualität, spartanischer Ausstattung und einem trägen Autofokus, bei dem sich bloß nichts im Motiv bewegen durfte, wenn man kein unscharfes Bild riskieren wollte.
Doch solche Modelle gibt es im Systemkamera- Markt schon längst nicht mehr. Was, so viel sei der Vollständigkeit halber erwähnt, auch daran liegt, dass Einstiegskameras inzwischen preislich bei 900 Euro starten und nicht mehr bei 300 Euro, wie es noch bei frühen DSLRs der Fall war.
Die brandneue Fujifilm X-M5 ist eines dieser starken Einstiegsmodelle, die vor allem Umsteigerinnen und Umsteiger vom Smartphone ansprechen möchten. Auch als Zweitkamera könnte die X-M5 zum Einsatz kommen, denn dank ihrer kompakten Maße eignet sie sich sehr gut als leichte, handliche Reisekamera.
Technisch viel zu bieten
Schaut man auf die technischen Daten, fällt auf, dass Fujifilm viele Elemente aus deutlich teureren Modellen übernommen hat. So bringt die X-M5 einen X-Trans CMOS 4-Sensor mit 26,1 Megapixeln und rückseitiger Belichtung sowie den neuesten X-Prozessor 5 mit.
Diese Kombination soll für eine hohe Bildqualität bei geringem Stromverbrauch sorgen. In unserem Test schaffte die Kamera mit einer Akkuladung beim Fotografieren ohne Blitz 560 Aufnahmen.
Ein Alleinstellungsmerkmal bei Fujifilm ist die Möglichkeit, schon bei der Aufnahme per Einstellrad eine Filmsimulation auszuwählen. So verpassen Sie Ihren Fotos den gewünschten ikonischen Analog-Look.
Insgesamt 20 digitale Filmsimulationen stehen Ihnen hierbei zur Auswahl.
Ein sehr guter Wert! Auch beim Autofokus zeigt sich Fujifilm bei der X-M5 spendabel, denn das neue Einstiegsmodell bringt einen Deep-Learning-Autofokus mit Motiverkennung mit – alles andere als selbstverständlich in dieser Preisklasse.
Die Kamera erkennt mithilfe Künstlicher Intelligenz Tiere, Vögel, Autos, Motorräder, Fahrräder, Flugzeuge, Züge, Insekten und Drohnen und stellt die Motive entsprechend automatisch scharf. Doch die X-M5 kann sogar noch mehr. Der kamerainterne Algorithmus berechnet Bewegungen im Motiv voraus und kann so dynamische Objekte besser und präziser verfolgen.
Für eine Einstiegskamera hat die X-M5 also eine Menge zu bieten. Doch das kompakte Design und der günstige Preis führen natürlich dennoch zu Einschränkungen bei der Ausstattung. So bringt die Kamera keinen elektronischen Sucher mit. Für Foto-Enthusiasten dürfte das ein entscheidender Nachteil sein.
Für Umsteigerinnen und Umsteiger vom Smartphone fällt der fehlende Sucher hingegen womöglich nicht sonderlich ins Gewicht, da das ausklappbare, voll bewegliche Display zur Motivkontrolle vollkommen ausreicht. Verzichten müssen Sie bei der X-M5 zudem auf einen integrierten Bildstabilisator sowie einen zweiten Speicherkarten-Slot.
Viel Freude können Sie an der X-M5 dennoch haben. Vor allem dann, wenn Sie gerne kreativ experimentieren oder schon Erfahrungen aus der analogen Fotografie mitbringen.
Dann nämlich werden Ihnen die 20 verschiedenen Filmsimulationen, die Sie per Wahlrad direkt beim Fotografieren einstellen können, dabei helfen, Ihren Aufnahmen einen bestimmten, individuellen Look zu verleihen.
Fujifilm X-M5 Alternative: Nikon Z50II
Die ebenfalls brandneue Nikon Z50II ist preislich auf dem gleichen Niveau wie die X-M5 und richtet sich ebenfalls hauptsächlich an Einsteigerinnen und Einsteiger.
Testurteil: 82,6 %
DigitalPHOTO-Fazit
Fujifilm hat mit der X-M5 eine exzellente ultrakompakte Kamera für Einsteigerinnen und Einsteiger vorgestellt. In den Bereichen Bildqualität, Geschwindigkeit und Video kann die X-M5 auch mit deutlich teureren Modellen locker mithalten.
Eine bessere Endnote verhindern nur Abzüge in der Kategorie Ausstattung. Hier schlägt vor allem der fehlende elektronische Bildsensor zu Buche. Wen das nicht stört, der kann guten Gewissens zugreifen.