Drehen Sie den Bass auf und halten Sie dynamische Farbexplosionen im Heimstudio selber fest. Profi Michael Krone zeigt Ihnen, wie Sie mit etwas Bastelei und den richtigen Mitteln Farbtropfen zum Springen bringen.

Farbexplosionen selber machen: Anleitung
Herabfallende Tropfen, die mit Blitzlicht eingefroren und als bunte Skulpturen im Bild festgehalten werden, begeistern immer wieder aufs Neue. In diesem Fotoprojekt geht Profi Michael Krone jedoch einen Schritt weiter und bringt kleine Farbtropfen zum Fliegen – echte Farbexplosionen.
Dafür verwendet der Profi einen herkömmlichen Lautsprecher, über dessen Bassloch er eine Membran spannt, um eine glatte und vibrierende Oberfläche zu erhalten. Tipp vom Profi: Fragen Sie freundlich in einem Elektrofachgeschäft oder beim Radiohändler in Ihrer Nähe nach, ob es möglicherweise ausrangierte Modelle für kleines Geld – oder sogar kostenlos – gibt.
Zudem lohnt sich ein Gang in den Baumarkt, Künstlerbedarf und die Apotheke, um alle Hilfsmittel für dieses spannende Fotoprojekt zu besorgen. In Sachen Licht- und Kameraausrüstung verwendete Michael Krone übrigens die Canon EOS 5D Mark III mit einem 24-105mm-Zoomobjektiv sowie drei Systemblitze, die von schräg vorne rechts, links und von hinten auf das Setup ausgerichtet wurden.
Schritt für Schritt: Farbexplosionen im Heimstudio festhalten
1. Glatte Oberfläche

Um die Farbe von unten nach oben spritzen zu lassen, verwendete Michael Krone einen Lautsprecher – um genau zu sein eine Bassreflexbox. Damit die Farbe schön spritzen und springen kann, benötigen Sie eine flache und glatte Oberfläche. Hierfür können Sie zum Beispiel ganz einfach Cellophanpapier als Membran über die Wölbung des Basslochs spannen.
2. Acrylglas mit Folie

Michael Krone montierte eine gewölbte Acrylglasplatte (erhitzt und gebogen mit einer Heißluftpistole und bespannt mit weißer Autofolie) auf seine Bassreflexbox. Diese bildet nicht nur einen schönen Untergrund, sondern lässt eine Art Hohlkehle entstehen. Der Vorteil: Leuchtet man diese von hinten aus, kann man Farben und Muster ins Bild projizieren.
3. Signal per Generator

Um die Membran zum Schwingen zu bringen, benötigen Sie ein Signal, einen Verstärker sowie etwas, aus dem das Signal herauskommt. Dafür verwendete Michael Krone einen Signalgenerator (kostenlos als App erhältlich), mit welchem er die Stärke und Frequenz der Schwingung beeinflussen kann. Der Profi arbeitete mit einer Frequenz von 60 Hz.
4. Lautstärke regeln

Schalten Sie die Lautsprecher ein und stellen Sie die Lautstärke auf 0. Michael Krone nutzt den Lautstärkenregler, um sehen zu können, wann genau die Farbe nach oben kommt. Wie hoch die Farbe letztlich springt, bestimmen Sie hierbei über die Lautstärke. Probieren Sie dies zunächst mit einem 20-Cent-Stück aus, um ein Gefühl dafür zu bekommen.
5. Die perfekte Farbe

Michael Krone verwendet Acrylfarbe, die er in einem Probebecher mit Wasser vermischt. Um die Farbe herauszubekommen, nutzt er Pasteurpipetten. Eine tolle, aber etwas teurere Alternative sind Airbrush-Farben. Um die Oberfläche nach einem Versuch wieder zu reinigen, kommen zunächst ein Lappen und danach Brennspiritus mit Papier zum Einsatz.
6. Equipment schützen

Verpacken Sie Ihre Kamera sowie das Lichtequipment – die zwei Blitze von der Seite vorne –, um Farbspritzer abzuschirmen. Michael Krone verwendet dafür Malerfolie, an der bereits Klebeband angebracht ist. Apropos: Neben dem Equipment gilt es natürlich auch, sich selbst zu „schützen“. Nutzen Sie Einweghandschuhe, um Farbrückstände zu vermeiden.
7. Systemblitze

Zum Einfrieren der Farbexplosionen nutzt Michael Krone zwei Systemblitze mit Wabe, die er jeweils auf einem Lichtstativ montiert und auf geringer Leistung einstellt, um möglichst kurze Abbrennzeiten zu ermöglichen. Ein dritter Blitz mit blauer Filterfolie wird hinter das Acrylglas im Hintergrund durch ein Stück Lochgitter abgefeuert. Ausgelöst wird per Funk.
8. Farbe auftragen

Da in einem sehr kleinen Bereich fotografiert wird, gilt bei der Menge der Farbe: Weniger ist mehr. Rühren Sie die Farbe vor dem Entnehmen mit der Pipette neu auf und achten Sie auf eine schöne Verteilung und Farbkombinationen. Wichtig: Tragen Sie die kleinen Tropfen genau in der Mitte des Basslochs auf. Markieren Sie diese Stelle falls nötig im Vorfeld.
9. Signal an und auslösen

Machen Sie das Licht in Ihrem Studio aus und erzeugen Sie ein Signal, um die Farbe in die Höhe springen zu lassen. Probieren Sie hierbei unterschiedliche Frequenzen, Lautstärkeeinstellungen und Farbkombinationen aus. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Als Kameraeinstellungen verwendete Michael Krone 1/125s, Blende f/8 und ISO 100.
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Viel Spaß beim Mitmachen und Experimentieren!