Das neue Richtmikrofon MKE 440 von Sennheiser eignet sich für Spiegelreflex- und Videokameras und sorgt nicht nur für einen deutlich besseren Ton, sondern unterdrückt auch störende Hintergrundgeräusche effektiv – wie unsere drei Leser in ihrem Test feststellten.
In der DigitalPHOTO 08/16 haben wir dazu aufgerufen, sich für einen Praxistest des Richtmikrofons MKE 440 zu bewerben. Mit Erfolg: Unzählige Leser bewarben sich um die Testteilnahme – drei wurden letztlich ausgewählt, die Neuheit von Sennheiser selbst in der Praxis zu testen.
Die große Resonanz zeigt die Beliebtheit von Richtmikrofonen: Gerade vielseitig verwendbare Mikrofone wie das Sennheiser MKE 440 sind bei Videografen gefragt, wenn es darum geht, Videos mit einem möglichst guten und vor allem klaren Ton aufzunehmen. Das haben auch unsere drei Gewinner festgestellt, während sie mit den Mikros Stimmen in Interviewsituationen einfingen oder wie Leser Jan Stoll eine Autorallye mit röhrenden Motoren und quietschenden Reifen (siehe Bild oben) klangstark dokumentierten.
Aufnahmequalität in Stereo
Ein Garant für den guten Ton des MKE 440 ist die Aufnahme in Stereo. Gelöst wird dieses über eine Dual-Mini-Shotgun-Bauweise mit frontaler Richtcharakteristik, sprich, die Form entspricht der eines V. Zudem setzt der Hersteller bei der Produktion auf eine kompakte und handliche Ganzmetall-Konstruktion, die in jeder Jackentasche Platz findet, wie uns Leserin Jaqueline Trubas berichtet. „Ein 3,5mm-Klinkenkabel stellt die Verbindung zur Kamera her, während zwei AAA-Batterien für rund 100 Stunden Energie sorgen. Zudem fühlt sich das Mikrofon sehr wertig an und verspricht Qualität“, so Trubas weiter.
Positioniert wird das MKE 440 auf dem Blitzschuh der DSLR. Alternativ steht ein 1/4-Zoll-Adapter für die Einrichtung auf einem Stativ zur Verfügung. „Am Gerät befinden sich drei Einstellmöglichkeiten: Neben einem Ein- und Ausschalter kann die Empfindlichkeit in drei Stufen zwischen –20dB und +20dB angepasst werden“, schreibt uns Leser Robert Bajela und ergänzt: „Ein Low-Cut-Filter hilft dabei, störende Geräusche zu vermeiden. Das sorgte bei meinen Aufnahmen für einen besonders sauberen Ton“, so Bajela weiter. Er testete das Mikrofon gleich zu Beginn bei einer Gesprächssituation an einer viel befahrenen Straße. Von der Tonqualität war er durchweg überzeugt: „Zu meinem Erstaunen konnte man trotz starkem Verkehrslärm die sich unterhaltenden Personen klar und deutlich verstehen. Die Nebengeräusche wurden dank der V-Form und dem integrierten Low-Cut-Filter unterdrückt. Auch die Windgeräusche vor Ort wurden erfolgreich reduziert.“
Das Sennheiser MKE 440 deckt eine Frequenzbandbreite von 50 bis 20.000 Hertz ab. Grund genug für Bajela dies in sein Testfazit aufzunehmen: „Das Sennheiser MKE 440 überragt mit hervorragenden Tonergebnissen und einer hohen Frequenzbreite.“
Überzeugender Auftritt
Lesertester Jan Stoll hat die Gelegenheit des Mikrofontests für das Filmen einer Rallye genutzt und das Sennheiser an einem Camcorder sowie zwei Systemkameras verwendet. An dieser Stelle möchten wir einen Blick in sein Video und damit in zwei Ausschnitte seines Rallye-Drehs empfehlen (siehe unten). Der Motorensound der Rallyeautos kommt im Video klar und deutlich zur Geltung. Hier machen sich auch die Dual-Mini-Shotgun-Bauweise und die Fähigkeit, Ton in Stereo aufzunehmen, als Highlights des Sennheisers bezahlt. Insbesondere bei bewegten Motiven kann das MKE 440 so im Gegensatz zu Mono-Richtmikrofonen punkten.
Positiv fiel Stoll bei der Handhabung zudem das nach vorn gerichtete Verbindungskabel vom Mikrofon zur Kamera auf: „Besonders praktisch ist, dass Sennheiser ein Spiralkabel benutzt, welches über eine mehr als ausreichende Länge verfügt und trotzdem durch die Form nicht an der Kamera herunterhängt.“ Das neue Richtmikrofon MKE 440 ist übrigens problemlos geräteübergreifend und herstellerunabhängig verwendbar. Auf der zum Filmer gerichteten Mikrofonseite befindet sich das Batteriefach, das über einen kleinen Schalter geöffnet werden kann. So steht einem schnellen Akkuwechsel nicht im Wege.
Preis-Leistung: sehr gut
Der Hersteller macht in der Kurzanleitung deutlich, dass der Ton in der Kamera manuell aufgezeichnet und abhängig vom Kameramodell mit der dreistufigen Empfindlichkeitseinstellung entsprechend ausgepegelt werden muss. Ein Aspekt, der bei unseren Lesern für gemischte Gefühle sorgte: „Die dreistufige Empfindlichkeitseinstellung ist Fluch und Segen zugleich. Auf der einen Seite ermöglicht sie eine sehr einfache Bedienung“, so Jaqueline Trubas, „auf der anderen Seite hätte ich mich über eine stufenlose und somit feinere Pegelabstimmung gefreut“. Robert Bajela schließt sich Trubas Meinung an und schreibt: „Einzig der Lautstärkeregler hätte individueller ausfallen können. Doch der tolle Gesamteindruck des MKE 440 wird dadurch nicht geschmälert, die hervorragende Klangqualität spricht hier für sich.“ Pluspunkte gibt es darüber hinaus von allen drei Lesern für das erstklassige Preis-Leistungs-Verhältnis. Das Mikro kostet zwar rund 415 Euro, überzeugt jedoch mit seinem einfachen Handling, der langen Akkulaufzeit – und nicht zuletzt dem sehr guten Stereoklang.
Zum Abschluss zieht Lesertester Jan Stoll einen Vergleich zu seinen bisherigen Mikrofonen: „Keine Frage, das Sennheiser arbeitet in allen Bereichen eine Spur besser, klarer und natürlicher als meine beiden Vergleichsmikrofone. Eine echte Bereicherung für meine Aufnahmen“. Und auch Jaqueline Trubas und Robert Bajela möchten das MKE 440 nicht mehr missen – müssen sie auch nicht. Denn zum Dank für ihren Einsatz als DigitalPHOTO-Lesertester dürfen alle drei das Mikrofon behalten.
Die Videofazits der DigitalPHOTO-Lesertester
Jan Stoll
Jaqueline Trubas
Robert Bajela