Für die ersten Schritte in der kreativen Fotografie sind Einsteigerkameras eine gute Wahl. In diesem Segment buhlen Canon und Nikon mit jeweils zwei Modellen um Ihre Gunst. Doch wer überzeugt beim Duell Canon EOS R10 vs. Nikon Z 30?

Canon EOS R10 vs. Nikon Z 30 im Test
Canon EOS R10

Pro & Kontra
+ Sehr gute Bildqualität
+ Ausklappbares, schwenkbares Display
+ Hohe Autofokusgeschwindigkeit
+ Leichtes, kompaktes Gehäuse
+ Kleiner optischer Sucher
- Kein integrierter Bildstabilisator
- Gehäuse nicht wetterfest
Bewertung
- Bildqualität (40 %): 90,4 %
- Ausstattung & Bedienung (35 %): 68,4 %
- Geschwindigkeit (15 %): 93,5 %
- Video (10 %): 86,7 %
- Gesamtbewertung: GUT, 82,8 %
Nikon Z 30

Pro & Kontra
+ Sehr gute Bildqualität
+ Dreh- und schwenkbares Display
+ Kompaktes, leichtes Gehäuse
+ Sehr günstiger Preis
- Kein integrierter Sucher
- Ohne Bildstabilisator
Bewertung
- Bildqualität (40 %): 91,0 %
- Ausstattung & Bedienung (35 %): 60,2 %
- Geschwindigkeit (15 %): 86,6 %
- Video (10 %): 85,5 %
- Gesamtbewertung: GUT, 79,0 %
Der Begriff „Einsteigerkamera“ mutet immer etwas merkwürdig an, da man hier von Geräten spricht, für die man mitsamt passendem Objektiv 1.000 Euro und mehr auf den Tisch legen muss. Viel Geld für eine vermeintlich „abgespeckte Billigkamera“! Tatsächlich sind die Modelle dieser Klasse alles andere als Billigware und in puncto Qualität und kreativen Potenzials Kompaktund Smartphonekameras weit überlegen.
Eine Frage des Sensors
Bei Kameras für Einsteigerinnen und Einsteiger setzen die Hersteller in der Regel auf APS-C-Bildsensoren. Das ist auch bei der Canon EOS R10 und der Nikon Z 30 der Fall. Im Vergleich zu Vollformatsensoren, die in Kameras höherer Preisklassen verbaut sind, ist ein APS-C-Sensor deutlich kleiner und günstiger in der Produktion.
Dennoch ist der Bildsensor groß genug, um eine sehr gute Bildqualität zu gewährleisten und in Kombination mit einem lichtstarken Objektiv auch das kreative Spiel mit selektiver Schärfe zu ermöglichen. Abstriche bei der Bildqualität müssen Sie also nicht befürchten, wenn Sie sich für eine Einsteigerkamera entscheiden.
Das gilt sowohl für die EOS R10 als auch für die Nikon Z 30. Zudem bringt der kleinere Bildsensor auch Vorteile mit. So profitieren Sie bei beiden Kameras von sehr kompakten Gehäusen, was vor allem auf Reisen ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist.

- Bewegliches Display: Um ungewöhnliche Perspektiven fotografisch umzusetzen, ist ein ausklappbares, schwenkbares Display sehr hilfreich. Die EOS R10 bringt solch ein Display mit einer Größe von 2,95 Zoll mit.
- Videospezialist: Ob für Urlaubsvideos, Vlogs oder andere Videoproduktionen: Die Canon EOS R10 lässt sich mit einem professionellen Mikrofon ausstatten und zeichnet Filme in 4K-Auflösung auf.
Wo liegen Schwächen?
Dass beide Kameras im Test nicht die Note „sehr gut“ erreichen, hat vor allem etwas mit der Ausstattung zu tun, in der beide Federn lassen mussten. Ein Schwachpunkt bei beiden Kameras: Sowohl in der Canon, als auch in der Nikon ist kein Bildstabilisator integriert. Wer sich für eine der Kameras entscheidet, sollte deshalb unbedingt beim Objektivkauf darauf achten, dass darin zumindest dort ein Stabilisator verbaut ist.
Nachteilig wirkt sich das Fehlen vor allem beim freihändigen Fotografieren mit längeren Belichtungszeiten aus. Bei der Z 30 hat Nikon zudem auch auf einen optischen Sucher verzichtet. Für die Motivkontrolle steht Ihnen deshalb lediglich der große TFT-Monitor zur Verfügung.

Der Verzicht auf den Sucher hat vor allem etwas mit der Ausrichtung der Kamera zu tun. Sie richtet sich hauptsächlich an Vlogger*innen, die die Kamera zum Filmen und erst in zweiter Linie zum Fotografieren nutzen möchten. Wenn für Sie Filmen keine Priorität genießt, ist die Nikon Z fc eine empfehlenswerte Alternative.
Die Kamera im schicken Retro-Design ist mit einer besseren Ausstattung als ausgewiesene Fotokamera konzipiert, kann dafür aber bei der Video-Performance nicht ganz mithalten. Die bessere Gesamtbewertung der Nikon Z fc verdankt sie vor allem dem integrierten optischen Sucher, dessen Fehlen bei der Z 30 für deutliche Abzüge sorgt.
Eine interessante Alternative zur EOS R10 hat auch Canon seit kurzem im Portfolio: die Canon EOS R50. Die Kamera richtet sich gezielt an Umsteigerinnen und Umsteiger, die bislang nur mit dem Smartphone oder mit Kompaktkameras fotografiert haben.

Daher ist das Bedienkonzept der Kamera so ausgelegt, dass Sie langsam an die kreative Fotografie herangeführt werden und während der Nutzung nach und nach den Einfluss von Belichtungszeit, Blende und Lichtempfindlichkeit kennenlernen.
Doch zurück zum Vergleich EOS R10 und Nikon Z 30. Welche Kamera ist die bessere? In den Bewertungen liegen beide Kameras eng beieinander. Die EOS R10 punktet mit einer höheren Bildauflösung und einer höheren Geschwindigkeit beim Fotografieren, während die Z 30 bei der Bildqualität leicht die Nase vorn hat und den Vorteil eines kompakteren Gehäuses mitbringt.
Letztendlich müssen Sie entscheiden, welche Faktoren für Sie persönlich wichtiger sind.
Canon EOS R10 Alternative: Canon EOS R50

Canons EOS R50 richtet sich ebenso wie die R10 gezielt an Ein- und Umsteiger* innen, die bislang nur mit dem Smartphone fotografiert haben. Hier lesen Sie unseren ausführlichen Test zur EOS R50.
Testurteil: 80,2 %
Nikon Z 30 Alternative: Nikon Z fc

Wer bei Kameras ein Retro-Design mag, greift alternativ zur Nikon Z fc, die sich ebenfalls gezielt an Einsteigerinnen und Einsteiger richtet. Die Z fc schnitt im Test ähnlich ab wie die Z 30 und ist für 890 Euro im Handel erhältlich.
Testurteil: 82,4 %
DigitalPHOTO-Fazit
Die Einstiegsklasse von Canon und Nikon hat ambitionierten Fotografinnen und Fotografen schon eine Menge zu bieten. Für deutlich unter 1.000 Euro bekommen Sie bei beiden Herstellern Kameras, die mit einer wirklich sehr guten Bildqualität zu überzeugen wissen. Im Vergleich zu höherpreisigen Kameras müssen Sie jedoch in dieser Preisklasse z. B. auf einen integrierten Bildstabilisator und einen großen Vollformatsensor verzichten.