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Bilder vergrößern ohne Qualitätsverlust: Photoshop vs. ON1 Resize AI 2022 vs. Topaz Gigapixel & Co.

Toller Schnappschuss, aber leider von 2002? Wir zeigen im großen Vergleich, wie Sie auch alte Schätzchen mit wenigen Megapixeln auf Plakatgröße bekommen und Bilder ohne Qualitätsverlust vergrößern. Viele Speziallösungen stehen parat – doch selten gab es in einem Softwarevergleich so einen eindeutigen Testsieger.

Bilder vergrößern ohne Qualitätsverlust: 6 Foto-Vergrößerer im Test

Folgende Softwarelösungen haben wir getestet, die Ergebnisse lesen Sie weiter unten: 

  • Akvis Magnifier 11 
  • BenVista Photozoom Pro 8 
  • Engelmann Photo BlowUp 
  • Franzis Zoom #1 Professional 
  • ON1 Resize AI 2022 
  • Topaz Gigapixel AI 

Digital ist bei Fotos schon lange das neue Normal. Sicher finden sich auch bei Ihnen tolle Aufnahmen auf der Festplatte, die im Vergleich zu heute aber zu wenig Auflösung haben. Sprich: Vergrößerungen und Ausschnitte werden schnell pixelig.

Abhilfe versprechen hier Spezialprogramme und selbst Photoshop hat entsprechende Werkzeuge am Start, um den Mangel an Pixeln auszugleichen. Klar: Sind wenig Pixel verfügbar, müssen diese ergänzt werden. Und je nachdem, wie intelligent die jeweilige Software arbeitet, fällt das Ergebnis aus.

Die einfachste Methode der sogenannten Pixelwiederholung (s. blauer Kasten) wird von allen Anwendungen als Vergleich herangezogen, aber diese Art der Vergrößerung wird selbst von simpelsten Bildbearbeitungen nicht mehr verwendet. Die bikubische Vergrößerung ist optimierter, allerdings kommen dann Details „unter die Räder“. Daher setzen all unsere Testkandidaten auf eigene Verfahren.

Verlustfreie Vergrößerung mit Photoshop, geht das?

Photoshop hat schon vor Jahren seinen Dialog „Bildgröße“ mit einer intelligenten Vergrößerungsfunktion versehen, die standardmäßig aktiviert ist. Sie leistet gute Arbeit, allerdings mangelt es an Einstellungsmöglichkeiten. Die Ergebnisse sind in jedem Fall brauchbar, im Vergleich mit den Spitzenreitern hier im Test muss sich Photoshop aber geschlagen geben. Die „Super Resolution“ von Camera RAW funktioniert ausschließlich mit RAW-Motiven. Für Vergrößerungen schlecht aufgelöster Digitalfotos kann diese Funktion nicht verwendet werden.

Keine Wunder erwarten?

Eins ist allerdings unmissverständlich: Eine verlustfreie Vergrößerung von Bildern – ganz ohne Qualitätseinbußen – schafft trotzdem keines der im Test angetretenen Programme. Fast jeder Hersteller hat eine andere Herangehensweise für das bestmögliche Ergebnis.

Erstaunlicherweise sind diese aber sehr ähnlich: Pixel werden gut geglättet, häufig geht dies mit eher verwaschenen Details einher, selbst wenn eine Nachschärfung zur Verfügung steht. Hier kann ON1 mit Resize AI 2022 auf die Siegertreppe durchmarschieren – die Vergrößerungen überzeugen mit exzellenter Brillanz und Schärfe, selbst bei extremen Skalierungen. Mit etwas Abstand folgen Topaz Gigapixel und BenVista PhotoZoom.

Auch in Sachen Ausstattung zieht ON1 alle Register – vielfältige Korrekturmöglichkeiten sowie praktische Werkzeuge für gespiegelte Ränder für Leinwandbilder und Motivaufteilung auf Druckbögen sind ideal für den professionellen Einsatz. Allerdings: Fast alle Programme haben immerhin eine Stapelverarbeitung zur Verfügung. Damit kann man den Computer über Nacht beschäftigen, denn je nach Vergrößerungsfaktor muss man auch mit einem schnellen Computer ordentlich Wartezeit einplanen.

