Sony Alpha 7R II: Einmal mehr stellt Elektronikriese Sony sein technologisches Know-How eindrucksvoll unter Beweis. Denn mit der neuen Alpha 7R II kommt die erste Vollformat-Systemkamera mit einem rückwärtig belichteten Sensor auf den Markt. 42 Megapixel-Auflösung und besonders rauscharme Bilder inklusive. Das Ende sperriger DSLRs wie der Niikon D810 oder der Canon EOS 5DS?
Man kann Sony aktuell nur Respekt zollen für ihre gelungene Produktstrategie. Mit der Vorstellung der 7er-Reihe haben die findigen Japaner die Klasse der Vollformat-Kameras wortwörtlich umgekrempelt – und nebenbei die Systemkamera auf ein ganz neues Qualitätslevel katapultierte. Plötzlich befanden sich die Spiegellosen mit Vollformatsensor auf Augenhöhe mit Profi-DSLRs wie der Canon EOS 6D oder der Nikon D750. Nun geht Sony den nächsten Schritt und will es mit Branchengrößen wie der Nikon D810 (36 Megapixel) oder der Canon EOS 5DS (50 Megapixel) aufnehmen. Dafür schickt der Konzern sein neues Schlachtschiff in den Kampf: die Alpha 7R II. Die weltweit erste Vollformatkamera mit einem rückwärtig belichteten CMOS-Sensor mit satter 42,2 Megapixel-Auflösung. Dieser erhöht die Lichtempfindlichkeit, erweitert die Schaltkreisskala und gibt mithilfe einer Kupferverdrahtungsschicht für eine schnelle Übertragung Daten ca. 3,5 Mal schneller aus. Dabei wird das Bildrauschen reduziert, um in jeder Aufnahme die kleinsten Details wiederzugeben. Gemeinsam mit dem BIONZ X-Bildprozessor soll der Chip so noch lebendigere, klarere und natürlichere Bilder ablichten. Ob die 7R II ihr Versprechen hält, haben wir im DigitalPHOTO-Testlabor unter die Lupe genommen.
Spitzenauflösung bis ISO 800
Das Ergebnis: scharf, schärfer, Sony Alpha 7R II. Mit knackigen 2.900 Linienpaaren/Bildhöhe stellt die Systemkamera nicht nur die bis dato hochauflösenste Vollformat-DSLR, die Nikon D810, in den Schatten, sondern stellt zugleich einen neuen Schärferekord auf. Und selbst in höheren ISO-Stufen (maximal bietet die Sony ISO 102.400) kann sich die Auflösung sehen lassen. So liegt sie etwa bei ISO 6400 noch über 2.200 LP/BH. Durch die ausgefeilte Sensortechnik hält sich zudem das Rauschen angenehm zurück. Bis ISO 1600 lässt sich ohne Einbußen fotografieren. Erst ab ISO 3200 steigt die Bildkörnung an. Wirklich störend wird sie jedoch erst ab ISO 6400. In wie fern die CSC auch der EOS 5DS das Wasser reichen kann, wird unser Test in einer der nächsten Ausgaben zeigen. Bis dahin bleibt die A7R II die neue Schärfe-Nr. 1.
Doch Schärfe ist nicht alles was die Sony-Kamera auszeichnet. Hinzu kommen etwa der leistungsstarke 5-Achsen-Bildstabilisator, der bereits in der A7 II zum Einsatz kam, die 4K-Videofunktion, der sehr helle und sehr scharfe OLED-Sucher samt Zeiss T*-Beschichtung oder das praktische Klappdisplay. Zahlreiche Bedienräder, das sehr umfangreiche Menü sowie Indidvidueltasten runden den Gesamtauftritt der Alpha 7R II ab.
Bleibt noch die Frage, ob die Alpha die bessere Alternative zur Spiegelreflex ist. Unsere Meinung: kommt drauf an. Gefällt einem das kompakte und leichte Gehäuse, wird die A7R II die ideale Gefährtin sein. Hat man jedoch etwas größere Hände oder mag ganz einfach die wuchtigere Haptik einer D810 oder EOS 5DSR, dann liegt man mit der DSLR richtig. Eine starke Alternative ist die 7R II jedoch allemal.
- Hochauflösender, rückwärtig belichteter und rauscharmer 42-Megapixel-Sensor
- 5-Achsen-Bildstabilisator
- Klarer OLED-Sucher mit reflexreduzierender Zeiss T*-Beschichtung samt Augensensor
- 4K-Videofunktion
- hoher Preis
- (noch) eingeschränkte Objektivauswahl