Youtuber Paul Sydow ist Spezialist für Bewegtbild auf Social Media. Warum und wie er das E-Mount-Portfolio von Sony einsetzt, hat er uns verraten – Vlogging-Tipps inklusive.
Paul Sydow im Interview: Kameraeinstellungen, Bildlook und Nachbearbeitung
Youtuber Paul Sydow ist das Paradebeispiel dafür, dass aus einem Hobby ein Beruf werden kann. Nachdem er sich im Jugendalter selbst das Fotografieren und Filmen beigebracht hat, leitet er nun nach mehreren Jahren im Vlogging- Geschehen die Agentur Altitude, mit der er Marketing-Kampagnen, Videoproduktionen und mehr umsetzt. Seit Tag eins arbeitet er ausschließlich mit Sony.
Warum arbeitest du mit Sony?
Paul Sydow: Ich habe mir 2016 die Alpha 7R II gekauft. Das war damals für mich die beste Option. Felix von der Laden, mit dem ich von Ende 2017 für rund anderthalb Jahre zusammengearbeitet habe, hat auch mit Sony-Kameras gearbeitet. In der Zeit habe ich mir alles an Sony-Equipment gekauft. Und dann habe ich immer nur weiter upgegradet: von der A7R II auf die A7R III und dann auf die A7S III. Ich habe einfach immer auf Sony aufgebaut, weil du irgendwann alle Objektive hast, die du brauchst. Außerdem kennst du die Kameramenüs und die Farbprofile.
Wann setzt du welche Kamera ein?
Die FX3 ist für kleinere bis mittelgroße Werbeproduktionen und Imagefilme komplett solide. Wenn wir aber jetzt von Fernsehproduktionen, also noch größeren Projekten sprechen, wird sie abgelöst, beispielsweise von einer FX6. Ich nehme zum Vloggen eine A7S III. Macht vielleicht nicht so viel Sinn, da sie sehr professionell ist, aber ich finde die Kamera einfach richtig gut.
Was überzeugt dich so von den Kameras, und wo siehst du noch Verbesserungspotenzial?
Die Alpha 7S III liefert einfach ein sehr starkes Gesamtpaket. Wir haben den ausklappbaren Bildschirm, einen erstklassigen Autofokus sowie einen großen Dynamikumfang für Videos in bis zu 4K/120p. Da kann man nicht mehr so viel verbessern. Es gibt tausende Vorteile, denen ein – zugegeben sehr persönlicher – Kritikpunkt entgegensteht: Die Bilder der Alphas wecken bei mir ein sehr technisches Gefühl, da sie so perfekt sind. Mit ein bisschen Grading kriegst du das aber wieder raus.
Findest du es nicht verrückt, dass du das Bild anschließend verschlechterst?
Wenn du den Look haben möchtest, hast du zumindest die Möglichkeit dazu – so viel Spielraum geben dir die Bildergebnisse. Ich glaube, dass man aber auch nicht beides in einer Kamera vereinen kann.
Werfen wir doch mal einen Blick auf die Kameraeinstellungen. Wie bereitest du so einen Vlog auf?
Am Ende des Tages hast du wahrscheinlich viel Bildmaterial und willst den Vlog sicher schnell veröffentlichen. Für mich bietet es sich deswegen nicht an, in S-Log2 oder S-Log3 zu filmen. Klar, ein bisschen Grading ist cool – ich muss aber nicht jeden Shot feintunen. Das heißt, dass ich entweder gar kein Farbprofil oder aber einen Hybrid einstelle, um noch kleinere Anpassungen umsetzen zu können. Ich packe dann noch ein Mikrofon auf die Kamera und filme in der Regel mit einem Weitwinkel-Zoomobjektiv.
Wie sieht dann die Nachbearbeitung aus?
Möglichst schnell! Deshalb ist es wichtig, nur dann zu filmen, wenn es sich auch lohnt. So vermeidest du eine lange Importierzeit und das Sichten des Materials. Im Schnitt schneide ich dann den A-Roll, also die Gesprächssachen, zusammen. Anschließend suche ich nach passender Musik und lege die dann auf die Schnittbilder. Nach vier bis sechs Stunden bin ich fertig.
Paul Sydows Favoriten
► Sony Alpha 7S III:
Paul Sydow nutzt die A7S III sowohl für kleine Produktionen als auch für Vlogs. Er schätzt die hohe Auflösung (4K/120p) sowie den großen Dynamikumfang.
► Sony FE 24-70mm F2.8 G-Master:
Sydow greift für Social-Media-Inhalte meist zum professionellen 24-70mm-Standardzoom. „Es ist meine absolute Allzweckwaffe“, sagt er.
Die Vlogging-Karriere des 22-jährigen Kölners Paul Sydow begann Ende 2017 mit einer Zusammenarbeit mit Youtuber Felix von der Laden, der damals Unterstützung für die Produktion von Videos suchte. Rund 1,5 Jahre lang sind die beiden rund um den Erdball gereist und haben gemeinsam ein Video nach dem anderen produziert. Sydow hat sich dabei vorrangig um den Dreh und den Schnitt der Videos gekümmert. Anfang 2019 hat sich Sydow dann selbstständig gemacht und zwei Jahre lang kleinere Produktionen betreut, außerdem einen Podcast ins Leben gerufen sowie ein Fotobuch erstellt. Heute leitet er gemeinsam mit seinem Partner Lucas Bast die Agentur Altitude mit Sitz in Berlin und Köln.
► Instagram: @paul_sydow