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Test

Bildrauschen entfernen: die 6 besten Softwares 2024 im Test bei ISO 20.000

ISO 4000, 8000 oder noch mehr? Aktuelle Kameras bieten teils noch deutlich höhere Werte an. Irgendwann lässt sich Bildrauschen aber nicht mehr verhindern, da hilft nur eine Nachbearbeitung. Lohnen sich separate Programme oder Plug-ins zum Bildrauchen entfernen? Wir machen den Test und das Ergebnis überrascht!

Bildrauschen entfernen bei ISO 20.000

ISO-Wert? Der muss so niedrig wie möglich sein! Diese Aussage hält sich in Fotokreisen, stimmt aber so einfach nicht mehr. Mit aktuellen Kameras sind ISO-Werte jenseits von 1000 meist völlig problemlos machbar, was sowohl bei Motiv- als auch Objektivwahl viel kreativen Spielraum ermöglicht.

Doch irgendwann „rauscht“ es auch mit der besten Kamera. Sprich: Neben einer deutlichen Körnung kommt es zusätzlich zu eher unschönem Farbrauschen. Das muss dann die Bildbearbeitung lösen. Doch reicht das, was mitgeliefert wird? Wir lassen Photoshop und PhotoLab gegen Spezialsoftware antreten.

Mit welchem ISO-Wert soll ich nun arbeiten?

Die Antwort auf diese Frage ist: „Es kommt drauf an“. Mit aktuellen Kameras, wie hier für unseren Test, kann man auch ohne Nachbearbeitung locker mit ISO 1250 fotografieren und ISO 2500 oder noch mehr sind dann mit der passenden Nachbearbeitung unproblematisch.

Haben Sie eine ältere Kamera, dann kann es aber schon bei deutlich geringerem ISO zu massiven Bildstörungen kommen. Hier heißt es: ausprobieren. Machen Sie eine Testreihe vom identischen Motiv mit verschiedenen ISO-Einstellungen.

Vergleichen Sie die Bilder am Computer und schauen Sie dann, bis zu welchem ISO-Wert Sie mit der Bildbearbeitung noch ein gutes Ergebnis bekommen. Damit haben Sie einen guten Richtwert.

Keinesfalls nur „Notlösung“

Alle Testkandidaten sind einfach zu bedienen, Photoshop und PureRAW übertreiben es allerdings und setzen voll auf Automatik. Fairerweise muss man sagen, dass diese in unserem Test gut ablieferte. Ganz in die andere Richtung geht es mit der deutschen Software Denoise Projects, die einen auf den ersten Blick mit Einstellungsmöglichkeiten erschlägt, aber zum Glück auch Automatikfunktionen bereithält.

Alle anderen Apps im Test liegen dazwischen und bieten ausreichend Optionen für den individuellen Bildlook. Als generelles Fazit im Test kann man sagen: Lag der ISO im Bereich von bis zu 2500 (bei unseren Testkameras), dann liefert jede Software gute Ergebnisse ab. Bei Extremwerten, in unserem Fall ISO 20.000, setzten sich PhotoLab, Topaz DeNoise und PureRAW klar an die Spitze.

Das Photoshop-Resultat war gut, On1 NoNoise-AI lieferte hier zu überschärft und unnatürlich ab und das Ergebnis von Denoise Projects konnte leider nicht überzeugen. Unser Tipp: Da die Ergebnisse je nach Kameramodell in Kombination mit ISO-Wert und Software stark variieren können, sollten Sie die kostenlosen Testzeiträume der Anwendungen nutzen. Lediglich Topaz und Denoise Projects bauen Wasserzeichen ein, bei allen anderen kann man stressfrei ausprobieren.

