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Test

Sony Alpha 6100 im Test: Fortgeschrittener Einsteiger

Sony-Fans können ab sofort zu einer neuen Systemkamera greifen: Die Sony Alpha 6100 richtet sich mit einem Neupreis von 899 Euro an ambitionierte Einsteiger, die das Alpha-System schätzen. Wir haben getestet, wo die Stärken und Schwächen liegen und welche Alternativen die Konkurrenzhersteller Canon, Fujifilm und Nikon anbieten.

Sony Alpha 6100 Test

+ Starke Auflösung, tolles Rauschverhalten
+ Hybrid-AF-System samt Echtzeit-Tracking​
+ Kippbarer Touchmonitor mit Selfie-Funktion
+ Elf Bilder pro Sekunde in Vollauflösung
- Kein Kopfhörereingang
- Kein wetterfestes Gehäuse
- Zu hoher Preis: 899 Euro kostet derzeit auch die Alpha 6400 und diese bietet mehr

-> Zur Sony Alpha 6100

Dass die Alpha 6000 als wahrer Kassenschlager gilt, ist längst bekannt. Sony ist mit der 6000er-Serie breit aufgestellt und möchte mit den Neuvorstellungen Alpha 6100 und Alpha 6600 noch mehr Gewinn aus der kompakten Systemkameraklasse generieren, die Einsteiger- und semiprofessionelle Modelle beinhaltet.

In diesem Testbericht dreht sich alles um das neue Systemkamera Einsteigermodell, das auf die 5,5 Jahre alte Alpha 6000 folgt und sowohl in der Ausstattung als auch im Ergebnis unseres Labortests der Alpha 6400 sehr nahe kommt. In der Kamera arbeitet ein Exmor-CMOS-Sensor mit 24 Megapixeln Auflösung. Auf diese Auflösung setzt Sony auch bei allen anderen 6000er-Kameras. Ebenso typisch: Der Sensor verfügt nicht über einen im Kameragehäuse integrierten Stabilisator. Dieser bleibt der Alpha 6500 sowie der neuen Alpha 6600 vorbehalten. Das beeinträchtigt allerdings nicht die sehr gute Bildqualität.

Der APS-C-Sensor löste in unserem Test bei ISO 100 im Bildzentrum 1951 Linienpaare pro Bildhöhe auf. Das entspricht einer Auflösung von 98 Prozent. Ebenfalls erfreulich: Bis ISO 6400 sinkt die Auflösung im Bildzentrum um nur neun Prozent. Im Notfall lässt sich die Lichtempfindlichkeit auf bis zu ISO 51.200 einstellen. Wie für eine Systemkamera von Sony üblich ist auch die Alpha 6100 mit einem üppigen Hybrid-AF ausgestattet.

Mit 425 Kontrast- AF-Messfeldern und genauso vielen Phasendetektions-Messfeldern erfüllt die Spiegellose ambitionierten Standard. Dieser wird durch Echtzeit-Tracking und Augen-Autofokus, der bei Menschen und Tieren funktioniert, erweitert. Ähnlich imposant wie das AF-System ist auch die Serienbildgeschwindigkeit. In unserem Testlabor konnten wir bei vollaufgelösten JPEGs elf Bilder pro Sekunde messen. Nach 77 Fotos in Serie ist der Speicherpuffer voll.

Starke Systemkamera für Einsteiger

Das Gehäuse der Alpha 6100 ähnelt dem der Alpha 6000. Es ist leicht und kompakt – perfekt für unterwegs. Der drei Zoll große Monitor ist kippbar und touchfähig. Der elektronische Sucher ist mit 1,44 Millionen Bildpunkten zwar hoch aufgelöst, nicht aber so hoch wie der Sucher der Alpha 6400 (2,36 Mio. Bildpunkte). Videos zeichnet die neue Alpha 6100 in bis zu 4K-Auflösung bei 30 Bildern pro Sekunde.

Wer allerdings nach einem Kopfhörerausgang sucht, wird enttäuscht werden: Die Alpha 6100 verfügt lediglich über einen Mikrofonanschluss. Der Akku (NPFW50) ist auf bis zu 380 Aufnahmen ausgelegt und kann mittels Micro-USB-Anschluss in der Kamera aufgeladen werden. Dank integrierter Bluetooth-Funktion und NFC ist die neue Einsteigerkamera von Sony mit Smartphones und Tablets wie auch Computern drahtlos kompatibel. In Summe kommt die Alpha 6100 auf ein traumhaftes Testergebnis von über 90 Prozent.

Dennoch würden wir wegen der aktuellen Preispolitik vom Kauf der Alpha 6100 abraten: Die Alpha 6400 ist derzeit ebenfalls für 899 Euro erhältlich und bietet (trotz der niedrigeren Akkulaufzeit von 360 Aufnahmen) mit dem hochauflösenderen Sucher ein besseres Gesamtpaket. Dennoch kann die Alpha 6100 durchaus interessant sein, wenn sie künftig im Preis fällt. Bis es so weit ist, raten wir allen Interessenten, zur Alpha 6400 oder zu einer Alternative zu greifen: Sowohl Canon, Fujifilm als auch Nikon haben mittlerweile spiegellose APS-C-Kameras im Sortiment (s. Kasten unten).

Spiegellose APS-C-Kameras: Die Konkurrenzmodelle im Überblick

(v.l.n.r)

Canon EOS M50: Aufgrund des hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnisses unser Tipp an alle Sparfüchse. Ein Wermutstropfen ist die kurze Akkulaufzeit (295 Fotos).

Preis: 529 €

Fujifilm X-T30: Dank herausragendem X-Trans-Sensor die erste Wahl für Fotografen, denen eine hohe Bildqualität wichtig ist. Im Vergleich zur X-T3 fehlt u. a. der Wetterschutz.

Preis: 899 €

Nikon Z50: Brandneu im spiegellosen Angebot von Nikon. 50 Euro teurer als die Alpha 6100, aber stark ausgestattet.

Preis: 949 €

Die EOS M50 (hier geht´s zu unserem Test der Canon Systemkamera) ist die Älteste im Trio, wobei das die Leistung der Kamera nicht schmälert. Vielmehr sollten sich Käufer auf ein kleineres Objektivangebot mit nativem EF-M-Anschluss einstellen, als es bei der Alpha mit dem Sony E-Anschluss der Fall ist. Die X-T30 (hier geht´s zu unserem Test) hat in unserem Test noch besser abgeschnitten (91,6%). Ob die neue Nikon Z50 da mithalten kann, wird unser baldiger Test zeigen.

Wie reiht sich die Alpha 6100 in Sonys Sytemkamera-Serie ein?

Lesetipp

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Acht Jahre sind bereits vergangen, seit die damals neue Alpha 6000 das Erbe der spiegellosen NEX-6 und NEX-7 antrat. Im Vergleich zu Sonys... mehr

Fazit

Warum zur Alpha 6100 greifen, wenn die Alpha 6000 für weniger als die Hälfte zu haben ist? Das sehr gute Testergebnis der Alpha 6100 und das Alter der Alpha 6000 liefert die Antwort auf diese Frage. Allerdings ist die geringfügig besser ausgestattete Alpha 6400 zum gleichen Preis erhältlich und daher für alle Interessenten die bessere Wahl. Fällt der Preis der Alpha 6100 rapide ab, wird sie für Fotografen, die weniger Geld investieren möchten, interessant. Derweil bleibt die viel preiswertere Alpha 6000 übrigens weiterhin erhältlich.

-> Zur Sony Alpha 6100

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