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Die größten RAW-Vorteile: 10 Gründe für das RAW-Format

RAW gilt als Wunderwaffe für Fotos in Perfektion und verspricht unglaubliche Möglichkeiten und Flexibität in der Nachbearbeitung. Lassen Sie sich mit diesen zehn RAW-Vorteilen vom Format überzeugen!

10 RAW-Vorteile, die Sie kennen sollten 

1. Mehr Bildinformationen, mehr Bildqualität 

Aus technischer Sicht betrachtet, beschreibt RAW – zu Deutsch „roh“ – ein nicht fertiges oder „unentwickeltes“ Bild. Wählt man RAW als Bildformat, zeichnet dieses die Lichtmenge auf, die auf den Kamerasensor fällt. Diese Tatsache mag auf den ersten Blick womöglich nicht besonders vielversprechend auf Sie wirken, birgt jedoch die Möglichkeit der maximalen Bildqualität in sich.

Fotografieren Sie in JPEG, werden Fotos schon vor dem Speichern durch einen internen Bildprozessor geschickt und bearbeitet. Anschließend wird dieses Bild in komprimierter Form mit den gewählten Kameraeinstellungen als JPEG auf der Speicherkarte abgelegt. Beim Fotografieren in RAW entfallen diese Bearbeitungsschritte: Sämtliche Bildinformationen werden verlustfrei komprimiert und landen unbearbeitet und mit maximaler Qualität auf der Speicherkarte.

2. Weißabgleich ändern 

Ihre Aufnahme wirkt zu kühl oder zu warm? Kein Problem: Mit RAW können Sie den Weißabgleich verlustfrei korrigieren. Anders als im JPEG-Format haben Sie mit RAW auch nachträglich Zugriff auf alle Farbinformationen, die der Sensor aufgezeichnet hat, und somit die Möglichkeit, den Weißabgleich zu perfektionieren.

Denn wenn Sie im JPEG-Modus fotografieren, verlässt sich die Kamera auf die Weißabgleichseinstellung und entfernt überflüssige Farbinformationen. Später in der Nachbearbeitung können Sie dann nur noch Farbverschiebungen vornehmen.

In RAW-Programmen können Sie meist mit verschiedenen Weißabgleichs-Voreinstellungen arbeiten oder Sie bestimmen die Bildwirkung über die Regler Farbtemperatur und Farbton selbst. Unser Tipp: Insbesondere bei Kunst- oder Mischlichtsituationen wie im Bild links kann der korrekte automatische Weißabgleich zum Verwirrspiel für Ihre Kamera werden. Mit RAW können Sie verschiedene Einstellungen ausprobieren.

3. Abzüge ohne Ende und Verluste 

Da das Rohdatenformat RAW sämtliche Bildinformationen in unbearbeiteter Form beinhaltet (siehe 1), wird es auch als „digitales Negativ“ bezeichnet. Anders als bei einem JPEG – das quasi als fertiger, digitaler Abzug direkt aus der Kamera kommt –, können Sie von einer RAW-Datei unbegrenzt viele und unterschiedliche Versionen und Abzüge machen – ohne Abstriche bei der Bildqualität in Kauf nehmen zu müssen.

4. Abzüge im Großformat 

Bearbeiten Sie ein JPEG, ist jeder Bearbeitungsschritt destruktiv und mindert die Bildqualität. Möchten Sie einen großen Abzug Ihres Motivs erstellen oder die Farben und Kontraste stark beeinflussen, ist RAW die beste Formatwahl.

5. Intensive Farben 

Auch wenn RAW-Dateien frisch aus der Kamera auf den Computer importiert meist etwas blass und grau erscheinen (siehe Screenshots auf den kommenden Seiten), bieten sie in der Entwicklung das Potenzial für maximalen Farbglanz: So können Sie mit RAW Farbstiche schnell und einfach korrigieren, indem Sie Anpassungen innerhalb einzelner Farbbereiche vornehmen sowie den Tiefen und Lichtern Farbnuancen hinzufügen.