Akvis Magnifier 11 

Eckdaten

  • Anbieter: Akvis 
  • Website: www.akvis.com
  • Systemanforderung: Windows/macOS 
  • Preis (UVP): 82 Euro 

Pro & Kontra 

+ Simple Bedienung 
- Wenig Einstellungsmöglichkeiten
- Vergrößerung bis maximal 800 %
- Bilder wirken recht unscharf

Die Softwareschmiede Akvis schickt ein recht einfach aufgebautes Vergrößerungswerkzeug ins Rennen. Die Optionen sind überschaubar, mehr als Zoomfaktor, die Auflösung und einen Glättungsfaktor kann man nicht einstellen. Die vorgefertigten Presets sind nichts anderes als Kombinationen dieser drei Faktoren.

Schade, dass die Vergrößerung auf maximal 800 % beschränkt ist, unabhängig von der ursprünglichen Bildgröße. Daher muss das Testergebnisbild (kleines Bild links) differenziert betrachtet werden, denn für unseren Test sind wir mit 1.800 % gefahren. Die Vorschau erfolgt nicht in Echtzeit, sondern muss explizit ausgelöst werden. Die Resultate sind okay, wirken recht unscharf.

Direkt zu Akvis Magnifier 11

BenVista Photozoom Pro 8 

Eckdaten

  • Anbieter: BenVista 
  • Website: www.benvista.com
  • Systemanforderung: Windows/macOS 
  • Preis (UVP): 159 Euro 

Pro & Kontra 

+ Einfache Bedienung
+ Stapelverarbeitung
+ Praktische Vorschaufunktion
- Etwas veraltete Benutzeroberfläche

Photozoom Pro 8 kostenlos testen

Ein Klassiker in Sachen Foto-Zoom – Ben Vista ist seit Jahrzehnten am Markt. Die Benutzeroberfläche wirkt trotz Schiebereglern etwas altbacken, ist aber einfach zu bedienen: Neue Bildmaße einstellen, Vergrößerungsmethode auswählen und gegebenenfalls eine Nachschärfung aktivieren und schon wird eine Vorschau erzeugt.

Zur besseren Beurteilung kann diese geteilt werden, um die Optimierung zu beurteilen. Die Vorschau wird immer pro Bildausschnitt in Echtzeit gerechnet, das geschieht wirklich flott. Der Fotoexport selbst ist ebenfalls schnell erledigt und die Ergebnisse sind gut, allerdings wirken sie immer etwas verwaschen, trotz Nachschärfung in der Software.

Engelmann Photo Blowup

Eckdaten 

  • Anbieter: Engelmann Software 
  • Website: www.engelmann.com
  • Systemanforderung: Windows
  • Preis (UVP): 89 Euro 

Pro & Kontra 

+ Fotoverwaltung inklusive
- Unflexible Größenoptionen
- Kaum Einstellungsmöglichkeiten
- Maximal 700 % Vergrößerung

Als einzige Software im Test hat Photo BlowUp einen kleinen, praktischen Fotobrowser mit Vorschaufunktion eingebaut. Von dort startet man mit der Vergrößerung. Leider klappt diese bis maximal 700 % und ist etwas kompliziert einzustellen – beispielsweise kann man den Faktor nicht in Prozent eingeben. Die Optionen zur Optimierung sind ebenfalls überschaubar, mehr als Qualität, Rauschentfernung und Struktur geht hier nicht.

Immerhin, die Vorschau wird nahezu in Echtzeit gerechnet. Das, was man als Ergebnis erhält, ist in Ordnung, allerdings im Vergleich mit den anderen Programmen doch eher am unteren Ende angesiedelt. Dafür sind die knapp 90 Euro, die als unverbindliche Preisempfehlung im Raum stehen, wirklich zu viel Geld.

Zu Photo BlowUp

Franzis Zoom #1 Professional 

Eckdaten 

  • Anbieter: Franzis 
  • Website: www.franzis.de
  • Systemanforderung: Windows
  • Preis (UVP): 119 Euro 

Pro & Kontra 

+ Zahlreiche Presets
+ Einfache Bedienung
+ Stapelverarbeitung
- Vorschau nur nach Umrechnung

Die Zoom-Software von Franzis lehnt sich in der Bedienung an die bekannte Projects-Serie an, folglich findet man links vorgefertigte Presets und rechts die Leiste für die Vergrößerungseinstellungen. Diese müssen „blind“ vorgenommen werden, erst per Mausklick wird eine Vorschau berechnet. Dieser Vorgang dauert auch mit flotter Hardware mehrere Sekunden und wird in einer Vergleichsansicht geladen.

