Sie werden immer populärer und sind kinderleicht zu bedienen: Multikopter erobern die Herzen vieler Fotografen. Die auch als Drohnen bezeichneten Flugobjekte bieten hervorragende Technik. Tim Herpers gibt Ihnen einen Überblick über den aktuellen Markt.
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In der Galerie finden Sie sechs aktuell erhältliche Multikopter. Für dieses Jahr stehen aber schon weitere interessante Drohnen in den Startlöchern: Erst kürzlich ist die Phantom 4 angekündigt worden. Noch in diesem Jahr sollen außerdem erste Geräte des Wurf-Multikopters Lily (www.lily.camera) ausgeliefert werden. Auch Action-Cam-Marktführer GoPro möchte mit einer Drohne namens Karma an den Start gehen. Außerdem hat Parrot mit der Disco ein Modell entworfen, das rund 45 Minuten Flugzeit leisten soll.
Neue Perspektiven in der Fotografie
Dank Multikoptern ist es möglich, die Sichtweise auf Landschaften, Architektur und beispielsweise Großereignisse grundlegend zu ändern. Durch die zum Teil hohe Stabilität und Qualität der montierten Kameras entstehen selbst aus luftiger Höhe Aufnahmen wie von einem Stativ. Trotz der scheinbar grenzenlosen Möglichkeiten sollten ein paar Dinge beachtet werden, damit der Flugspaß lange anhält. Beispielsweise ist der Flug nur mit Sichtkontakt erlaubt. Weiteres dazu im Recht-Interview.
Was ist unter rechtlichen Aspekten in der Multikopterfotografie zu beachten? Wir haben uns mit Rechtsanwalt Michael Terhaag von www.aufrecht.de unterhalten, um Licht ins Dunkel zu bringen.
Brauche ich zwingend eine spezielle Haftpflichtversicherung?
Eine Haftpflichtversicherung wird in jedem Fall benötigt. Bei privatem Fliegen mit Multikoptern unterhalb eines Gewichts von fünf Kilogramm reicht eventuell sogar die übliche Haftpflichtversicherung aus. Hier ist es empfehlenswert, sich beim Versicherer zu erkundigen und ggf. eine schriftliche Bestätigung einzuholen.
Darf ich die Luftaufnahmen meines Multikopters einfach so veröffentlichen?
Hier entscheidet der Bildinhalt. Jeder Mensch hat das Recht am eigenen Bild. Je nach Flughöhe sind Personen aber nicht mehr zu erkennen oder gelten als Beiwerk zum Foto. Im Zweifel empfiehlt es sich, eine Einwilligung der abgebildeten Personen einzuholen. Die Panoramafreiheit gilt für Fotos aus der Luft häufig nicht.
Wo darf ich mit meinem Multikopter entlangfliegen?
In Deutschland ist der Luftraum durch das Luftfahrtgesetz strikt geregelt. Es gibt klar definierte Flugverbotszonen je nach Aufenthaltsort. Bundesweit ist beispielsweise das Fliegen über Autobahnen, Krankenhäuser oder Flughäfen verboten. Wer über Menschenmengen fliegt, handelt ebenfalls unzulässig. Man muss sich einfach bewusst sein, welchen Schaden selbst leichte Multikopter aus bereits wenigen Metern Höhe anrichten können.
Kameras in der Luft
Gehört zum Multikopter bereits eine Kamera, so handelt es sich hierbei meist um ein den Action-Cams vergleichbares Modell. Die Kameras besitzen in der Regel einen 1/2,3-Zoll-Bildsensor hinter einem lichtstarken Ultraweitwinkel-Objektiv. Optischer Zoom ist in der Regel nicht möglich. Erfreulich ist die weitverbreitete Unterstützung des RAW-Formats, wie beispielsweise DNG, das eine nachträglich verlustfreie Bearbeitung der Fotos zulässt. Wichtig für ruhige Aufnahmen aus der Luft ist ausreichende Stabilität. 3-Achsen-Gimbals sind hier eine gute Wahl.
Wenn Sie den Kauf einer Drohne in Betracht ziehen, sollten Sie sich vorab darüber Gedanken machen, wo sie diese problemlos fliegen lassen können. Ländliche Gebiete mit großen Grünflächen bieten sich hier natürlich gut an. Auch wenn die Multikopter immer einsteigerfreundlicher werden, sollten Sie sich gerade in den ersten Flugstunden erst einmal an das Gerät und die Steuerung des Kopters gewöhnen. Einige Drohnen bieten dafür auch einen entsprechenden Einsteiger-Flugmodus an. Weitere praktische Hinweise für Drohnenfotografen finden Sie in unserem Ratgeber.