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Ratgeber

Dias digitalisieren: so bekommen Sie Analogbilder als Datei auf den Rechner

Egal, ob Schrank oder Schuhkarton – kaum einer kann analoge Bilder zu Hause so archivieren, dass sie ewig halten. Es gilt also die Dias zu digitalisieren. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Dias, Negative oder Papierabzüge am besten als Dateien auf den Rechner bekommen.

So digitalisieren Sie Dias

Diasammlung geerbt oder selbst eine Menge analoger Fotoschätze in Schränken und Schubladen versteckt? Höchste Zeit, sie herauszuholen und zu digitalisieren. Denn analoge Bilder – egal, ob Negativ, Papier oder Dia – verblassen auf Dauer oder bekommen Risse, abhängig von Material und Lagerung.

Was tun bei Altersschäden?

Pilzbefall bei in Glas gerahmten Dias

Die früher gern verwendeten, hochwertigen Rahmen bilden leider die perfekte Atmosphäre für Schimmel und Sporen. Das kann dann aussehen wie Staub, nur sehr gehäuft. Eine Reinigung ist nicht immer möglich und sollte vorsichtig und mit Mundschutz erfolgen.

Unsere Empfehlung: Erst probeweise digitalisieren und sehen, ob nicht die automatische Staubentfernung des Scanners oder der Fotosoftware das Problem löst. Erst dann sollten Sie experimentieren, ob eine Reinigung etwas bringt (bitte immer erst auf Testdias versuchen).

Farbstich bei Negativ und Dia

Je nach Filmsorte und Lagerung können die Farben auch nach 50 Jahren top erhalten sein oder auch schon nach fünf Jahren einen Farbstich aufweisen. Das lässt sich meist direkt beim Einscannen oder später in der Fotobearbeitung erledigen. Labore bieten diesen Service ebenfalls meist direkt an.

Verblasste oder beschädigte Papierbilder

Hier hilft nur die Fotonachbearbeitung weiter, um Risse oder fehlende Bildteile zu rekonstruieren, auch die Farbwiederherstellung muss nach dem Scan manuell erledigt werden.

Staub und Kratzer bei Negativ und Dia

Viele Scanner sind in der Lage, mittels Infrarot und Digital ICE Staub und Kratzer direkt beim Scannen zu entfernen. Das ist die optimale Lösung. Ansonsten hilft die manuelle Nachbearbeitung in der Fotosoftware.

Viele Wege mit einem Ziel

Damit Sie die perfekte Digitalisierungsmethode finden, nutzen Sie unsere Entscheidungshilfe weiter unten. Um direkt loslegen zu können, haben wir die passenden Geräte, Softwares und Services für Sie zusammengestellt. Damit Ihre wertvollen Erinnerungen nicht weiter verblassen.

Welcher Scan-Typ bin ich? 

Klarheit statt Verwirrung: Hier finden Sie schnell die richtige Methode für Ihre analogen Vorlagen. Denn sowohl Preisspanne als auch Zeitaufwand unterscheiden sich je nachdem erheblich.

Ausgangsmaterial 

  • Dia: Für den „Klassiker“ des Analogfilms gibt es viele unkomplizierte Digitalisierungslösungen am Markt – hier entscheidet die vorhandene Menge.
  • Negativ: Negativfilme digitalisieren Sie unkompliziert per Negativscanner, die Umwandlung zum Positiv beherrschen aber nur wenige Programme richtig gut.
  • Papierbild: Papierbilder finden über Flachbettscanner oder spezielle Scannerapps den Weg auf die Festplatte, Defekte muss man manuell retuschieren.
  • Exoten: APS, Rollfilm, Mittelformat oder andere Spezialfilme? Hier führt der Weg direkt zum Spezialisten – für den Heimbedarf gibt es hier keine Lösungen.

