Klassisches Design, lichtstarke 28mm-Optik und ein hochauflösender Sensor im Vollformat sind die erlesenen Zutaten der neuen Leica Q. Garanten für ein schmackhaftes Bildermahl? Wir haben die Edelkamera getestet. Wo ihre Stärken liegen und ob es Schwächen gibt, zeigen wir Ihnen hier.
Bereits das Auspacken der Leica Q sorgte in unserem Redaktionsbüro für Aufsehen. Denn statt in schnöder Kartonverpackung kommt die Edelkompaktkamera in einem eleganten Schubfachkarton daher. Magnetverschluss und kleine Fächer für das (überschaubare) Zubehör inklusive. Keine Frage, die Q ist keine x-beliebige Kamera, sondern ein echtes Statement. Sowohl optisch als auch technisch. Das ist auch gut so, denn angesichts des schwindelerregendes Preises braucht es mehr als nur ein hübsches Rundum-Paket, um den Fotografen zum Kauf zu bewegen. Rund 4.000 Euro werden von der deutschen Kameramanufaktur aufgerufen. Als Gegenwert erhält man jedoch nicht nur eine einfache Kamera für das hier und jetzt, sondern ein Erbstück – so zumindest stellte die Geschäftsführung die Q bei ihrer Präsentation vor. Der Anspruch: eine Leica wird von Generation zu Generation weitergegeben. Ein schönes Bild, das im angenehmen Kontrast zur aktuellen Schnelllebigkeit im Fotosegment steht.
Dementsprechend hoch sind die Qualitätsmaßstäbe, die eine Leica erfüllen muss, um die Besitzer über viele Jahre und Jahrzehnte zu begleiten. Die Fertigung und Endabnahme findet somit natürlich im Hauptwerk in Wetzlar statt, wo die Mitarbeiter die Q in filigraner Kleinarbeit zusammensetzen. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die Verarbeitung ist absolut erstklassig. Details wie das aus einem Aluminiumblock gefräste Gehäuse, der butterweiche Fokusring des Objektivs oder die Lasergravur auf der Rückseite unterstreichen das Maximum an Wertigkeit. Die schöne Textur sorgt zudem für eine tolle Griffigkeit. Dadurch liegt die vergleichsweise große und schwere Q sehr gut in der Hand.
Der beste Sucher am Markt
Fotografiert wird wahlweise über das Drei-Zoll-Touchscreen-Display oder den extra hochauflösenden Sucher (3,68 Mio. Bildpunkte). Blickt man durch ihn hindurch, möchte man ihn nicht mehr missen. Das Bild ist – obwohl elektronisch erzeugt – sehr hell, kontrastreich und aus unserer Sicht der momentan beste E-Sucher am Markt.
Das Herzstück der Q bildet die hervorragende Kombination aus dem hochauflösendem Vollformatsensor (ISO 100 bis ISO 50.000) und der sehr lichtstarken Fixbrennweitenoptik Summilux 1:1,7/28 Asph. – das Resultat: eine satte Schärfe von stets über 2.000 Linienpaaren pro Bildhöhe bis ISO 6400. Was unterm Strich durchweg rund 100 Prozent der theoretisch möglichen Abbildungsleistung entspricht. Respekt! Nicht weniger überzeugend präsentiert sich das Autofokussystem der Q. In unserem Test stellte es blitzschnell scharf. Ideal also für spontane Schnappschüsse bei der Reportagefotografie. Denn gerade hier spielt die weitwinklige 28mm-Linse ihre Stärken aus. Eine klassische 35mm-Optik, die für eine Kamera dieser Art natürlich prädestiniert wäre, stand übrigens aus Platz- und Gewichtsgründen bei der Konstruktion nicht zur Wahl, verrät Leica auf Nachfrage. Diese Entscheidung tut dem Spaß aber keinen Abbruch, im Gegenteil: Die Q ist top.
Fazit
Mit der Q bringt Leica eine luxuriöse Kompaktkamera auf den Markt, die in Sachen Bildqualität ihresgleichen sucht. Garant dafür ist der 24-Megapixel-Vollformatsensor, der in Kombination mit der lichtstarken f/1,7-Summilux-Optik knackscharfe Bilder einfängt, die sich durch ihren schön weiten Bildwinkel auszeichnen. Ein perfektes Werkzeug für klassische Reportagefotografen – mit entsprechend großem Geldbeutel. 4.000 Euro werden beim Kauf verlangt. Somit gilt für die meisten nur: träumen erlaubt.
- Konstant sehr hohe Abbildungsleistung
- Bis einschließlich ISO-Empfindlichkeit 6400
- Flinker und reaktionsschneller Autofokus
- Hervorragende Verarbeitung
- Gut durchdachte Bedienung, sinnvoll angeordnete Bedienelemente am Gehäuse
- Lightroom-6-Lizenz inklusive
- Kein Blitz im Lieferumfang