Verändern Sie eine Einstellung, ist ein erneutes Berechnen notwendig. Praktisch, dass die Software auch in den Einstellungen Presets für gängige Motivsituationen sowie eine Stapelverarbeitung integriert hat. Im Ergebnis erzielten wir sehr gute Randschärfen, Flächen wirkten leicht unscharf, aber harmonisch. Lästig: Die Software behält die originalen Bildmaße bei, erhöht dafür den DPI-Wert, obwohl beim Export anders eingegeben.

Zoom #1 professional testen

ON1 Resize AI 2022 

Eckdaten

  • Anbieter: ON1
  • Website: www.on1.com
  • Systemanforderung: Windows/macOS 
  • Preis (UVP): 117 Euro 

Pro & Kontra 

+ Einfache Bedienung
+ Umfangreiche Werkzeuge
+ Viele Einstellungsmöglichkeiten
+ Pfeilschnelle Vorschau

ON1 setzt auf Künstliche Intelligenz bei der Bildvergrößerung. Und die leistete im Test wirklich einen erstaunlich guten Job. Die Ergebnisse sind mit Abstand am besten und überzeugen durch exzellente Detailschärfe selbst bei Zooms über 1.000 Prozent.

Als einzige Software im Test wird hier zudem weiter gedacht, denn neben einer Stapelverarbeitung stehen direkt Funktionen bereit, um die vergrößerten Motive weiterzuverarbeiten: Umschlagrand für Keilrahmen, Aufteilung auf Druckbögen sowie Presets für Kunstdruckpapier und Leinwand – das erleichtert in der semiprofessionellen und professionellen Anwendung den Alltag erheblich.

Allerdings: Ein schneller Computer und viel freier Arbeitsspeicher sind für Resize AI 2022 zu empfehlen, bei unserem Test waren blitzschnell knapp 30 Gigabyte im RAM und auf der Festplatte belegt.

Resize AI 2022 kostenlos testen

Topaz Gigapixel AI 

Eckdaten 

  • Anbieter: Topaz Labs 
  • Website: www.topazlabs.com
  • Systemanforderung: Windows/macOS 
  • Preis (UVP): 80 Euro 

Pro & Kontra 

+ Übersichtliche Bedienung
+ Geteilte Vorschaufunktion
+ Praktische Auflistung der Schritte
- Keine KI-Funktionalität ab 600 %

Beim ersten Programmstart lädt Gigapixel erst mal gigabyteweise „KI-Modelle“ herunter, passend zum verwendeten Computer und Prozessor. Danach steht die englische Benutzeroberfläche bereit, die allerdings trotzdem keinerlei Rätsel aufgibt. Vergrößerung und Optimierungen sind schnell definiert.

Allerdings gibt die Software bei Zooms über 600 % zu verstehen, dass die Künstliche-Intelligenz-Funktionen dann nicht mehr optimal arbeiten. Es gefällt die geteilte Vorschaufunktion wie auch die schnelle Umrechnung, wenn das Resultat passt. Toll ist außerdem, dass Topaz alle Schritte auflistet, sodass man sie jederzeit nochmals abrufen und modifizieren kann. Kurzum: Gigapixel liefert sehr gute Ergebnisse ab, muss sich aber in Sachen Detailschärfe hinter ON1 einreihen.

Gigapixel AI kostenlos testen

DigitalPHOTO-Fazit

Fakt ist: Wenn ein Bild viel zu klein abgespeichert wurde und nur noch aus Pixeln besteht, hilft die beste Software nicht. Aber: Viele Bilder lassen sich wirklich retten. ON1 Resize AI 2022 geht im Vergleichstest als klarer Sieger hervor. Erstaunlich homogen sind alle Programme in Sachen Preispolitik: Unter 80 Euro ist keines von denen zu haben, die wir im Test hatten. Alle Hersteller bieten aber kostenlose Testversionen an.

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