Verarbeitungsmöglichkeiten

  • Filmscanner (günstig): Die Einsteigerklasse ist perfekt, um kleine Diamengen in ordentlicher Qualität einzuscannen.
  • Filmscanner (teuer): Für Profi-Ergebnisse und Komfort wie automatische Staubentfernung lohnt die Investion.
  • Flachbrettscanner (m. Durchlicht): Eine Kombilösung für Negative, Dias und Mittelformat bieten professionelle Flachbettscanner.
  • Smartphone-App: Papierbilder lassen sich auch in großen Mengen per Smartphone-App in guter Qualität einscannen.
  • Digitalisier-Service: Keine Zeit? Dann ist ein Digitalisierungsservice die richtige Wahl, bei maximaler Scanqualität.

Fotoverwaltung als Zeitmaschine

Vom Schrank auf die Festplatte ist nur der erste Schritt, denn ohne Struktur und System „vergammeln“ Ihre Bilder digital. Außerdem sollten Sie unbedingt das Aufnahmedatum anpassen.

Datum, Ort und Uhrzeit 

Alle Fotos sind in der Fotoverwaltung? Blöd nur, dass sämtliche Bilder beim Datum des Einscannens einsortiert sind und nicht beim Datum des Ereignisses. Das müssen Sie manuell erledigen. Konkret wird die Exif-Information, die man auch von „echten“ Digitalfotos kennt, aktualisiert. Das bedeutet Arbeit, aber erst dann macht die Fotoverwaltung Sinn. Wie Sie das Datum ändern, haben wir anhand ausgewählter Foto-Apps für Sie aufgelistet:

  • DxO PhotoLab Fotothek: Gewünschte Fotos markieren >> rechter Mausklick >> Aufnahmedatum bearbeiten >> Rollout-Menü „Ändern in >> neues Datum einstellen >> sichern.
  • Photoshop Elements: Gewünschte Fotos markieren >> rechter Mausklick >> Datum und Uhrzeit der ausgewählten Elemente ändern … >> Best. Datum und Uhrzeit >> neues Datum einstellen.
  • Lightroom Classic: Gewünschte Fotos markieren >> Metadaten-Menü >> Aufnahmezeit bearbeiten … >> Auf angegebenes Datum und Uhrzeit einstellen auswählen >> neues Datum >> Alle ändern.
  • Apple Fotos: Gewünschte Fotos markieren >> rechter Mausklick >> Informationen >> Doppelklick auf Datum >> neues Datum einstellen.

Sie sollten Ihre gescannten Fotos natürlich in einer Ordnerstruktur einsortieren. Spaß macht es aber erst, wenn eine Fotoverwaltung ins Spiel kommt. Hier können Sie nach Personen suchen, Alben erzeugen, verschlagworten und damit jenen Komfort nutzen, den Sie von Digitalfotos kennen. Nehmen Sie sich die Zeit, die Fotos so zu organisieren.

Eine Übersicht zu passenden Programmen finden Sie hier: 

Lesetipp

Fotoverwaltung im Test: Die 8 besten Tools für Import, Fotoorganisation und Bildersuche

Per Handarbeit die Fotosammlung strukturieren? Dass das anders geht, sieht man seit Jahren am Smartphone, doch auch die Desktop-Apps ziehen massiv... mehr

7 Verarbeitungsmöglichkeiten im Vergleich

Rollei DF-S 1300 SE – für Kleinmengen

  • Hersteller: Rollei 
  • Website: www.rollei.de 
  • Preis (UVP): ca. 180 Euro 

Rollei setzt für die Digitalisierung von Dia und Negativen auf Kameratechnik. Nach dem Einlegen der Vorlage wird das Motiv mit LED gleichmäßig ausgeleuchtet und dann in Sekundenschnelle „abfotografiert“. Dank großem Display haben Sie volle Motivkontrolle.

Der integrierte Sensor arbeitet mit 13 Megapixeln Auflösung, was für die Digitalisierung in der Regel völlig ausreichend ist. Das Rollei- Gerät besitzt eine USB-Schnittstelle, kann aber dank Speicherkarten- Slot auch komplett unabhängig vom Computer eingesetzt werden, bedient wird über die Buttons am Gehäuse selbst.

