Ihre Kamera sollte präzise auf den gewünschten Teil des Motivs fokussiert sein, damit die Schärfe später an der richtigen Stelle im Bild liegt. Wie es geht und worauf Sie beim Spiel mit den AF-Feldern achten sollten, verraten wir Ihnen in diesem Artikel.
Kamera Fokus im Griff
Das exakte Festlegen des Fokus im Bild ist die Grundvoraussetzung für scharfe Fotos. Jede Spiegelreflex- oder Systemkamera bietet Ihnen die Möglichkeit, den Fokus entweder automatisch oder manuell festzulegen.
Im manuellen Modus (M) passen Sie ihn durch das Drehen des Einstellrings am Objektiv an. Schalten Sie dabei am besten den Live-View-Modus Ihrer Kamera an, um bei einer 100-prozentigen Ansicht die Schärfepositionierung beurteilen zu können. Schneller und bequemer geht es mit dem Autofokus (AF).
Er bietet Ihnen eine Alternative und große Hilfe, wenn Sie schnell eine Aufnahme machen und sich nicht selbst um das Scharfstellen kümmern möchten. Das Prinzip ist einfach: Wenn Sie den Auslöser halb durchdrücken, stellt die Kamera auf den gerade aktiven Fokuspunkt scharf. Häufig liegt dieser in der Bildmitte.
Oder die Kamera sucht sich das am nächsten befindende Objekt im Bildausschnitt aus und fokussiert darauf. Daher kann sie total daneben liegen und den Bildeindruck drastisch und negativ verändern. Um dies zu umgehen, sollten Sie den aktiven Fokuspunkt mithilfe des Vier-Wege-Schalters Ihrer Kamera neu positionieren, um auf das Wesentliche im Foto scharfzustellen und die Aufmerksamkeit der Betrachtenden gezielt darauf zu lenken.
Kameras haben eine bestimmte Anzahl von AF-Messfeldern, mit denen das AF-System arbeitet.
Autofokus-Modi im Vergleich
1. AI Servo (Canon; Nikon: AF-C)
Der Modus AI Servo (Canon; Nikon: AF-C) eignet sich gut bei sich bewegenden Motiven. Halten Sie den Auslöser halbgedrückt. Das Objektiv versucht nun, die Schärfe mitzuführen, auch wenn sich das fotografierte Objekt auf Sie zu- oder wegbewegt.
2. One Shot (Canon; Nikon: AF-S)
Sollten Sie statische Motive wie Landschaften oder Architektur fotografieren, ist der AF-Modus One Shot (Canon; Nikon: AF-S) Ihrer digitalen Kamera die richtige Wahl. Die Schärfe ändert sich nach dem ersten Fokussieren nicht mehr.
3. AI Focus (Canon; Nikon: AF-A)
Der AI Focus (Canon; Nikon: AF-A) kombiniert beide Modi und eignet sich besonders gut, wenn Sie nicht genau wissen, ob Ihr Motiv stehen bleibt oder sich bewegen wird. Die Kamera stellt sich je nach Situation auf den passenden AF-Modus um.
Manuell fokussieren
Manuell fokussieren hört sich im ersten Moment vielleicht schwierig an, ist es aber nicht. Probieren Sie es zunächst bei Ihren nächsten Still-Life-Aufnahmen aus: Dabei bewegt sich das fotografierte Objekt nicht und Sie haben genügend Zeit, um den Schärfepunkt präzise auszuwählen.
Damit Sie sicher sind, dass der anfokussierte Bereich richtig scharf abgebildet wird, nutzen Sie den Live-View-Modus Ihrer Kamera. Zoomen Sie auf 100 Prozent ins Vorschaubild hinein und drehen Sie am Fokusring Ihres Objektivs, bis die Schärfe stimmt. Wenn Sie lieber durch den Sucher fokussieren, hilft Ihnen der kleine Punkt unten links im Sucherbild – sobald er leuchtet, wird das anfokussierte Motiv scharf aufgenommen.