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Test

Wir testen die besten SD-Karten: vermeiden Sie diese Fehler beim Kauf!

Wie kaufen Sie Ihre SD-Karten? Greifen Sie immer zur teuersten, weil die die beste Qualität verspricht? Oder entscheiden Sie sich für das günstigste Angebot? Beides kann falsch sein! Wir zeigen Ihnen, worauf Sie beim Kauf unbedingt achten sollten.

SD-Karten im Test: Ist teuer ist immer besser? 

Gehören Sie auch zu denen, die den Kauf einer Speicherkarte für die Digitalkamera ausschließlich von der Kapazität und dem Preis abhängig machen? Falls ja, müssen Sie sich nicht grämen. So machen es schließlich die meisten. Tatsächlich sind die kryptischen Bezeichnungen, die man auf den SD-Karten findet, ein Buch mit sieben Siegeln.

SDXC, V30, V90, UHS I und UHS-II: Verständlich, dass viele keine Lust haben, erst ein SD-Kartenstudium absolvieren zu müssen, um sich eine passende SD-Karte kaufen zu können. Um es kurz zu machen: So kompliziert, wie es scheint, ist es gar nicht. Im Infokasten auf der folgenden Seite zeigen wir Ihnen in einer Übersicht, was die einzelnen Bezeichnungen zu bedeuten haben.

Entscheidende Werte

Letztendlich entscheidend beim Speicherkartenkauf sind die Speicherkapazität, die Lese- und Schreibgeschwindigkeit und natürlich der Preis. Bei vielen Hobbyfotografinnen und -fotografen sind Kapazitäten von 64 bis 256 GB beliebt. Was vor ein paar Jahren, als Kapazitäten von 8 GB die Regel waren, noch als völlig überdimensioniert gegolten hätte, ist inzwischen in der Praxis durchaus nützlich.

Hierfür müssen Sie sich nur vor Augen führen, welch große Datenmengen entstehen, wenn Sie Filme in 4K-Auflösung aufnehmen oder von einer ausgiebigen Fototour mit mehreren Hundert RAW-Bildern zurückkehren. Nur zur Orientierung: Eine Karte mit 256 GB Speicher bietet Platz für bis zu 22,5 Stunden Videoaufnahmen in Full HD oder rund 44.000 Fotos in 4K-Auflösung (3.840 × 2.880 Pixel), wenn Sie im JPG-Format fotografieren.

Deutlich geringer wird diese Zahl natürlich, wenn Sie mit einer Vollformatkamera in höchster Auflösung unterwegs sind. Und dennoch: Mit solch einer Kapazität kommen Sie in der Praxis schon sehr weit und müssen nicht nach jeder Aufnahme nervös auf den noch freien Speicherplatz schielen. Deshalb haben wir in unserem Vergleichstest auch Karten mit 256 Gigabyte Speicherplatz unter die Lupe genommen.

Nicht für jeden macht es Sinn, zur teuersten Speicherkarte mit der höchsten Schreibgeschwindigkeit zu greifen.

Markus Siek, Chefredakteur

Die Karte als Flaschenhals 

Auf den Speicherkarten finden Sie grundsätzlich immer auch Informationen zu der maximalen Schreib- und Lesegeschwindigkeit. Für bare Münze sollten Sie diese Werte jedoch nicht nehmen. Ähnlich wie bei Angaben zu WLAN-Geschwindigkeiten handelt es sich dabei nur um theoretisch erreichbare Geschwindigkeiten, die in der Praxis jedoch nie erzielt werden.

Und dennoch sollten Sie diese Werte beim Kauf berücksichtigen, denn sie geben durchaus einen Hinweis darauf, ob es sich um eine eher schnelle oder langsame Karte handelt. Doch wofür muss eine Speicherkarte überhaupt schnell Daten schreiben können? Tatsächlich dürfte die Schreibgeschwindigkeit für die meisten, die die Fotografie als ihr Hobby begreifen, nur eingeschränkt relevant sein.

So werden Sie beispielsweise bei der Aufnahme von Landschaftsfotos im Einzelbildmodus in der Praxis keinen Unterschied feststellen können. Relevant hingegen ist die Schreibgeschwindigkeit erst dann, wenn die Speicherkarte bei der Aufzeichnung zum Flaschenhals werden könnte.