Praktisch: Mit dem HDMI-Anschluss schließen Sie sogar ein TV-Gerät oder einen Monitor unkompliziert an und können Ihre Motive im Großformat betrachten und direkt eine Fotoshow starten. Auf was man hier verzichten muss: Staub und Kratzer werden technisch bedingt nicht direkt entfernt, auch Negative müssen Sie anschließend in einer Fotosoftware konvertieren.

Plustek 8200 SE/Ai – Profilösung

  • Hersteller: Plustek 
  • Website: www.plustek.de 
  • Preis (UVP): ab ca. 320 Euro 

Der Filmscanner Plustek 8200 kann sowohl Negative als auch Dias scannen. Die Vorbereitung ist einfach: Sie legen die Vorlagen in die jeweilige Halterung ein und starten den Scanvorgang. Der Vorschub zum nächsten Bild erfolgt von Hand. Beim Einlesen werden Staub und Kratzer mit einem zusätzlichen Infrarot-Scan erfasst und automatisch entfernt.

Die optische Auflösung mit 7.200 DPI ist ausreichend, um das spätere Ergebnis bis aufs A3-Format ohne Qualitätseinbußen zu vergrößern. Zur Ansteuerung ist bei diesem Scanner die professionelle Silverfast-Software (siehe gegenüberliegende Seite) bereits enthalten.

Das Gerät ist in zwei Editionen verfügbar, bei der rund 100 Euro teureren AI-Version ist zusätzlich ein Target-Dia zur Farbkalibrierung sowie die AI-Version von Silverfast inklusive, um alte Dias maximal farbverbindlich einzulesen und Farbstiche automatisch zu korrigieren. Rein technisch sind die Scanner komplett identisch.

Kaiser Dia-Duplikator Digital – Fotoaufsatz

Warum nicht die Spiegelreflex- oder Systemkamera zum Digitalisieren verwenden? Der Kaiser Dia-Duplikator ist hier die Lösung. Das Set aus Aufsatz, Nahlinse und Einschub wird mit passendem Adapterring auf das Objektiv geschraubt und mittels Stellschraube exakt ausgerichtet. Sie sorgen dann für passende, homogene Beleuchtung, beispielsweise mit einer LED-Leuchtplatte oder Spot, und dann kann es schon losgehen.

Enthalten im Set ist eine Halterung für zwei Dias, optional ist ein Filmstreifenhalter für Negative erhältlich. Das Endergebnis ist von Ihrer Kamera und dem Objektiv abhängig, in Sachen Megapixel sind selbst ältere Kameras aber komplett ausreichend. Wichtig: Mit dieser Technik sind Sie schnell, Staub und Kratzer muss man aber später per Software entfernen. Auch die Umwandlung von Negativ in Positiv sorgt für zusätzliche Arbeit im Anschluss.

Epson Perfection V850 Pro – Format-Meister

  • Hersteller: Epson
  • Website: www.epson.de 
  • Preis (UVP): 1.200 Euro 

Der Profi-Scanner von Epson ist schon seit mehreren Jahren am Markt. Die große Durchlicht-Einheit ermöglicht das Einscannen von Dias, Negativen und Sonderformaten bis maximal 20 × 25 Zentimeter. Viele Formate passen in die mitgelieferten Filmhalterungen, ansonsten wird einfach frei positioniert.

Natürlich beherrscht der Scanner auch das Einscannen normaler Papierbilder und bietet dadurch hohe Flexibilität. Intern arbeitet der V850 mit zwei Linsen, bei Durchsicht arbeiten diese mit 6.400 DPI, bei Aufsichtsvorlagen mit 4.800.

