In jeder Ausgabe des DigitalPHOTO-Magazins stellen wir einem Leser zehn Fragen zu einem ihrer Fotos. Diesmal zeigen wir eine Aufnahme von Michael Färber aus München. Es sind oft Zufälle, die tolle Fotos entstehen lassen. Eigentlich waren die Aufnahmen schon im Kasten, als Michael entdeckte, dass der Sonnenhut seines Models einen sehenswerten Schatten warf. Wie es dazu gekommen ist, verrät Michael im Interview.
Was war die Idee hinter diesem Bild?
Die Aufnahme ist spontan am Ende des eigentlichen Shootings entstanden. Wir fotografierten in einem See und waren gerade erst aus dem Wasser gekommen. Als ich den Schatteneffekt sah, den der Hut auf ihr Gesicht geworfen hatte, habe ich meine Kamera gleich wieder aus der Tasche geholt.
Kanntest du das Model?
Mit Sarah Bugar habe ich schon einige Male gearbeitet. Wir lachen viel. Ich finde, dass sich gegenseitige Sympathie und eine gute Stimmung extrem auf die Qualität der Bilder auswirken. Sarah hat auch immer gute Ideen und steigt sogar in eiskaltes Wasser, wenn es für das Foto sinnvoll ist.
Magst du solche harten Schatten?
Die Sonne stand noch sehr hoch, was ich eigentlich auf Fotos nicht gerne habe. Wenn sich jedoch ein toller Effekt wie dieser ergibt, nutze ich ihn. Ich habe auch schon Bilder gemacht, bei denen Blumen und Zweige Schatten auf die Gesichter geworfen haben.
Warum Schwarzweiß?
In vielen Fällen präferiere ich Schwarzweiß gegenüber einem bunten Bildlook. Gerade bei meinen Porträts kommt es mir nur auf Emotionen und den Menschen an sich an. In Schwarzweiß wird der Blick meiner Meinung nach in Richtung dessen geleitet, was im Mittelpunkt des Bildes stehen soll.
Arbeitest du mit natürlichem Licht?
Meine Aufnahmen entstehen eigentlich immer bei natürlichem Licht, meist im Wald oder im Park. Mit Reflektoren helle ich Gesichter auf.
Hast du oft Menschen vor der Kamera?
Inzwischen fotografiere ich fast ausschließlich Porträts und Fine Art. Anfangs war ich ganz der Makrofotograf, der Augen in Nahaufnahme abgelichtet hat. Jetzt bevorzuge ich einen größeren Bildwinkel, der mehr abdeckt als ein klassischer Porträtanschnitt.
Welche Brennweite hast du genutzt?
Wie für die meisten meiner Porträts habe ich auch in diesem Fall mit dem Nikon 50mm f/1.4 fotografiert. Egal mit welchen Alternativen ich auch gearbeitet habe, zurückgekehrt bin ich immer zu diesem Objektiv. Vor allem von dessen Bokeh bin ich begeistert.
Warum die Profilansicht?
Es sind auch Frontalansichten entstanden. Dieses Foto hat mich aber sofort angesprochen. Was man in der finalen Version nicht sieht ist, dass es sich hierbei um einen starken Crop handelt.
Wieso hast du die Untersicht gewählt?
Wir standen auf einem Hügel – ohne die Untersicht hätte man die Büsche und Häuser im Hintergrund gesehen.
Was hast du später noch bearbeitet?
Ich wollte das Bild so reduziert wie möglich haben, daher wurde der Ausschnitt um Sarah herum gänzlich weiß gemacht und gesäubert.
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