Mobile Fotodrucker für Handy sind praktisch, wann immer Fotos direkt nach der Aufnahme benötigt werden. Als moderne Alternative zur Sofortbildkamera machen sie obendrein auch noch Spaß. Wir haben uns einige Modelle angeschaut – und beantworten die Frage: Braucht es mobile Fotodrucker wirklich?
Fotodrucker fürs Handy im Check: Drucken, wann man will
Mit dem Beginn der Digitalfotografie ist das einst so beliebte Sofortbild à la Polaroid beinahe komplett verschwunden. Inzwischen kehrt der Trend zwar wieder zurück – etwa in Form moderner Polaroid-Sofortbildkameras oder auch Fujifilms Instax-Reihe.
Aber Trend schön und gut – zumeist lässt die Bildqualität doch zu wünschen übrig. Wohl auch deshalb sind Smartphones als Kameras so beliebt: Sie schießen brauchbare Fotos, die auf dem tollen Display wie Sofortbilder angeschaut werden können.
Dafür geht der Charme verloren, Fotos mehr oder weniger sofort nach der Aufnahme in den Händen zu halten – denn drucken können Smartphones und Digitalkameras eben nicht. Doch muss man das heute überhaupt noch? Die klare Antwort: Ja, muss man, und gerade auf Partys, Hochzeiten, Kindergeburtstagen oder anderen Veranstaltungen gibt es nichts Schöneres, als den Gästen direkt ein hübsches Foto auf Papier als Erinnerung mitgeben zu können.
Und so manche professionelle Fotografinnen und Fotografen wollen mitunter auch unterwegs bereits eine kleine Vorschau auf ihr Werk da lassen. Genau in diese Kerbe schlagen mobile Fotodrucker mit kabelloser Verbindung und Akku: Als Ersatz für Sofortbildkameras sorgen sie für Spaß und Freude, wo immer sofort Abzüge gewünscht sind.
Teurer Spaß
Leider gibt es einen Haken bei der Sache: Die meisten mobilen Fotodrucker sind im Hosentaschen-Format gehalten. Viel Platz für aufwendige Technik gibt es da nicht. Deshalb bedienen sich fast alle hier vorgestellten Modelle auch der Thermosublimations- Technik. Die verwenden auch aktuelle Sofortbildkameras von Fujifilm, Kodak oder Polaroid.
An dieser Stelle ein kleiner Alltags-Tipp: Wer bereits eine (digitale!) Sofortbildkamera – etwa eine Fujifilm Instax Mini Evo – besitzt, kann diese in der Regel auch als mobilen Fotodrucker einsetzen. Denn die „digitalen Sofortbildkameras“ sind im Grunde nichts anderes als kleine Drucker mit eingebauter Kamera.
Die Verfahren haben je nach Hersteller unterschiedliche Namen, das Prinzip ist immer gleich: Alle Farben sind bereits im Fotopapier enthalten und werden durch gezieltes Erhitzen zum Vorschein gebracht.
Der Vorgang ist bewährt, flott und liefert eine solide Retro-Bildqualität, die sich aber nicht mit der Qualität von Laborabzügen messen kann. Thermosublimation macht zudem die Papierherstellung aufwendig und daher sehr teuer: Preise von 75 Cent pro Abzug aufwärts sind je nach Packungsgröße mindestens fällig.
Klein, aber fein
Und weil das Papier teuer ist und die taschentaugliche Bauart im Format einer größeren Powerbank zusätzlich drückt, sind die Fotoabzüge natürlich auch sehr klein: Zwar gibt es inzwischen Modelle, die größere Formate beherrschen – etwa von Polaroid – doch die sind dann nicht mehr mobil.
So müssen Foto-Fans unterwegs damit leben, dass die Abzüge sehr klein sind. Ein typisches Format sind 2 × 3 Zoll, was ungefähr 5 × 7,6 Zentimetern entspricht. Also rund einem Viertel eines regulären 10-×-15-cm-Laborabzugs. Theoretisch geht es größer, praktisch gibt es auch Tischgeräte mit der Technik.
