Porträts im Gegenlicht besitzen eine zauberhafte Note mit ganz viel Atmosphäre. Porträtfotograf Sacha Leyendecker erklärt, wie er die letzten Sonnenstrahlen des Tages am Strand von Bolonia einfängt, um Porträts mit besonders weichem und natürlichem Look zu gestalten.
Porträts im Gegenlicht: Aufnahmen mit ganz viel Atmosphäre
Dieses stimmungsvolle Gegenlichtporträt fotografierte Profifotograf Sacha Leyendecker am Strand von Bolonia an der Atlantikküste in den allerletzten Sonnenstrahlen kurz vor Sonnenuntergang – ein äußert kurzer Lichtmoment, für den man perfekt vorbereitet sein sollte, um ihn nicht zu verpassen.
Um dem Porträt einen möglichst natürlichen Look zu verleihen, arbeitete der Fotograf in dieser Situation ohne Aufheller. Zwar bedarf es hierfür ein wenig Fingerspitzengefühl, jedoch hat die Sonne kurz vor Sonnenuntergang bereits so viel an Kraft verloren, dass ein ausgeglichenes Kontrastverhältnis zwischen dem Gegenlicht und der Aufhellung des Models durch das Licht des Himmels und der Reflexion des Sandes entsteht.
Dies bedeutet jedoch nicht, dass man in diesem „abgeschwächten“ Sonnenlicht direkt ins Licht fotografieren kann. Stattdessen sollte die Sonne hinter dem Model oder am Bildrand positioniert werden und nur ein wenig ins Bild hineinragen. Dadurch entstehen auch die charakterisierenden Blendenflecken im Bild.
Obwohl eine solche Aufnahme nur wenig Plastizität enthält, wirkt sie unglaublich intensiv. Die Gegenlichtsituation verstärkt dabei die gewünschte Bildstimmung und arbeitet die Silhouette des Models heraus. Neben einem starken Gesichtsausdruck der Person vor der Kamera ist es daher auch sehr wichtig, sich im Rahmen der Bildgestaltung auf die Formgebung seines Models zu konzentrieren.
Für das Porträt arbeitete der Fotograf mit einem 50mm-Objektiv und öffnete die Blende weit (f/1,6). Dadurch verschwimmt der Hintergrund nicht nur in schöner Unschärfe, auch wird eine relativ kurze Belichtungszeit (1/2000) gewährleistet.
Ganz bewusst griff Leyendecker bei diesem Shooting nicht zu einem Objektiv mit der besten Abbildungsqualität: Denn gerade die dezenten Objektivfehler bei Offenblende, wie Blendenflecken oder in diesem Fall die Vignettierung, tragen ungemein zur Bildwirkung bei.
Weitere Informationen über den Fotografen finden Sie unter www.sacha-leyendecker.com