Adobe Photoshop CC 2024 mit Camera RAW – Alleskönner 

  • Anbieter: Adobe 
  • Website: www.adobe.de 
  • Systemanforderung: Windows/macOS 
  • Preis (UVP): ca. 12 Euro/Monat 

Pro & Kontra

+ unkomplizierte Handhabung
+ Integration in Camera RAW
+ Vorschaufunktion
+ durchweg gute Ergebnisse
- Ergebnis wird als DNG dupliziert
- wenig Einflussnahme aufs Ergebnis

Photoshop bietet in Camera RAW eine KI-Entrauschen-Funktion an. Diese hat nur einen einzigen Schieberegler. Startet man die Verbesserung, ist für das finale Ergebnis Geduld gefragt. Zudem legt Photoshop dieses als DNG-Kopie ab, sprich, man belegt doppelten Speicherplatz. Die Ergebnisse waren im Test durchweg gut, allerdings hat man bedauerlicherweise außer der Stärke keine Optionen zur Verfügung und ist damit der KI quasi „ausgeliefert“, was diese als gut ansieht.

Die bekannte Engine zum Entrauschen mit mehr Optionen steht in Photoshop nach wie vor parat, allerdings sind diese Ergebnisse nicht so gut wie mit der neuen KI-Funktion. Unterm Strich: Wenn man Photoshop hat, reicht die KI-Funktion in vielen Fällen vermutlich völlig aus.

Photoshop kostenlos testen

DxO PhotoLab 7 – Testsieger

  • Anbieter: DxO 
  • Website: www.dxo.com 
  • Systemanforderung: Windows/macOS 
  • Preis (UVP): 229 Euro 

Pro & Kontra

+ herausragende Bildentrauschung
+ einfache Bedienung
+ viele Einstellungsmöglichkeiten
+ Stapelverarbeitung
- recht teuer
- kleines Vorschaufenster

DxO PhotoLab ist ein RAW-Konverter und hat sämtliche Werkzeuge integriert, um Fotos zu perfektionieren. Warum für die Bildentrauschung vier Modi zur Verfügung stehen, ist ein Rätsel. Denn DeepPRIME XD, die aktuellste Technik, lieferte im Test immer die besten Resultate. Per Klick werden Standardwerte angewendet, die im Test schon hervorragend funktionierten.

Auf Wunsch können die Stärke sowie weitere Optionen eingestellt werden. Die Vorschaufunktion ist winzig, man muss den gewünschten Bildausschnitt anklicken, dieser wird dann berechnet. Die eigentliche Korrektur erfolgt erst beim Bildexport. Die Ergebnisse waren im Test schlichtweg fantastisch, selbst extrem verrauschte Bilder kann DxO souverän korrigieren.

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Topaz Denoise AI 3.7 – Superfix

  • Anbieter: Topaz 
  • Website: www.topazlabs.com 
  • Systemanforderung: Windows/macOS 
  • Preis (UVP): 199 US-Dollar (Teil des Topaz Photo AI 2 Bundles)

Pro & Kontra

+ viele Einstellungsmöglichkeiten
+ extrem schnelle Vorschau
+ tolle 4-fache Vorschaufunktion
+ als Plug-in für Photoshop verfügbar
+ Stapelexport für Varianten
- Export nur als DNG 
- teuer, da nur im Bundle erhältlich

Die Entrauschungssoftware von Topaz kann als eigenständige App oder als Plug-in installiert werden. Im App-Modus exportiert man grundsätzlich DNGs, also RAW-Dateien, um für die Nachbearbeitung flexibel zu bleiben. Ist ein Bild geladen, wählt die KI von Topaz aus vier Presets die passende Einstellung.

Mit einem Klick sehen Sie diese in einer Übersicht im Vergleich, und können Sie sich nicht entscheiden, exportieren Sie einfach alle Varianten auf einmal. Jede Einstellung ist mit Reglern zur Schärfe und Stärke individuell justierbar, die Vorschau arbeitet rasant schnell, und zwar immer über das gesamte Bild. Im Ergebnis ist Topaz Denoise AI auf einer Stufe mit PhotoLab und PureRAW zu sehen, die Entrauschung funktioniert auch mit hohem ISO perfekt.

