Rund zwei Jahre, nachdem Lomography das Petzval 85mm/2.2 über Kickstarter finanziert hat, ist eine weitere Neuauflage erhältlich: das Petzval 58 Bokeh Control Art. Ob sich ein Kauf der edlen Optik lohnt, haben wir für Sie in der Praxis getestet.
Wie schon das Petzval 85 Objektiv finanzierte Lomography die Markteinführung des neuen Petzval 58 Bokeh Control Art ebenfalls mit einer Crowdfounding-Kampagne über Kickstarter. Innerhalb eines Monats war die Finanzierung bereits abgeschlossen. Die Neuheit tritt mit einer Brennweite von 58 Millimetern als Allrounder für Straßen- und Porträtfotografie auf und zeichnet sich – ähnlich wie das Petzval 85 Art – durch austauschbare Steckblenden und ein verwirbeltes Bokeh aus. Letzteres ist beim 58 in sieben Stärken stufenlos einstellbar. Der Blendenbereich reicht von f/1,9 bis f/16. Hightech sucht man bei der Neuauflage vergebens. Der Fokus wird manuell über ein kleines Drehrädchen eingestellt.
Für Fotografen mit Muße
Wir sind begeistert vom neuen Petzval 58 Bokeh Control Art. Die Möglichkeit, die Verwirblung des Bokehs anzupassen, erhöht den Spaß und die Kreativität enorm. Natürlich lässt das Objektiv aus technischer Sicht zu wünschen übrig: kein Autofokus, kein Bildstabilisator und eine dauerhafte Randunschärfe. Doch genau das macht den Reiz des neuen Petzval aus. Es ist ein Objektiv, das den künstlerischen Ansatz hervorhebt, anstatt mit technischen Raffinessen für ultrascharfe Fotos in Serie zu sorgen. Wir sprechen daher eine Empfehlung für alle Fotografen aus, die sich gerne Zeit fürs Fotografieren nehmen. Für einen Preis von 750 Euro (Messing-Version) hätten wir uns aber zumindest eine Befestigung der Steckblenden gewünscht, so dass sie nicht ungewollt herausfallen können. Das Petzval 58 ist für Nikon- und Canon-DSLRs erhältlich.
Wir haben das Petzval 58 getestet
Kontrollierbarer Swirl-Effekt: Das Petzval-Objektiv ist bekannt für sein verwirbeltes Bokeh. Dank eines Einstellrings lässt sich dieser Effekt individuell anpassen.