Das ist aber dann der Fall, wenn über einen längeren Zeitraum kontinuierlich hohe Datenströme aufgezeichnet werden müssen. Denkbar sind hierbei zum Beispiel Fotoserien mit High-Res-Kameras bei Sportveranstaltungen. Aber auch bei Videoaufnahmen können langsame Speicherkarten in die Knie gehen.

Inzwischen zeichnen moderne Kameras Videos in 6K- oder gar 8K-Auflösung auf. Hierfür sind günstige SD-Karten nicht ausgelegt. Die bieten genug Geschwindigkeit für 4K-Videos. Geht die Datenrate noch höher, müssen sie die Segel streichen. Kurzum: Ob die Schreibgeschwindigkeit einer SD-Karte für Sie wirklich relevant ist, hängt von Ihrem Nutzungsverhalten ab. Eine allgemeingültige Kaufempfehlung, welche Speicherkarte die beste Lösung für alle darstellt, kann es also nicht geben.

Lahmer Bildimport

Während die Schreibgeschwindigkeit nicht für jeden relevant ist, können Sie Unterschiede in der Lesegeschwindigkeit sehr wohl merken. Auch dann, wenn Sie nicht in 8K filmen oder den Serienbildmodus Ihrer Vollformatkamera zum Glühen bringen.

Die Lesegeschwindigkeit gibt Auskunft darüber, wie schnell Daten von der Speicherkarte ausgelesen und auf andere Medien übertragen werden können. Die Angabe ist also relevant dafür, wie lange Sie beim Bilderimport warten müssen, bis Ihre Foto- und Videodaten erfolgreich auf Ihren PC oder eine externe Festplatte übertragen worden sind. Schauen Sie sich die Informationen in den Testkästen an, werden Sie hier auf signifikante Unterschiede stoßen:

So bietet die schnellste Karte mit 241 Megabyte pro Sekunde eine fast dreimal so hohe Geschwindigkeit wie das langsamste Modell mit 88 Megabyte pro Sekunde. Doch auch hier macht es wenig Sinn, jedem zum Kauf der schnellsten Karte zu raten. Wenn Sie nur ein, zwei Mal im Monat einige Hundert Bilder übertragen, werden Sie auch langsamere Übertragungsgeschwindigkeiten locker verkraften.

Wer professionell fotografiert oder für seine Vlogs täglich mehrere Gigabyte Daten herüberschaufeln muss, sollte hingegen beim Kauf nicht am falschen Ende sparen und sich fortan jeden Tag über vertane Lebenszeit ärgern. Sie merken schon: Die passende Speicherkarte zu kaufen, ist und bleibt eine Kunst! 

Was steht auf der Speicherkarte?

Speicherkarten sind in aller Regel mit jeder Menge Informationen zur Geschwindigkeitsklasse beschriftet. Wir zeigen am Beispiel einer Samsung-SD-Karte, was die Angaben bedeuten.

  • Kapazitätsklasse: SDXC beschreibt schlicht die Kapazität, die aber auch Geschwindigkeitsklassen einschließt. SDXC-Speicherkarten sind zwischen 32 GB und 2 TB groß. Der Vorgängerstandard ist SDHC (bis 32 GB), der Nachfolger SDUC (ab 2 TB).
  • UHS-Bus-Klasse: Die nachgestellte, römische Zahl „I“ beschreibt die UHS-Klasse, also die Geschwindigkeit des Endgeräts, die für maximale Geschwindigkeit nötig ist. Es gibt derzeit zwei Bus-Klassen: UHS-I (bis 104 MB/s) und UHS-II (bis 312 MB/s).
  • UHS-Geschwindigkeitsklasse: Die „Drei in der Badewanne“ ist die Angabe der Mindestgeschwindigkeit: Die Karte erfüllt den U3-Standard, kann also mit mindestens 30 MB/s beschrieben werden. Es gibt auch U1-Karten, die wesentlich langsamer sind.
  • Video-Geschwindigkeit: Bei der V30 handelt es sich um die Videospezifikation. Diese ist identisch mit U3, zeigt aber, dass die Karte auch den Ansprüchen kontinuierlicher 4K-Videoaufzeichnung gewachsen ist. Höher ist auch hier besser: V60- und V90-Karten sind deutlich schneller und teurer.
  • Read/Write: Die Angaben unter „Read“ und „Write“ (bei manchen Karten auch einfach „R“ und „W“) zeigen die tatsächlich vom Hersteller angegebenen maximalen Lese- und Schreibraten. Bei dieser Samsung-Karte sind das 160 Megabyte beim Lesen und 120 Megabyte beim Schreiben. Diese Werte sind „freiwillig“ und genügen keinem Standard – die tatsächliche Lese- und Schreibleistung der Karte liegt also im Zweifel irgendwo zwischen den Herstellerangaben und dem U3/V30-Mindeststandard (30 MB/s).

