Sony zieht den Objektivmarkt seiner Alpha-Objektive neu auf und hat nun ein einzigartiges Objektiv in dieser Reihe vorgestellt. Wir haben es uns im Labor und im Alltag genauer angeschaut.
In Zeiten derartig kurzer Produktzyklen, gerade bei Objektiv-Vorstellungen, stelle ich mir manchmal die Frage: Was soll nun noch kommen? Doch bei diesem Exemplar handelt es sich tatsächlich um eine Besonderheit. Denn auch Sony hat sich zur Erweiterung ihrer professionellen G-Master-Serie eine entscheidende Frage gestellt: Wie sieht ein Objektiv aus, das extreme Scharfzeichnung mit butterweicher Hintergrundunschärfe kombiniert? Machen wir es kurz: Mit dem SEL100F28GM hat Sony genau das hergestellt, wenn auch mit kleinen Abstrichen. Die Besonderheit des neuen Sony-Objektivs liegt im optischen Aufbau. Ein sogenanntes Apodisationselement ermöglicht vereinfacht gesagt die Kombination von hoher Auflösung und sanftem Bokeh. Bereits zu analogen Zeiten haben Objektivhersteller Modelle dieser Klasse vorgestellt, die einen bestimmten Nachteil mit sich bringen: geringe Lichtstärke. „Aber dieses Objektiv von Sony verfügt doch über eine Offenblende von f/2,8“, könnte man nun argumentieren – und läge falsch. Der optische Aufbau nimmt dem Objektiv bei Offenblende zwei Blendenstufen. Damit startet das G-Master bei f/5,6.
Superbe Leistung im Testlabor
Das tut der Abbildungsleistung aber keinen Abbruch. Diese ist nämlich sehr hoch und spielt bereits bei Offenblende f/5,6 ihr Maximum aus. Verzeichnung ist daher kaum messbar (93,33%) und auch Vignettierung ist nicht vorhanden – das aufgrund der geringen Lichtstärke aber nicht wirklich verwunderlich ist. Und wie liegt die rund 700 Gramm schwere Optik in der Hand? Sehr gut! Das Sony hat wahrlich keine Immerdrauf- Qualitäten, verbindet aber eine hochwertige Verarbeitung mit toller Handhabung. Daumen hoch. Einfach super, Sony!
Sony SAL-50F18 Porträt-Objektiv (A-Mount, APS-C)
Unsere Testbilder finden Sie auf der Heft-CD der DigitalPHOTO-Ausgabe 08/2017.