Nikon geht neue Wege und hat erstmalig in der Unternehmensgeschichte zwei Kameranachfolgemodelle auf der Website angekündigt. Die vor zwei Jahren eingeführte Nikon Z 6 und Nikon Z 7 finden jeweils ein Nachfolgemodell. Was die Neuheiten können und wo die Unterschiede zur ersten Kamerageneration bestehen, lesen Sie hier.
Nikon Z 6 und Nikon Z 7 finden jeweils ein Nachfolgemodell
An den Modellbezeichnungen der beiden Kameras lässt sich schon erkennen, dass es sich eher um eine Modellpflege, anstatt um eine gänzlich neue Kamera handelt. Nikon hat das Feedback der Fotografinnen und Fotografen der Z-Kameras berücksichtigt und seine beiden spiegellosen Topmodelle aufgewertet. So finden die beiden sehr guten Kameras der ersten Z-Generation nun Schwestermodelle, die Kritikpunkte der Kameras beheben.
Trotz der Produktbezeichnung ersetzen die neuen Kameras, die Z 6 II und Z 7 II, ihre Vorgänger nicht. In der Präsentation beider Kameras betonte Nikon, dass alle vier Kameras parallel im Markt erhältlich sein werden. Widmen wir uns zunächst den Unterschieden beider Kameragenerationen im Detail.
Dafür ist ein Blick ins Innere der beiden Neuheiten nötig, denn äußerlich ist nahezu kein Unterschied feststellbar. Einzig die Produktbezeichnung auf der Vorderseite beider Kameras verrät, dass es sich um ein Nachfolgemodell handelt.
Die Bedienoberfläche ist samt aller Tasten gleich. Lediglich die Kameragehäuse der zweiten Generation sind zwei Millimeter tiefer und das Einstellrad an der oberen Rückseite etwas griffiger.
Dualer Prozessor, dualer Speicherkartenslot
Die größten Unterschiede zwischen beiden Kameragenerationen bestehen im Bildprozessor und im Speicherkarteneingang. Nikon hat sich sowohl bei der Z 6 II als auch bei der Z 7 II für einen Dual-Expeed-6-Bildprozessor entschieden, der die doppelte Leistung im Vergleich zum Prozessor der ersten Kamerageneration liefern soll. Mit schnellerer interner Datenverarbeitung und größerem Puffer erreichen die Neuheiten so schnellere Bildfolgen (Z 6 II: 14B/s, Z 7 II: 10B/s).
Außerdem bringt der duale Bildprozessor eine intelligente Stromsparschaltung sowie ein schnelleres AF-Tracking, eine verbesserte AF-Empfindlichkeit sowie eine Augen- und Gesichtserkennung bei Menschen, Hunden und Katzen im Foto- wie auch im Videomodus mit. Ein großer Kritikpunkt der Z 6 als auch Z 7 ist der einfache Speicherkartenslot.
Viele Fotografen wünschen sich mittlerweile ein duales System, um im Falle eines Speicherkartenfehlers auf ein Backup zurückgreifen zu können. Dem Wunsch kommt Nikon mit der zweiten Kamerageneration nach. Sowohl die Z 6 II als auch die Z 7 II verfügen über einen XQD-Speicherkartenslot sowie – nun neu – einen UHS-II-unterstützenden SD-Karteneingang.
4K-Video nun mit bis zu 60p
Eine Neuerung gibt es auch im Videobereich. Nikon hat für beide Kameras einen 4K-Modus mit einer Bildrate von 60p angekündigt. Dieser ist bei der Z 7 II bereits ab Verkaufsstart integriert. Bei der Z 6 II wird Nikon die Funktion erst im Februar 2021 per Firmware-Update nachliefern. Letzteres soll sich künftig übrigens per Snapbridge-Smartphone-App auf die Kameras spielen lassen. Zur Laufzeit und einer etwaigen Überhitzung des Kamerasensors hat sich Nikon nicht geäußert. Klar ist allerdings, dass im 4K/60p-Modus bei der Z 7 II nicht der gesamte Sensor ausgelesen wird.
Bei der Z 6 II strebt Nikon wiederum diese ganzheitlich Pixelauslesung an und lässt daher noch mit einem Firmware-Update, das für Februar 2021 angekündigt ist, auf sich warten. Beide Kameras sind günstiger als die jeweilige unverbindliche Preisempfehlung des Vorgängers: Die Z 6 II ist ab November für 2.144 Euro erhältlich. Die Nikon Z 7 II folgt einen Monat später und kostet zum Verkaufsstart 3.313 Euro. Beide Preise beinhalten 16 Prozent Mehrwertsteuer. Darüber hinaus sind beide Kameras natürlich auch im Kit erhältlich.
Erster Eindruck: Gewohnte Haptik
Kurz nach der Produktpräsentation bei Nikon hatten wir die Gelegenheit ein erstes Muster beider Kameras in die Hand zu nehmen und uns einen ersten Eindruck zu schaffen. Das Handling fällt wie zu erwarten sehr gut auf. Änderungen der Ergonomie im Vergleich zu den beiden Modellen der ersten Kamerageneration bleiben aus. Folglich wird sich der Unterschied der Neuheiten zu ihren Vorgängern erst in unserem Labor- und Praxistest zeigen. Es bleibt abzuwarten, ob und wenn ja, wie weit der Preis der Z 6 und Z 7 abfällt. Die Vorteile der zweiten Kamerageneration liegen auf der Hand. Dennoch ist es gut, dass Nikon beide Generation parallel im Markt behält, um verschiedene Käuferschichten zu bedienen.
Neuer Hochformatgriff, neue Systemblitzadapter
Neben den beiden Kameraneuvorstellungen hat Nikon auch einen neuen Hochformatgriff, den MB-N11, vorgestellt. Dieser unterstützt einen Akkuwechsel im laufenden Betrieb. Darüber hinaus lassen sich beide Kameras via USB betreiben bzw. die Akkus via aufladen. Der Neupreis für den Batteriegriff beträgt 389 Euro. Außerdem neu: die Funkfernsteuerung WR-R11b zur kabellosen Steuerung von Systemblitzgeräten und Kameras für 165 Euro.
Trade-in-Einführungsaktion und Online-Launch-Event
Wer sich bis zum 10. Januar 2021 für eine der beiden Neuheiten entscheidet und eine gebrauchte, noch funktionierende Kamera in Zahlung gibt, erhält einen Rabatt von 200 Euro.
Mehr Infos zu den beiden Neuheiten erfahren Sie auch im offiziellen Launch-Event von Nikon, das heute, am 14.10.2020, um 14 Uhr stattfindet unter www.nikon.de