In Lightroom zum Beispiel finden Sie in der Standardeinstellung Farbe die Regler für den Weißabgleich sowie für Dynamik und Sättigung. Über die Regler Farbton, Sättigung und Luminanz im Bedienfeld Farbmischer haben Sie zudem die Möglichkeit, einzelne Farbsegmente anzupassen. Und mit den Farbrädern unter Color-Grading können Sie die Farbtonungen der Mitteltöne, Schatten und Lichter separat beeinflussen.

6. Maximaler Kontrastumfang 

Einer der größten Vorteile von RAW gegenüber JPEG ist der erweiterte Dynamikumfang für kontrastreiche Motive. Während die Kamera mit JPEG bei der Verarbeitung oft hellste und dunkelste Töne abschneidet, bleiben diese Informationen mit RAW erhalten – in den Tiefen und Lichtern werden also sehr viel mehr Informationen abgespeichert.

Davon profitieren insbesondere Motive, die einen hohen Kontrastumfang besitzen, wie zum Beispiel Gegenlichtmomente. Unser Tipp: Da sich Details in Lichtern in der Regel schwieriger wiederherstellen lassen als in den Schatten, sollten Sie die Priorität der Belichtung auf den Erhalt der Lichterdetails legen. Im RAW-Editor können Sie diese wieder aufhellen, „verloren geglaubte“ Farben sowie Details zurückbringen und optimieren.

7. Objektivkorrekturen 

Die besten RAW-Softwares bieten automatische Korrekturprofile für eine Vielzahl an Kameras und Objektiven. Sollten Sie Ihr Objektivprofil nicht in der Auswahl finden, können Sie auch eine manuelle Verzerrungskorrektur durchführen.

8. Rauschen entfernen 

Durch schwaches Umgebungslicht und erhöhte ISO-Werte wie zum Beispiel beim Fotografieren in der Dämmerung oder bei Nacht kann es zu Bildrauschen in Fotos kommen. Dank des großen Informationsgehalts von RAW-Dateien, ist es jedoch möglich, das unschöne Rauschen im Bild in der Nachbearbeitung zu entfernen.

Sowohl Luminanzrauschen (Flecken, die heller und dunkler als die Umgebungsfarbtöne sind) als auch Sättigungs- und Farbrauschen (falschfarbige und zufällig auftretende bunte Flecken) lassen sich über die Regler der Rauschreduzierung im Bedienfeld Details minimieren – entweder mittels manueller oder KI-basierter, automatischer Rauschreduzierung.

9. Perfekte Schärfe 

SCHÄRFE Da RAW-Dateien unkomprimiert und unverarbeitet auf der Speicherkarte landen, findet anders als bei JPEGs keine automatische Schärfung statt. Bei den meisten RAW-Editoren finden Sie die Regler zum manuellen Schärfen unter Details.

10. Raum für Experimente

Die Flexibilität des RAW-Formats hilft nicht nur dabei, schwierige Lichtsituationen zu meistern oder misslungene Belichtungen zu retten: Die nicht-destruktive Bearbeitung bietet auch maximalen kreativen Spielraum – ohne dass die Bildqualität leidet und das Originalfoto verloren geht. 

Nachteile von RAW
  • Anders als bei JPEGs ist bei einer RAW-Aufnahme immer eine Bearbeitung beziehungsweise Entwicklung nötig.
  • RAWs sind größer als JPEGs und brauchen deshalb mehr Speicherplatz und Zeit bei der Verarbeitung. Beides kann in bestimmten Fotosituationen ein Nachteil sein. Zum Beispiel für Aufnahmen im Serienbildmodus in Action- und Sportmomenten oder bei Wildlife-Motiven in Bewegung. Und auch wenn Sie ein Makromotiv mittels Focus-Stacking-Technik festhalten und die Schärfe stapeln möchten, kann das komprimierte JPEG die bessere Wahl sein.
  • Belichtungsparameter wie Blende, Brennweite, Verschlusszeit, ISO, Fokus und Tonwert-Priorität lassen sich auch mit RAW nicht nachträglich anpassen.

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