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Test

Fujifilm GFX100S II im Test: leichtes Mittelformat

Mit der GFX100S II bekommt das Topmodell GFX100 II eine kompaktere, günstigere Schwester. Wo Fujifilm aufgrund des Preises Abstriche bei der Ausstattung gemacht hat, mit welchen Stärken die Kamera punktet und ob sich der Kauf lohnt, zeigt unser GFX100S II Test.

Fujifilm GFX100S II im Test

Pro & Kontra 

+ sehr gute Bildqualität
+ Autofokus mit Motiverkennung
+ kompaktes Gehäuse
+ effektiver Bildstabilisator
+ sehr hohe Auflösung
- mäßige Geschwindigkeit

Bewertung

  • Bildqualität (40 %): 90,0 %
  • Ausstattung & Bedienung (35 %): 90,4 %
  • Geschwindigkeit (15 %): 81,1 %
  • Video (10 %): 89,8 %
  • Gesamtbewertung: SEHR GUT, 88,8 %

A ls Fujifilm im Jahr 2016 mit der GFX 50S seine erste spiegellose Mittelformatkamera vorstellte, dürften die wenigsten geahnt haben, wie erfolgreich die Modellreihe werden sollte. Doch was genau macht das Mittelformat überhaupt aus? Der Sensor ist rund 1,7-mal so groß wie ein Vollformatsensor.

Das bedingt, dass die Gehäuse von Mittelformatkameras in der Regel deutlich schwerer und wuchtiger sind als bei gewöhnlichen Systemkameras. Auch sind Mittelformatkameras deutlich teurer. Das liegt an den höheren Kosten für den Sensor und dem Fakt, dass die Modelle in viel niedrigeren Stückzahlen produziert werden, wodurch keine Skalierungseffekte die Produktionskosten pro Stück senken könnten. Teurer und wuchtiger also.

Warum haben Mittelformatkameras dennoch so viele Fans gewonnen? Das liegt zum einen an den Charakteristika des Sensors, die sich auch bei der neuen GFX100S II zeigen. Durch die Größe des Sensors, wir reden von 43,8 × 32,9 mm, lässt sich ein ungewöhnlich hoher Dynamikumfang und eine extrem hohe Auflösung realisieren.

Zudem ist auch das Fotografieren mit sehr geringer Schärfentiefe möglich. Diese Vorteile sorgen dafür, dass Mittelformatkameras vor allem bei Profis beliebt sind.

Alles auf einen Blick

Dank des riesigen Schulter-Displays haben Sie bei der Fujifilm GFX100S II stets alle wichtigen Kameraeinstellungen im Blick. Über den Schalter auf der linken Seite wechseln Sie zwischen dem Foto- und dem Videomodus. Die Kamera bietet Ihnen vier manuell belegbare Customer-Modi für Aufnahmen.

Wenige Abstriche

Doch nun konkret zur GFX100S II. Schon ein Blick in die technischen Daten zeigt, dass die Kamera vieles vom aktuellen Flaggschiff, der GFX100 II, übernommen hat. Herzstück ist dabei der hochauflösende 102-Megapixel-CMOS-Sensor in Verbindung mit dem neuen X-Prozessor 5.

Auch den Autofokus mit Deep-Learning-Technologie hat der Neuling vom Flaggschiff übernommen. So stellt die Kamera zielsicher auf Gesicht und Augen scharf. Zudem sorgt die integrierte Objekterkennung dafür, dass Tiere, Vögel, Autos, Motorräder, Fahrräder, Flugzeuge, Züge, Insekten und Drohnen von der Kamera erkannt, automatisch verfolgt und im Fokus gehalten werden. Doch natürlich müssen Sie auch mit Abstrichen im Vergleich zum Topmodell rechnen.

So ist die Serienbildgeschwindigkeit mit bis zu sieben Bildern pro Sekunde etwas geringer. Ein Sport- und Actionspezialist ist die Kamera mit solch einem Wert ganz sicher nicht. Auch der elektronische Sucher bietet eine deutlich reduzierte Auflösung. 8K-Videos unterstützt die GFX100S II ebenfalls nicht. Hier ist bei maximal 4K mit 30 Bildern pro Sekunde Schluss.

Im Vergleich zum Flaggschiff ist die GFX100S II rund 2500 Euro günstiger. Für diesen doch erheblichen Preisunterschied halten sich die Unterschiede zur GFX100 II in überschaubaren Grenzen. Im Testlabor überzeugte die neue Mittelformatkamera mit einer extrem hohen Auflösung und einer sehr hohen Bildqualität.

Auch in puncto Ausstattung hat Fujifilm sehr gut abgeliefert. Einzig bei der Geschwindigkeit muss die Kamera etwas Federn lassen. Doch das ist naturgemäß eh nicht das Schokoladen-Argument der eher als gemächlich geltenden Mittelformatkameras.

Alles in allem ist die GFX100S II eine gelungene, „kompakte“ Mittelformatkamera, die aufgrund des hohen Verkaufspreises hauptsächlich Profis ansprechen wird.

Fujifilm GFX100S II Alternative: Fujifilm GFX100 II

Mit rund 8000 Euro ist das Flaggschiff unter den Fujifilm-Mittelformatkameras noch deutlich teurer als das kompaktere S-Modell. Dafür bietet es jedoch auch eine höhere Geschwindigkeit und eine bessere Ausstattung.

Testurteil: 91,1 %

DigitalPHOTO-Fazit 

Die Fujifilm GFX100S II punktet vor allem mit ihrer gigantischen Auflösung, die Ausschnittvergrößerungen ebenso möglich macht wie großformatige Ausdrucke. Für eine Mittelformatkamera ist das Modell erstaunlich leicht und kompakt.

Auch wenn die GFX100S II deutlich günstiger ist als das aktuelle Topmodell GFX100 II, müssen Sie auch bei diesem Modell recht tief in die Tasche greifen, weswegen wohl vor allem Profis zuschlagen werden.

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