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DENOISE projects 5 professional – Toolbox

  • Anbieter: Franzis 
  • Website: www.franzis.de 
  • Systemanforderung: Windows 
  • Preis (UVP): 99 Euro

Pro & Kontra

+ rund 380 Presets
+ viele manuelle Einstellungen
+ RAW-Editor und Effekte
- zu wenig Entrauschen mit KI
- nur für Expertinnen und Experten
- nicht mit Windows-ARM lauffähig

In DENOISE projects stehen direkt nach dem Start über 300 (!) Presets zum Entrauschen und auch eine KI-Bildautomatik bereit. Diese Automatik ist allerdings mit Zusatzfunktionen überfrachtet, im Experten-Modus vervielfacht sich dies. Fakt war im Test: Leider korrigiert die Bildautomatik viel zu sanft, ohne manuelles Eingreifen rauscht das Ergebnis viel zu stark.

Und die Presets waren nur bedingt brauchbar – selbst bei identisch gewähltem ISO-Wert, wie angegeben, wurden die Bilder zu weich gezeichnet. Dazu kamen, je nach Preset, deutliche Farbveränderungen. Gut: die Effekte, der integrierte RAW-Editor und der flotte Export. Schade, dass es keine Version für Mac-User gibt und es auch nicht über ein virtuelles Windows nutzbar ist.

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On1 NoNoise AI 2023 – Nachschärfer

  • Anbieter: On1 
  • Website: www.on1.com 
  • Systemanforderung: Windows/macOS
  • Preis (UVP): 80 Euro

Pro & Kontra

+ unkomplizierte Bedienung
+ schneller Bildexport
+ AI-Korrektur für Bewegungsunschärfe
+ partielle Bearbeitung möglich
- Ergebnisse bei hohen ISO-Werten
- Bilder werden schnell überschärft

NoNoise AI setzt auf einfachste Bedienung – automatisch wählt die App eine empfohlene Einstellung zum Entrauschen. Luminanz, Detailverbesserung und Schärfe werden nach Wunsch angepasst, die Vollbildvorschau arbeitet im Test recht flott. Eine Besonderheit: Mit Track Sharp AI werden kleinere Bewegungsunschärfen aufgrund zu langer Belichtung erstaunlich gut korrigiert.

Bei größeren Unschärfen ist aber auch dieses Werkzeug machtlos und erzeugt nur mehr Körnung. Bei unserem Testbild mit ISO 20.000 war das Resultat leider massiv überschärft und im Gesamteindruck nicht harmonisch. Im niedrigeren ISO-Bereich lieferte NoNoise aber gute Ergebnisse. Als Extra hat die App noch eine Ebenen- und Maskierungsfunktion eingebaut.

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DxO PureRAW 3 – Purist

  • Anbieter: DxO 
  • Website: www.dxo.com 
  • Systemanforderung: Windows/macOS
  • Preis (UVP): 129 Euro

Pro & Kontra

+ herausragende Bildentrauschung
+ einfache Bedienung
+ viele Einstellungsmöglichkeiten
+ Stapelverarbeitung
- verhältnismäßig teuer
- ausschließlich Automatikfunktionen

Warum noch mal DxO im Vergleich? Tatsächlich bietet PureRAW einige essenzielle Korrekturen als vorgeschaltete „Entwicklung“ für jene an, die nur die Objektivkorrekturen oder Entrauschenfunktion nutzen wollen und dann mit anderer Software arbeiten. Die Bedienung erfolgt per Drag-and-drop und am Mac sogar auf Wunsch direkt im Finder.

Allerdings muss man sich im Gegensatz zum PhotoLab hier auf die Automatik verlassen, es gibt keine Einstellungsmöglichkeiten oder eine Vorschau. Exportiert wird als RAW im DNG-Format oder JPEG und TIF. Die Ergebnisse sind beim Entrauschen erwartungsgemäß hervorragend, in vielen Fällen klappt es mit der Automatik gut. Schade, dass man bei der Anwendung keinerlei Freiheiten hat.

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