Kleinste Motive großflächig abbilden, das ist die Aufgabe von Makroobjektiven. Sigma hat mit dem 70mm f/2,8 DG Macro Art genau ein solches Objektiv im Angebot und wir haben es getestet. Das erste Makroobjektiv der Art-Serie besticht durch einen positiven Eindruck.
Makro-Spezialist
Die Verarbeitung des Sigma 70mm Macro Art ist hochwertig. Darüber hinaus ist das Objektiv mit 515 Gramm leicht und mit einer Baulänge von 10,6 Zentimetern kompakt designt. Ungewöhnlich ist, dass Sigma bei der Makro-Neuheit nicht auf Innenfokussierung setzt. So fährt beim Fokussieren ein Tubus nach vorne aus. Sigma begründet die Objektivbauart, um anspruchsvolle Ansprüche an die Bildqualität erfüllen zu können. Ob da etwas dran ist?
Sigma 70mm F2,8 DG Macro Art Objektiv für Canon EF Objektivbajonett
Sigma 70mm Macro Art im Test an der Canon EOS 5D Mark IV
In unserem standardisierten Labortest wollten wir herausfinden, wie es um die Abbildungsleistung steht. Und tatsächlich ist die Auflösung bereits ab Offenblende f/2,8 beachtlich: Im Zentrum löste das Objektiv an der Canon EOS 5D Mark IV 87 Prozent der maximalen Auflösung auf. Bis einschließlich Blende f/5,6 kann das Sigma diese Leistung halten, bevor die Auflösung weiter abgeblendet langsam geringer wird.
Doch nicht nur die Auflösung kann überzeugen: Die 70mm-Festbrennweite zeigt keinerlei Schwächen in der Verzeichnung. Ebenso positiv fällt das Testergebnis zur Vignettierung aus. Bei Offenblende konnten wir eine Randabschattung von einer Blendenstufe messen. Abgeblendet nimmt die Vignettierung schnell stark ab.
Optische Leistung vor Haptik
Letztlich hat Sigma sein Ziel erreicht und ein Makroobjektiv mit einer superben Abbildungsleistung geschaffen. Doch die eingangs erwähnte fehlende Innenfokussierung, die bei ambitionierten Objektiven längst Standard ist, raubt der Neuheit in der Testkategorie Haptik wertvolle Punkte. Dennoch erreicht das Sigma ein tolles Testergebnis. Konkurrenzhersteller Tamron bietet mit dem SP 90mm f/2,8 Di VC USD allerdings eine bessere Optik an.
- Kompromisslose Abbildungsleistung bereits ab Offenblende f/2,8
- Hochwertige Verarbeitungsqualität
- Inklusive Autofokus-Begrenzer
- Keine Verzeichnung, wenig Vignettierung
- Keine Innenfokussierung
- Kein integrierter Bildstabilisator