Enthält Affiliate-Links [Was ist das?]
Ratgeber

So gelingt Sportfotografie: Thomas Fähnrich über Ausrüstung, Lichtanlagen und Profisport

Bei der Sportfotografie kommt es auf jeden Augenblick an. Fotograf Thomas Fähnrich überlässt hier nichts dem Zufall. Als Profi greift er für seine actionreichen Aufnahmen auf Profi-Technik zurück.

Sportfotografie: Fotograf Thomas Fähnrich im Interview

Hochgeschwindigkeit erreicht nicht nur der Paralympics-Sportler Felix Streng (s. Galerie oben), wenn er zu seinen Sprints ansetzt – auch die Alpha 1 von Thomas Fähnrich kann hier ihr Geschwindigkeits-Potenzial ausschöpfen. Gerade bei schnellen Motiven greift der Autofokus mit seinen 759 Phasendetektionspunkten zu! Aber genug der Einleitung. Wir haben uns mit Thomas über seine Actionbilder unterhalten.

DigitalPHOTO: Thomas, du zeigst hier eine Auswahl deiner Sportfotos. Hervor sticht die Aufnahme des Sprinters Felix Streng. Wo hast du diese Bilder gemacht?

Thomas Fähnrich: Die Serie mit Felix habe ich Anfang September 2021 fotografiert. Felix hat sich zu dieser Zeit in London auf einer Trainingsanlage auf die nächsten Wettbewerbe vorbereitet. Auf den Making-of-Bildern bekommt man einen Eindruck, wie die Fotos entstanden sind.

Wie planst du so ein Fotoshooting mit Profi-Sportlern und -Sportlerinnen?

Das hängt von ganz unterschiedlichen Parametern ab: Sollen die Bilder draußen wie bei Felix fotografiert werden – oder drinnen? Davon mache ich zum Beispiel abhängig, ob ich mit natürlichem Licht arbeite oder künstliches Licht verwende. Außerdem ist jede Sportart verschieden, es gibt individuelle Dinge, die es zu beachten gilt. Auch spielt es eine Rolle, wie viel Zeit mir zur Verfügung steht oder was der Wunsch des Kunden ist – beziehungsweise was mein Ziel bei einer freien Arbeit ist.

Mit welcher Ausrüstung fotografierst du?

Aktuell arbeite ich mit der Alpha 1 und der Alpha 7R IV. An Objektiven nutze ich das FE 12-24 mm F2.8 GM, das FE 14 mm F1.8 GM, das FE 24mm F1.4 GM, das Zeiss Distagon T* SEL 35mm f/1,4 ZA, das Zeiss Planar T* FE 50mm F1.4 ZA, das FE 85mm F1.8 sowie das FE 70-200mm F2,8 GM OSS und die Tele-Festbrennweite FE 400mm F2,8 GM OSS.

Gerne habe ich das 35er von Zeiss im Einsatz. Es gibt natürlich auch das FE 35mm F1.4 aus der G-Master-Serie, was leichter ist und einen schnelleren Autofokus hat (Anmerkung der Redaktion: Die Bilder von Felix sind damit entstanden).

Die Fotoausrüstung

Für seine Aufnahmen greift Thomas Fähnrich auf ein großes Produktportfolio von Sony zurück. Die meisten Bilder entstehen mit der Profikamera Alpha 1. Vor allem der herausragend schnelle Autofokus kommt dem Fotografen für seine Arbeit zugute. Mit bis zu 120 AF-Messungen pro Sekunde hält die Kamera die Augen der porträtierten Person selbst in Bewegung konsequent scharf.

Zur Sony Alpha 1 bei Calumet

Auch die Blitzsynchronisation mit bis zu 1/400 Sekunden ergänzt sich perfekt zu seinem actionreichen Stil. Dazu passen unter anderen die beiden hier gezeigten Objektive (s. oben) Sony FE 12-24mm F4 G und das Sony FE 35mm F1.4 GM. Mit dem 565 Gramm leichten Wetiwinkelzoom lassen sich spektakuläre Bildwinkel festhalten, und die lichtstrake 35mm-Festbrennweite ist Garant für gestochen scharfe Bilder in Hochauflösung.

Zum Sony FE 12-24mm F4 G auf Amazon

Zum Sony FE 35mm F1.4 GM auf Amazon

Was ist dir wichtig bei deinem Equipment?