Lexar SDXC Professional UHS-II 2000x V90 256 GB

  • Preis: 286 Euro 
  • Website: www.lexar.com
  • Kapazität: 256 GB 
  • Lesegeschwindigkeit (MB/s): 241 
  • Schreibgeschwindigkeit (MB/s): 222 

Pro & Kontra

+ Extrem schnell
+ Für professionelle Anwendungen
+ Sogar für 8K-Videos geeignet
+ 32 bis 256 GB verfügbar
- Teuer

Bis zu 300 MB/s Lese- und 270 MB/s Schreibgeschwindigkeit verspricht diese High-End-Karte aus dem Hause Lexar. Diese Herstellerangaben erreichte die Karte im Geschwindigkeitstest zwar nicht ganz, konnte jedoch trotzdem ohne Einschränkungen überzeugen. Mit den gemessenen Geschwindigkeiten richtet sich die Karte ohne Frage an Profis, die Wert auf maximale Performance legen.

Für Profis als Zielgruppe spricht auch der hohe Preis von 286 Euro. Dafür bekommen Sie eine extrem leistungsstarke, zuverlässige Karte, die auch für Videoauflösungen kommender Kameragenerationen (8K) schon jetzt bestens gerüstet ist. Zudem erfolgt dank der hohen Lesegeschwindigkeit der Import von Fotos pfeilschnell.

Sandisk EXtreme PRO SDHC und SDXC-UHS-I

  • Preis: 52 Euro 
  • Website: www.westerndigital.com
  • Kapazität: 256 GB 
  • Lesegeschwindigkeit (MB/s): 160 
  • Schreibgeschwindigkeit (MB/s): 132 

Pro & Kontra

+ Sehr schnell
+ Inkl. Datenwiederherstellungssoftware
+ Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
+ 32 GB bis 1 TB verfügbar
+ Für 4K-Videos geeignet

Deutlich günstiger als die High-End-Karte von Lexar ist die EXtreme PRO SDHC und SDXC-UHS-I von Sandisk im Handel zu bekommen. Mit 52 Euro kostet die Karte weniger als ein Fünftel im Vergleich zum Lexar-Modell. Leistungsmäßig kann die Sandisk mit der Profi-Karte nicht ganz mithalten, liefert aber dennoch mehr als ordentliche Werte.

So liegt die Schreibgeschwindigkeit bei 132 MB/s, die Lesegeschwindigkeit kommt auf noch bessere 160 MB/s. Inklusive ist bei Sandisk-Karten die für zwei Jahre kostenlose Nutzung der Datenwiederherstellungssoftware RescuePro. So haben Sie bei einem potenziellen Datenverlust die Möglichkeit, verloren geglaubte Bild- und Videodateien doch noch zu retten.

Lexar SDXC Pro Silver Series UHS-I 1066X 256GB V30

  • Preis: 62 Euro 
  • Website: www.lexar.com
  • Kapazität: 256 GB 
  • Lesegeschwindigkeit (MB/s): 91 
  • Schreibgeschwindigkeit (MB/s): 81 

Pro & Kontra

+ Gute Geschwindigkeit
+ Schnell genug für 4K-Videos
+ 10 Jahre Garantie
+ 64 GB bis 1 TB verfügbar
- Für die Leistungsdaten etwas teuer

Aus der Professional-Serie des US-Herstellers Lexar stammt auch die SDXC Pro Silver Series UHS-I 1066X 256GB V30. Nominell schafft die Karte eine Lesegeschwindigkeit von bis zu 160 MB/s. Die maximale Schreibgeschwindigkeit gibt Lexar mit 120 MB/s an. An diese Angaben kommt die Karte im Leistungstest jedoch nicht heran.

Tatsächlich schreibt sie mit 81 MB/s und liest mit 91 MB/s. Hier liefert die Sandisk, die zudem auch noch 10 Euro günstiger im Handel erhältlich ist, eine deutlich bessere Performance. Wer bei Lexar nach mehr Speed sucht, findet neben der goldenen Serie auch in der Silver-Serie eine UHS-II-Variante, die es online mit einer Kapazität von 256 GB für rund 92 Euro zu kaufen gibt.