Doch ergibt das mobil keinen Sinn und würde bloß die Drucker riesig und die Bilder exorbitant teuer machen. Dafür ist die Qualität der Medien aber auch sehr gut und lang anhaltend. Die Hersteller sind sich dieses limitierenden technischen Mangels natürlich bewusst – und rücken deshalb den Spaßfaktor in den Vordergrund:
Das Fotopapier selbst ist oft als Sticker konzipiert, für die Bedienung und Kopplung gibt es Apps mit spaßigen Funktionen wie Collagen oder Cliparts. Zusätzlich können Filter eingesetzt werden. Und in der Tat: Das macht nicht nur Kindern und Jugendlichen, sondern eigentlich jedem Nutzer Freude.
Neben dedizierten Fotodruckern gibt es auch eine Reihe von Instant-Kameras, die als mobile Drucker geeignet sind. Sie sind oft nicht viel teurer als die Drucker selbst und bringen noch einmal ein Plus an Spaß.
1 | Fujifilm Instax Mini Evo
In Fujifilms Instax-System gibt es derzeit zwei Hybrid-Kameras, die sowohl Digitalkamera als auch Drucker sind. Instax Mini Evo und Instax LiPlay können mit der Instax-App mit dem Smartphone verbunden werden und Bilder ausdrucken.
2 | Kodak Mini Shot 2 C210
Auch Kodaks Instant-Kameras sind eigentlich Fotodrucker mit eingebauter Kamera: Genau wie bei Fujifilm können sie per Bluetooth mit dem Smartphone verbunden werden. Die Kodak- App erlaubt es dann, Fotos auszudrucken.
3 | Polaroid Now+
Die dritte Kamera im Bunde ist Polaroids Now+, die ebenfalls hervorragend als Drucker geeignet ist. Der Vorteil des Polaroid- Systems ist dabei die sehr gute App, die nicht nur bei der Kamerasteuerung hilft, sondern auch klassische Polaroid-Funktionen aufs Smartphone holt.
Worauf beim Kauf achten?
Die auf dem Markt verfügbaren mobilen Fotodrucker sind sich sehr ähnlich, technisch wie funktional. Wir empfehlen daher, beim Kauf vor allem auf zwei Dinge zu achten: günstige Abzüge – und ein bewährtes System wie das von Polaroid, Fujifilm oder Kodak.
In der Vergangenheit scheiterten viele mobile Fotodrucker daran, dass es irgendwann einfach keine der (üblicherweise nur vom Hersteller erhältliche!) Medien gab. Zudem sorgt ein solides Ökosystem auch dafür, dass die zugehörigen Apps gepflegt werden – ein Faktor, der funktionierendes Smartphone-Zubehör in den letzten Jahren leider nur zu oft obsolet gemacht hat, und das nicht nur im Druckbereich.
Polaroid Hi-Print
- Hersteller: Polaroid
- Website: www.polaroid.com
- Gewicht: 255 Gramm
- Foto-Format: 5 × 7,6 cm
- Preis Abzüge (UVP) 16,99 Euro/20 Stück (85 Cent/Abzug)
Pro & Kontra:
+ Polaroid-Expertise
+ schickes Design
+ günstiger Preis
- relativ teure Medien
- hohes Gewicht
- Micro-USB-Ladebuchse
Polaroid und Sofortbild – das ist untrennbar verbunden. Inzwischen hat der Hersteller den Markenkern erkannt: solide Sofortbild-Drucker für den Hausgebrauch. Der Polaroid Hi-Print ist dabei die mobile Variante mit Akku, Abzüge sind als Aufkleber gehalten. Der Polaroid-Drucker besitzt zudem ein sehr ansprechendes Design.
Canon Zoemini 2
- Hersteller: Canon
- Website: www.canon.de
- Gewicht: 177 Gramm
- Foto-Format: 5 × 7,6 cm
- Preis Abzüge (UVP) 30 Euro/50 Stück (60 Cent/Abzug)
Pro & Kontra:
+ sehr preiswerte Medien
+ Bluetooth 5.0
+ USB-C-Ladefunktion
+ sehr handlich
+ randloser Druck
- relativ kleines Ökosystem
Canon versucht sich schon seit geraumer Zeit an kompakten Thermosublimationsdruckern. Das Zoemini-System gibt es nun schon etwas länger und es geht mit dem Zoemini 2 in die nächste Runde. Fotos sind auch hier als Sticker konzipiert. Der Drucker ist sehr kompakt und leicht und wird per USB-C geladen. Die Abzüge sind relativ günstig.
