Gegen extreme Verzeichnungen durch Weitwinkel- und Fisheye-Objektive ist in Photoshop CS6 ein neues Kraut gewachsen: die adaptive Weitwinkel-Korrektur.
Wann immer Sie mit der Objektivkorrektur nichts ans Ziel gelangen, ist dieser Filter die erste Wahl.
Als Weitwinkelobjektive bezeichnet man Objektive mit einem Bildwinkel, der größer ist, als es unserem natürlichen Seheindruck entspricht. Nimmt man damit Gebäude auf, sind stürzende Linien (sofern die Kamera geneigt wurde) und kissen- oder tonnenförmige Durchbiegungen (letztere vor allem bei Fisheye-Objektiven) meist programmiert.
Das Entzerren von Weitwinkel-Aufnahmen, also das Geradebiegen, und auf Wunsch sogar Parallelstellen der Linien im Bild ist jetzt mit Photoshop ganz einfach möglich. Bislang haben Sie dazu den Filter Objektivkorrektur und die Transformieren-Werkzeuge (wie Strg+T, Verkrümmen, Formgitter) genutzt. Für subtile Korrekturen war und ist dies vollkommen ausreichend, in Extremfällen stoßen Sie hier aber an Ihre Grenzen.
Für diese Fälle hat Adobe in Photoshop CS6 den neuen Filter Adaptive Weitwinkel-Korrektur (Adaptive Wide Angle) integriert, den Sie unter einem eigenem Filtereintrag genau wie die Objektivkorrektur oben im Menü finden. Der Filter erkennt nach dem Öffnen des Bildes im Dialog anhand der Metadaten, ob das Motiv mit einem Fisheye-Objektiv oder mit einem regulären Weitwinkelobjektiv aufgenommen wurde, und nimmt die passende Grundkorrektur automatisch vor (Perspective 2 oder Fisheye). Dann bringen Sie die wichtigsten Bildlinien mit den Hilfslinien des Constraint-Tools (oberstes in der Dialog-Werkzeugleiste) in Form.
Verzeichnungen können Sie natürlich auch bewusst in Ihre Bildgestaltung einbeziehen. Vor allem Fisheye-Fotos (siehe Schritte rechts) gewinnen üblicherweise durch die tonnenförmige Verzeichnung. Hier sollten Sie nicht entzerren, da diese Bilder sonst schnell ihren Reiz verlieren. Eine Korrektur sehr stark gekrümmter Linien führt übrigens mitunter zu seltsamen Ergebnissen. Hier sollten Sie mit Bedacht korrigieren.