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Test

Scharfes Canon-Objektiv: Canon RF 85mm F1.2L USM im Test

Wir stellen Ihnen das Canon RF 85mm F1.2L USM vor und fühlen dem Objektiv-Entwicklungsteam auf den Zahn. Außerdem haben wir die Porträt-Optik im DigitalPHOTO-Testlabor geprüft. Die Leistung des Objektivs ist mehr als beeindruckend!

Dass Hersteller ihre Objektive bestmöglich präsentieren, war schon immer so. Das gilt in erster Linie für hochpreisige Modelle, wie beispielsweise der neuen Festbrennweite RF 85mm F1.2L USM für das spiegellose Vollformatsystem von Canon. Denn mit einem Neupreis von rund 3.000 Euro ist das Objektiv sogar 500 Euro teurer als die Canon EOS R (mehr zur Kamera finden Sie hier). Ein Kritikpunkt, der hohe Erwartungen an das Objektiv und seine Abbildungsleistung mit sich bringt. Doch um es vorwegzunehmen: All diese Erwartungen kann das Profiobjektiv erfüllen. Mit einer Offenblende von f/1,2 ist das neue Canon extrem lichtstark und eignet sich zusammen mit der Brennweite von 85 mm perfekt für die Porträtfotografie–vorausgesetzt, das Objektiv ist bei Offenblende zu gebrauchen. Mit einer Auflösung von 94 Prozent im Bildzentrum bei Offenblende (entspricht 2077 Linienpaare pro Bildhöhe an der EOS R) stellt das Canon seine Klasse eindrucksvoll unter Beweis. Die höchste Auflösung erreicht das Objektiv bei Blende f/2,8.

Canon RF 85mm F1.2L USM - Erste von sechs neuen RF-Optiken

Volle Punktzahl im Test der Verzeichnung und nur eine geringe Randabdunklung von einer Blendenstufe bei f/1,2 katapultiert das RF 85mm F1.2L USM mit über 95 Prozent in Summe zum besten Porträtobjektiv für die EOS R und die EOS RP. Bislang hat Canon aber auch nur dieses eine Porträtobjektiv vorgestellt. Eine weitere 85mm-Optik mit einem Defocus-Smoothing-Element (für ein besonderes Bokeh) soll neben vier weiteren RF-Objektiven 2019 noch folgen. Das Handling ist samt Steuerungsring erstklassig. Mit einem Gewicht von etwa 1,2 Kilogramm ist das Objektiv allerdings recht schwer. Zudem bietet es keinen Bildstabilisator. Das ist aber dank der Lichtstärke zu verschmerzen.

Interview mit Canon

Das Objektiv-Entwicklungsteam von Canon stand Rede und Antwort zum neuen Porträtobjektiv Canon RF 85mm F1.2L USM.

Auf www.canon.de/pro/stories veröffentlicht Canon spannende Berichte und Interviews. Das Entwicklungsteam* für Canon Objektive hat dort die Hintergründe des Canon RF 85mm F1.2L USM preisgegeben.

Warum haben Sie sich für eine Blende mit 1:1,2 anstelle von 1:1,4 entschieden?

Satoshi: Obwohl man angesichts der reinen Zahlen meinen könnte, dass es keinen großen Unterschied zwischen 1:1,2 und 1:1,4 gibt, besteht hier tatsächlich ein Helligkeitsunterschied von beinahe einer halben Stufe.

Wie unterscheidet sich das Bokeh von dem des Modells mit EF-Bajonett?

Satoshi: Wir versuchen sicherzustellen, dass die Bokeh-Form am Rand des Bildes rund bleibt. Bei einer so großen Blendenöffnung muss das Objektiv deutlich größer sein. Ich glaube, dass die User bis zu einem gewissen Grad die Verbesserungen an der Bokeh-Form in der Peripherie erkennen können.

Kann das Bokeh noch geschmeidiger werden?

Tomohiko: Das starke Bokeh, das durch die große Blendenöffnung des Canon RF 85mm F1.2L USM Objektivs erzeugt wird, ist ein Hauptmerkmal dieses Objektivs. Objektive mit signifikanter Unterdrückung der chromatischen Aberration haben jedoch tendenziell etwas klarere Bokeh-Konturen.

Wie ist es Ihnen gelungen, bei einer Blendenöffnung von 1:1,2 Farbsäume zu vermeiden?

Tomohiko: Bei der Reduzierung der chromatischen Aberration für das Canon RF 85mm F1.2L USM spielt das optische Element BR die entscheidende Rolle. Dies ist das zweite Objektiv nach dem EF 35mm F1.4L II USM, das ein optisches Element BR verwendet. Canon verfügt über verschiedene optische Materialien wie Fluorit-, DO- und UD-Linsen, die eine Vielzahl von chromatischen Aberrationen korrigieren, und wir wählen das Material aus, das je nach dem optischen System der einzelnen Objektive am besten geeignet ist.

Entspricht der Autofokus dem Objektivstandard der L-Serie?

Masami: Das Canon RF 85mm F1.2L USM Objektiv verwendet den gleichen ringförmigen Ultraschallmotor (USM) wie die Superteleobjektive, die das leistungsstärkste Drehmoment aller Canon- Objektive aufweisen. Dadurch ist die Fokussierung trotz der großen Optik extrem schnell.

Warum ist das Canon RF 85mm F1.2L USM länger als sein Gegenstück mit EF-Bajonett?

Satoshi: Optisch gesehen wird die Gesamtlänge von der Brenn ebene aus gemessen. Beim Vergleich von EF- und RF-Bajonett zeigt sich, dass das Objektivbajonett beim RF-Bajonett näher am Sensor liegt als beim EF-Bajonett. Daher kann die EF-Version einiger Objektive kürzer sein, da der zusätzliche Abstand zwischen Objektivbajonett und Sensor in einer DSLR-Kamera größer ist. Dadurch verlängert sich die Länge der RF-Version natürlich.

Bewertung
Name
Canon RF 85mm F1.2L USM
Website
Pro
  • Extrem hohe Auflösung bereits ab f/1,2
  • Wenig Auflösungsabfall zum Bildrand
  • Starke Leistung auch im Test der Verzeichnung und Vignettierung
  • Perfektes Handling mit Steuerungsring
Contra
  • Sehr teuer: 2.999 Euro
  • Recht klobig und schwer: 1189 Gramm
  • Kein integrierter Bildstabilisator
Preis
2.999 EUR
Bewertung
(96%)
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