Inhaltsverzeichnis
- Übersicht
- Adobe PS Elements 14 - das Multitalent
- Serif Affinity Photo - Der Newcomer
- Corel Paint Shop Pro X8 - der Klassiker
- Pixelmator - die Schönheit
Lange Zeit war Ruhe in Sachen Fotobearbeitung. Doch mit Serifs Affinity Photo schickt sich eine ganz neue Software an, den Markt aufzurollen. Grund für uns, die Konkurrenten zu vergleichen.
Die klassische Fotobearbeitung ist in den letzten Jahren in vielen Bereichen von RAW-Programmen wie Lightroom überrannt worden. Allerdings – für aufwendigere Projekte ist der Griff zur Software wie Photoshop Elements 14, Corel Paint Shop Pro X8, Affinity Photo oder Pixelmator nach wie vor notwendig. Sei es für partielle Korrekturen, Fotomontagen oder Retuschen. Allesamt vereint die Tatsache, dass Adobes Photoshop bei Fotografen weltweit sehr beliebt ist und sich jedes Programm daran messen muss; klar ist aber auch, dass Photoshop letztlich im Abo jeden Monat 13 Euro kostet, die hier vorgestellte Software aber schon teilweise für einmalig 70 Euro erhältlich ist. Hier lohnt es sich, die eigenen Ansprüche zu hinterfragen. In vielen Fällen wird man mit dem Funktionsumfang der vier getesteten Programme auch als fortgeschrittener Anwender glücklich. Aber: Affinity Photo und Pixelmator stehen ausschließlich für Mac-Anwender zur Verfügung, Paint Shop Pro wiederum nur für Windows. Photoshop Elements ist das einzige Programm, das für beide erhältlich ist.
Fotoverwaltung inklusive
Die Bearbeitungskonzepte sind bei allen Testkandidaten nahezu identisch. Auch die Programmoberflächen ähneln sich doch erstaunlich und orientieren sich an gängigen Standards, die natürlich Adobes Flaggschiff Photoshop über die Jahre hinweg prägt. Einzig Pixelmator schert hier ein wenig aus und bietet eine grafisch wirklich sehr ansprechende Benutzeroberfläche – der Fotobrowser von Pixelmator ist hingegen leider praxisfern und kann lediglich auf die Fotos der Fotos-App zugreifen. Photoshop Elements 14 und Paint Shop Pro X8 sind in dieser Hinsicht deutlich besser aufgestellt und bringen ganz nebenbei Ordnung in die Fotosammlung. Affinity Photo und Pixelmator bieten im Vergleich nur Basis-Funktionalität.
Profi-Power für Bildbearbeiter?
Der Anspruch hinsichtlich der Foto-Bearbeitung geht bei den vier Programmen im Test weit auseinander. Photoshop Elements 14 setzt nach wie vor verstärkt auf vereinfachte Prozesse, viele eigentlich sinnvolle Werkzeuge sind daher im Laufe der Jahre auf der Strecke geblieben und durch Assistenten ersetzt worden. Was für Hobby-Arbeiten ausreicht, bringt den fortgeschrittenen Anwender schnell an die Grenzen. „Kleines Photoshop“ mag man hier nicht mehr sagen. Im klaren Gegensatz dazu präsentiert sich Corel Paint Shop Pro X8 selbstbewusst als Photoshop-Ersatz. Und tatsächlich ist der Funktionsumfang mit vielen guten Werkzeugen absolut konkurrenzfähig. Das gilt auch für Affinity Photo, die ganz neue Fotobearbeitung von Serif. Das frische Bedienkonzept macht Freude – die RAW-Bearbeitung leider gar nicht. Pixelmator hat hier ebenfalls seine Schwachstelle, in Sachen Nachbearbeitung punktet die reine Mac-Software aber mit ausgewachsener Funktionalität. Insgesamt zeigt der Test: Wirklich große Schwächen leistet sich keiner der Testkandidaten. Die Entscheidung, welche Software es wird, hängt von den individuellen Ansprüchen ab. Testversionen gibt’s auf den Herstellerseiten.
RAW-Programme zielen auf Fotografen, die ihre Bilder handwerklich perfektionieren wollen. Fotomontagen, Freisteller oder Grafiken sind damit nicht machbar. Hier beschränkt man sich auf die Funktionalität einer „digitalen Dunkelkammer“ mit einfacher Schiebereglerbedienung. Bekannte Programme sind hier Adobe Lightroom, DxO Optics Pro 10, Silkypix oder Corel After Shot. Mit einer klassischen Bildbearbeitung sind der Kreativität dagegen kaum Grenzen gesetzt. Meist beherrschen diese Bildbearbeitungsprogramme die klassische Fotokorrektur wie die RAW-Entwicklung, aber oftmals nur mit eingeschränkter Funktionalität. Dafür punkten sie mit Ebenenfunktion und ausgefeilten Werkzeugen, die auch partielle Bearbeitung oder aufwendige Composings ermöglichen. Viele Anwender setzen daher auf eine Kombi aus RAW- und Bildbearbeitung.