Als Software ist Silverfast 8 (s. unten) mit dabei und ermöglicht Zugriff auf sämtliche Scannereinstellungen, angefangen bei der ICE Staub- und Kratzerentfernung bis hin zur Stapelverarbeitung – denn dank der großen Scanfläche passen gleich mehrere Dias auf das Gerät. Diese werden dann en bloc gescannt und separat gespeichert. Für größere Volumen und Großformatdias ist das Gerät eine hervorragende Wahl.

Google Fotoscanner – Papierbild-Experte 

  • Hersteller: Google
  • Website: Google Play Store, oder Apple App Store
  • Preis (UVP): kostenlos

Die Smartphone-App ist eine unkomplizierte Lösung, alte Papierbilder zu digitalisieren, und steht in den App Stores von Apple und Google kostenlos zum Herunterladen bereit. Der Unterschied zum Abfotografieren mit den normalen Foto-Apps? Google Fotoscanner gleicht Reflexionen und Wölbungen aus und errechnet aus mehreren Bildern das perfekte, zugeschnittene Endmotiv ohne jegliche Randverzerrung.

Mit ein wenig Übung ist man schneller als jeder Flachbettscanner und qualitativ – abhängig von der Smartphone- Kamera – im Ergebnis ebenbürtig. Klar ist: Eine neutrale Unterlage für die Fotos sowie homogenes Umgebungslicht erleichtern die Arbeit erheblich.

Durch die Anbindung zur Google-Cloud landen die Fotos aus dem Fotoscanner auf Wunsch direkt online in der eigenen Google-Fotosammlung und sind damit noch mal deutlich sicherer abgelegt als auf der Computer-Festplatte.

Lasersoft Silverfast 9 – Profi-Lösung 

Scannerupgrade gefällig? Selbst bei teuren Geräten reizt die mitgelieferte Ansteuerungssoftware die eigentlichen Möglichkeiten nicht aus. Mit der Scansoftware Silverfast wird die Funktionalität fast jedes gängigen Scanners erheblich erweitert. HDR-Scans, hohe Auflösung, Entrasterung, präzise Negativ-Umwandlung und vieles mehr – wer zu Hause scannt und Wert auf Qualität legt, kommt um diese Software nicht herum.

Besonders die vielfältigen Stapelverarbeitungsoptionen sind bei höherem Foto-Aufkommen sehr hilfreich. Der Funktionsumfang von Silverfast differiert je nach Scannermodell ebenso wie der Preis.

Für einen hochwertigen Canon-Scanner beispielsweise kostet die funktionseingeschränkte SE-Version 49 Euro, die Studio-Version mit allen Extras dann 249 Euro. Außerdem sind optionale Kalibrierungscharts auf Papier und Diafilm verfügbar, um maximal farbverbindlich zu scannen.

Mediafix Scanservice – Scannen lasse 

Sie haben keine Zeit zum Selbstscannen oder exotische Filmformate oder wollen einfach stressfrei zum digitalen „Abzug“? Mit einem Service wie Mediafix werden all diese Wünsche erfüllt. Sie senden die Bilder gut verpackt zum Anbieter, dort wird alles digitalisiert und dann auf Speicherkarte, Stick oder Festplatte zurückgeschickt.

Dabei sind nicht nur Dias oder Negative als Ausgangsbasis machbar, sondern auch APS, Rollfilme, Instamatix und je nach Anbieter auch weitere „Exoten“. Angst vor Chaos im Diamagazin braucht man nicht zu haben: Mediafix garantiert hier, dass alles so zurückkommt, wie angeliefert.

In Sachen Qualität entscheidet schlichtweg das Budget, vom Standard-Scan bis hin zum Premiumprodukt mit erweitertem Dynamikumfang ist alles möglich. Staub und Kratzer werden automatisch entfernt.

Laut Mediafix werden die Premiumscans mit anderen Geräten als die Budget-Serie durchgeführt, so erhält man „analoge“ Digitalfotos in einer Auflösung mit bis zu 4.500 DPI, was dem A3-Format mit 300 DPI entspricht.

www.mediafix.de

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