Inhaltsverzeichnis
- Übersicht
- Urängste der Menschen: Skurrile Gestalten an verlassenen Orten ablichten
- Mit diesen Techniken lassen sich außergewöhnliche Motive knipsen
Lost Places sind als interessante Kulissen bei Fotografen kein Geheimtipp mehr. Verlassene Orte bilden einen schaurig-schönen Hintergrund für Fotoshootings aller Art. Akt-Fotografien sind an verfallenen Orten weit verbreitet, aber auch geheimnisvolle Steampunk- oder Gothic-Shootings. Der Betrachter begibt sich dank der still gelegenen, eingefallenen Ortschaften auf eine besondere Reise in fremde Welten. Die Ruinen lassen sich nicht nur für sinnliche Enthüllungen oder schöne Porträts nutzen, sondern bieten gleichzeitig den Anreiz, die Urängste der Menschen in den Fokus zu rücken.
Statt die Ruine in den Kontrast zur Schönheit des Lebens zu setzen, könnte sie gleichfalls als Verstärkung des Bösen, Schauerlichen und Abscheulichen dienen. Eine außergewöhnliche Komposition bildet in diesem Fall die ursprünglichen Ängste der Menschen ab. Psychopathen, Verrückte, aber auch übersinnliche Gestalten wie Geister und Hexen sind seit Anbeginn der Zeit als Schreckenswesen in den Köpfen der Menschen verankert. Nicht immer bedarf es hierfür einer aufwendigen Maske. Mit wenigen Effekten, Requisiten und geeignetem Make-Up ersparen sich die Beteiligten mühsame Nachbereitungen.
- Psychopathen haben viele Gesichter. Ein Inbegriff der Psychopathie ist der ehemalige Psychiater „Hannibal Lecter“, der in den Romanen von Ronan Harris erscheint. An dieser Figur könnten sich die Requisiten und die Kleidung des Models orientieren: Weiße Kleidung steht für Unschuld, wirkt an psychopathischen Menschen wiederum unrein und verbraucht. Eine ungewöhnliche Maske oder elektronische Werkzeuge wie eine Kettensäge untermalen die Gefährlichkeit, die von Psychopathen ausgeht.
- Für die Verkörperung eines Geistes sind wenige Requisiten erforderlich. Ein weißes Gewand sowie bleiches Make-Up reichen aus, um einen Geist als solchen erkennbar zu machen. Es bietet sich für weibliche Models an, eine schwarze Perücke zu nutzen, da Geisterfrauen in der Literatur und im Film oftmals rabenschwarze Haare haben.
- Eine weitere sagenumwobene Gestalt ist die Hexe. Bereits in der Geschichte der Hexen wohnt eine gewisse Tragik inne. Über Jahrhunderte waren Hexen Opfer der Verfolgung und Verbrennung durch die Inquisition. Gleichzeitig haben sie selbst in der heutigen Zeit einen schlechten Ruf. Menschen verbinden mit Hexen Aberglauben, unlautere Praktiken und Gefahren. Um eine Hexe bildlich darzustellen, gibt es unterschiedliche Herangehensweisen. An einem verlassenen Ort lässt sie sich zusammen mit einem alten Kessel in einem abgetragenen Gewand und Zauberhut hervorragend präsentieren. Alternativ kann sie der Fotograf actionreich auf einem Besen fotografieren. Dass das Model in der Luft bleibt, ist dabei keine Hexerei, sondern schlichtes Handwerk. Mit einem Trampolin bleibt das Model auf dem Besen für einige Augenblicke in der Luft, während der Fotograf mit einem Weitwinkelobjektiv und kurzen Belichtungszeiten arbeitet. Für optimale Ergebnisse bieten sich hier Serienbilder an, sodass auch unerfahrenere Fotografen dazu fähig sind, ausdrucksstarke Bilder anzufertigen.
- Manche Menschen haben Angst vor Clowns. Eine ungewöhnliche Shooting-Idee ist die Inszenierung eines Clowns inmitten einer Menschenmenge, zusammen mit einem sich fürchtenden Kind. Als inspirierendes Werk eignet sich beispielsweise die Geschichte „Es“ von Stephen King.