Fujifilm instax mini Link 3
- Hersteller: Fujifilm
- Website: my.fujifilm.com/de/instax
- Gewicht: 210 Gramm
- Foto-Format: 4,6 × 6,2 cm
- Preis Abzüge (UVP) 18,99 Euro/20 Stück (90 Cent/Abzug)
Pro & Kontra:
+ bewährtes System
+ USB-C
+ bis zu 100 Drucke pro Ladung
+ flexible Ladung
+ praktische App
- Gerät und Medien sehr teuer
Fujifilms Instax-Sofortbildkameras haben das Sofortbild-Gefühl ins neue Jahrtausend überführt. Das Instax-System ist umfangreich und millionenfach bewährt, der Instax Mini Link 3 der neueste Spross aus dem Bereich purer Fotodrucker. Geladen wird per USBC. Leider sind die Instax-Abzüge verhältnismäßig klein.
Kodak Step Instant
- Hersteller: Kodak
- Website: www.kodak.com
- Gewicht: k. A.
- Foto-Format: 5 × 7,6 cm
- Preis Abzüge (UVP) 49,99 Euro/100 Stück (50 Cent/Abzug)
Pro & Kontra:
+ recht günstige Abzüge
+ preiswerter Drucker
+ flexible App
+ Klebepapier
- Micro-USB-Ladefunktion
Kodak verwendet in seinem mobilen Fotodrucker 2-×-3-Zoll-Abzüge, die laut Hersteller besonders zuverlässig gegen Schmutz und Wasser geschützt sind. Der Drucker ist mit dem von Polaroid vergleichbar, sieht aber nicht so schick aus. Schön: Das Kodak-Instant-Papier kann in Großpackungen erworben werden, wodurch es sehr günstig wird.
Xiaomi Mi Portable Photo Printer
- Hersteller: Xiaomi
- Website: www.xiaomi.com
- Gewicht: 181 Gramm
- Foto-Format: 5 × 7,6 cm
- Preis Abzüge (UVP) 9,99 Euro/20 Stück (50 Cent/Abzug)
Pro & Kontra:
+ mehrere Verbindungen mgl.
+ sehr niedriger Gerätepreis
+ günstige Medien
+ sehr funktionsreiche App
+ Audio & Video mittels QR
- Micro-USB-Ladefunktion
Als großer Elektronikkonzern darf Xiaomi bei den kleinen Fotodruckern nicht fehlen. Die Besonderheit beim Xiaomi-Modell ist, dass es sich gleichzeitig mit bis zu drei Handys koppeln lässt, die alle gemeinsam drucken können. Damit eignet sich der bemerkenswert preiswerte Drucker gut für Paare oder Familien.
Liene Pearl K100
- Hersteller: Liene
- Website: www.liene-life.com
- Gewicht: 180 Gramm
- Foto-Format: 5 × 7,6 cm
- Preis Abzüge (UVP) 29,99 Euro/50 Stück (60 Cent/Abzug)
Pro & Kontra:
+ 50 Medien im Starter-Pack
+ elegantes Design
+ USB-C-Ladefunktion
+ Klebeabzüge
+ relativ günstige Medien
- relativ unbekanntes System
Das chinesische Unternehmen Liene hat sich auf kompakte Fotodrucker spezialisiert. Derzeit gibt es hier zwei Geräte: ein Desktopund ein Kompaktgerät für unterwegs. Der Pearl K100 druckt Fotos genau wie die Mitbewerber per Thermosublimation. Schön: Anders als bei anderen Modellen liegt direkt ein 50er-Papierpack bei.
DigitalPHOTO-Fazit
Im Grunde sind mobile Fotodrucker eine teure Spielerei: Format und Bildqualität der Geräte reißen keine Bäume aus. Der Spaßfaktor ist aber nicht zu verachten. Egal, ob als Partygag, schnelle Deko oder zum Aufpeppen von Tagebüchern sind die Abzüge aus mobilen Fotodruckern immer eine Freude.
Sie bannen Erinnerungen sofort auf Papier und die gute, langanhaltende Qualität der Medien hilft dabei, diese auch über viele Jahre zu bewahren – und darauf kommt es bei Sofortbildern letztlich an.