Samsung Evo Plus SD UHS-I U3

  • Preis: 29 Euro 
  • Website: www.samsung.de
  • Kapazität: 256 GB 
  • Lesegeschwindigkeit (MB/s): 88 
  • Schreibgeschwindigkeit (MB/s): 78 

Pro & Kontra

+ Gute Geschwindigkeit
+ Auch für 4K-Videos ausreichend
+ Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
+ 32 bis 256 GB verfügbar
- Wirkt nicht ganz so robust

Mit einem Preis von 29 Euro ist die Evo Plus SD UHS-I U3 von Samsung mit Abstand die günstigste Karte. Dafür lesen sich die Testdaten mehr als respektabel. Die Schreibgeschwindigkeit von 78 MB/s ist auch für hochauflösende Videos völlig ausreichend, während die Lesegeschwindigkeit mit 88 MB/s einen schnellen Bild- und Video-Import ermöglicht.

Im Vergleich zu den anderen Speicherkarten im Test wirkt das Gehäuse der Samsung-Karte nicht ganz so robust, ist aber alles andere als minderwertig verarbeitet. Alles in allem dürfte die Speicherkarte für die allermeisten Anwendungen von ambitionierten Hobbyfotografinnen und -fotografen völlig ausreichen. Vor allem der Preis dürfte für viele ein überzeugendes Kaufargument sein.

Wie testet man die Geschwindigkeit von Speicherkarten? 

Möchten Sie wissen, wie schnell Ihre Speicherkarten wirklich sind? Das können Sie ganz einfach zuhause an Ihrem Computer testen. Laden Sie hierfür die kostenlose App „Aja System Test“ (www.aja.com/products/aja-system-test) herunter, sie ist sowohl für Windows als auch Mac erhältlich.

Installieren Sie die App, legen Sie die SD-Karte in den Speicherkartenleser ein. Starten Sie die App und wählen Sie unter dem Reiter „Target Disc“ (Ziellaufwerk) den Buchstaben Ihrer SD-Karte aus. Klicken Sie anschließend auf „Start“. Der Test dauert ungefähr 45 Sekunden. Anschließend werden Ihnen die Schreib- (Write) und Lese-Geschwindigkeit (Read) angezeigt.

Achtung: Beachten Sie, dass Sie nur dann maximale Werte erreichen, wenn Sie Ihren Speicherkartenleser über einen schnellen USB-3.0-Anschluss verbunden haben und das Lesegerät diese Geschwindigkeit unterstützt.

Das passende Ladegerät finden

Von einer hohen Lesegeschwindigkeit bei SD-Karten profitieren Sie nur, wenn Sie einen passenden Kartenleser verwenden.

Haben Sie schon einmal überprüft, welche Leistung Ihr Kartenleser erreicht? Tatsächlich nutzen viele für den Import von Daten Kartenleser, die im PC oder Drucker integriert sind oder setzen auf ein externes Gerät, das schon viele Jahre alt ist.

Das Problem dabei: Unterstützt der Kartenleser oder der USB-Anschluss am Computer nur den alten Standard USB 2.0, beträgt die maximale Lesegeschwindigkeit 40 MB/s. Auch dann, wenn die Speicherkarte eigentlich höhere Werte leisten könnte. Um die maximale Performance zu erreichen, benötigen Sie also einen Kartenleser mit USB-3.0-Unterstützung und einen entsprechend freien Slot. Bei USB 3.0 beträgt die maximale Leserate 5 Gbit/s – also erheblich mehr.

Eingeführt wurde der USB-3.0-Standard im Jahr 2008. Das bedeutet jedoch nicht automatisch, dass alle Geräte, die Sie danach gekauft haben, auch schon den neuen Standard unterstützen. Insbesondere, wenn Sie regelmäßig große Datenmengen an Fotos und Videos auf Ihren Computer übertragen, sollten Sie sicherstellen, dass Sie eine USB-3.0-Geschwindigkeit nutzen und – falls nötig – Ihr Equipment aufrüsten.

Der Zeitvorteil ist in diesem Fall nämlich erheblich. Je nach Speicherkarte benötigen Sie anschließend nur noch ein Sechstel der vorherigen Übertragungszeit.

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