Mit dem Intuos Pro Paper verbindet Wacom die digitale und analoge Zeichenwelt. Papierzeichnungen lassen sich mit dem neuen Intuos Pro in der Paper-Edition nämlich einfach digitalisieren. Wir haben das Grafiktablett für Sie in der Praxis ausprobiert und sind begeistert.
Professionelle Bildbearbeitung ist ohne Grafiktabletts undenkbar. Der kreative Spielraum ist mit einem Stift in der Hand deutlich größer als mit einer klassischen Maus. Bei der Neuvorstellung eines Stifttabletts stellt sich jedoch stets die Frage, wie viel Innovation im Vergleich zum Vorgängermodell nötig ist, um den Kauf zu rechtfertigen. Wacom hat nun neben einer Fortsetzung des Intuos-Pro-Reihe auch eine Paper-Edition vorgestellt und bringt damit ein besonderes Update: Das erweiterte Topmodell verfügt nicht nur über die klassischen Funktionen eines Grafiktabletts, sondern ist in der Lage, Papierzeichnungen in digitale Dateien umzuwandeln. Damit eröffnet die Paper-Edition einen deutlich größeren Funktionsumfang als bisher.
Das Grafiktablett im Überblick
Grundsätzlich führt das Intuos Pro Paper die erfolgreiche Strategie der Stifttablett-Reihe fort. Das verspricht viel Ausstattung. Gestaltet in schlichtem Schwarz verfügt das neue Intuos Pro über acht Expresskeys, einen Multi-Touch- Ring sowie eine Multi-Touch-Gestensteuerung. So weit nichts Neues. Im Vergleich zum Vorgänger hat die Neuheit abgespeckt und ist nur acht Millimeter tief – inklusive integriertem Bluetooth-Modul: War beim Vorgängermodell noch die Installation eines mitgelieferten Bluetooth-Kits nötig, ist das Bluetooth-Modul nun vollends im Gehäuse des Grafiktabletts verbaut. Für die Installation und die Übertragung von Papierzeichnungen ist aber weiterhin eine Verbindung über ein USB-Kabel nötig.
Weiterentwickelt hat sich aber nicht nur das Grafiktablett als solches, sondern auch der Stift: Mit 8.192 Druckstufen lassen sich mit dem neuen Wacom Pro Pen in zweiter Generation deutlich präzisere Zeichnungen anfertigen, als es noch beim Vorgänger der Fall war. Um Skizzen auf Papier anzufertigen, legt der Hersteller neben dem Pro Pen 2 sowohl den Finetip Pen bei als auch eine Klemme, mit der das Papier über dem Grafiktablett eingespannt und in Position gehalten werden kann. Das ist nötig, da das Wacom lediglich Zeichnungen auf der aktiven Zeichenfläche digitalisieren kann. Mit der „Wacom Inkspace“-App können die Skizzen dann angesehen und bearbeitet werden.
Genialer Eindruck im Praxistest
Künstler, die auf ein kompaktes Design und eine hochwertige Verarbeitungsqualität eines modernen Grafiktabletts nicht verzichten können, kommen um das neue Wacom wohl nicht herum. Der Hersteller bringt mit der Neuheit ein innovatives Stifttablett, das vor Ausstattung strotzt. Egal ob Bedienung per Stift oder Fingerzeig: Das Wacom konnte uns überzeugen. Der neue Pro Pen 2 weckt zudem dank fortschrittlicher Technik ein natürliches Schreibgefühl. Die Expresskeys können ebenso wie der Touch-Ring mit guter Haptik überzeugen. Die Verbindung via Bluetooth ist schnell hergestellt und unterbrechungsfrei, allerdings wirkt die Signalübertragung per USB-Kabel etwas flüssiger.
Natürlich haben wir auch die Digitalisierung von Papierskizzen getestet. Die digitalisierten Skizzen verfügen als JPG nur über eine Auflösung von 864 x 592 Pixel. Für einfache Skizzen mag das ausreichen. Für fortgeschrittene nachträgliche Bearbeitungen wäre eine höhere Auflösung wünschenswert. Clever: Das Intuos Pro Paper bietet im Zusammenspiel mit Inkspace aber auch die Möglichkeit die Skizzen als SVG zu exportieren, wodurch sich die Skizze uneingeschränkt skalieren lässt. Und beim Export als PSD lassen sich sogar beim Skizzieren auf Papier Layers anlegen.
Den neuen Alleskönner gibt es zum Beispiel auf Amazon in verschiedenen Größen. Alle Informationen über Wacom finden Sie auf der Homepage. Die detaillierten Testergebnisse finden Sie in der DigitalPHOTO Photoshop 2/2017.
Trotz zahlreicher Vorgängermodelle schafft Wacom es, eine interessante Neuvorstellung zu präsentieren. Mit einem Preis von rund 400 Euro für die Paper-Edition in Größe M spricht der Hersteller allerdings ausschließlich professionelle Anwender an. Künstlern, die auf die Papierskizzen verzichten können, sparen 60 Euro mit dem aktuellen Intuos Pro in der Standard-Version. Der mitgelieferte Zeichenstift beider Versionen vermittelt dank hoher Sensitivität ein natürliches Schreib- und Zeichengefühl. Die Bedienung ist wie gewohnt top, ebenso die Verarbeitung. Der Funktionsumfang inklusive integriertem Bluetooth-Modul kann sich sehen lassen.
- lohnenswerte Neuerungen
- großer Funktionsumfang
- hervorragende Verarbeitung
- ambitionierter Preis von rund 400 Euro