Am wichtigsten ist mir natürlich der sehr schnelle Autofokus in Verbindung mit dem Eyetracking, bei dem es kaum Ausschuss gibt, selbst bei offenblendigen Aufnahmen nicht. Und die Blende ist bei mir in der Regel immer ganz offen. Das war auch der Hauptgrund, warum ich vor zweieinhalb Jahren von Canon zu Sony gewechselt bin.

Ich war von der Ausschussquote bei offenblendigen Aufnahmen mit meinem damaligen System sehr unzufrieden und habe dann von Sony eine komplette Ausrüstung zum Testen bekommen. Schon nach dem zweiten Termin habe ich begonnen, meine damalige Ausrüstung zu verkaufen und bin zu Sony gewechselt.

Ein großer Vorteil der Alpha 1 ist für mich die kürzere Blitzsynchronisationszeit – ein Feature, das es mir gerade outdoor noch leichter möglich macht, die Verschlusszeit in Verbindung mit einer Blitzanlage zu verkürzen. Auch läuft das kabelgebundene Fotografieren mit der Alpha 1 sehr viel zuverlässiger als mit dem vorherigen Hersteller.

Welches Zubehör ist dir wichtig? 

Für Tethered Shooting (Fotografieren in den PC, Anm. d. Red.) nutze ich die Kabel von Tether Tools. An Software kommt hier Capture One von PhaseOne zum Einsatz. Das läuft alles sehr stabil. Meistens ist dann zudem noch ein iPad im Spiel, sodass mein Assistent gegebenenfalls zusammen mit dem Kunden am Rechner sitzen kann und ich dann über das iPad einen etwas größeren Bildschirm zur Verfügung habe.

Wie sieht es mit Lichtanlagen aus? 

Wenn ich blitze, kommt eine Anlage von Broncolor zum Einsatz – hier dann meist der Para 88 Reflektor oder ein Beauty Dish als Hauptlicht. Je nach Umfang sind dann noch ein paar Striplights, Normalreflektoren oder andere Softboxen am Start. Und ganz wichtig: ein RocknRoller Multicart. Das ist ein Transportwagen, mit dem ich die ganze Ausrüstung transportieren kann, und gleichzeitig ein Arbeitsplatz mit Ablagefläche für Laptop und das ganze Zubehör, das griffbereit sein muss.

Verrätst du uns noch zum Schluss, wie du zur (Sport-)Fotografie gekommen bist?

Angefangen hat alles, als ich 14 Jahre alt war und eine analoge Spiegelreflexkamera geschenkt bekommen habe. Damals habe ich mit meiner Schwester die Fußballspiele des 1.FC K ln live im Stadion verfolgt. Als ich mich mehr und mehr für das Fotografieren interessiert habe, habe ich festgestellt, dass ich eher auf die Fotografen am Spielfeldrand als auf die Spiele achte.

Für mich war dann relativ schnell klar, dass ich einmal Sportfotograf werden will. Später während meiner Ausbildung habe ich angefangen für eine Sportfotoagentur im Bereich der Pressefotografie zu arbeiten, und mit den Jahren hat sich das Ganze dann von der Pressefotografie mehr und mehr in den Bereich Werbung und PR verlagert. Inzwischen arbeite ich seit 20 Jahren hauptberuflich als Fotograf und werde heute von der Fotoagentur „Bosch to Banrap“ vertreten.

Der Fotograf

Thomas Fähnrich (38) hat sich neben der Sportfotografie auch auf die People- und Lifestyle-Fotografie spezialisiert. Seine Leidenschaft für die Fotografie begann schon in frühen Jahren und mündete erst in einem Praktikum zu Schulzeiten in einem Fotolabor und sp ter mit einer Ausbildung als Fotolaborant.

Heute lebt Thomas, der seit Jahren die Spieler der 1. FCK ln fotografiert, mit Frau, Kind und Hund in Hürth bei Köln. Er ist selbst sportbegeistert und trainiert mehrmals die Woche. Als Profifotograf wird er inzwischen von der Agentur „Bosch to Banrap“ repräsentiert.

Instagram: @thomasfaehnrichfotografie | Website: www.tffoto.de

Lesetipp

Die 10 besten Fotorucksäcke 2024 im Test: bis 250 €

Ein Fotorucksack kann ein praktischer Helfer sein, gerade für alle, die mit ihrem Equipment viel unterwegs sind. Insbesondere in der Preisklasse... mehr

Mehr zum Thema