Hiermit starten wir eine neue Artikelreihe: Profifotograf Tobias Paul reist für Sie durch Deutschland, Österreich und die Schweiz und stellt Ihnen Mietstudios und Fotolocations der besonderen Art vor. Den Anfang macht das Light Art Studio.
Unweit von Salzburg nahe der österreichischen Grenze entfernt befindet sich das Light Art Studio im beschaulichen Bad Reichenhall. Dieses Fotostudio wird von Jürgen Sperrer betrieben, der selbst fotografiert und Einsteigern gern zur Seite steht. Fotografen erwartet hier eine zweigeteilte Location: Zum einen steht ein 300 Quadratmeter großes, modernes Fotostudio bereit und zum anderen lassen sich im angeschlossenen und stillgelegten Sägewerk Bildideen im Vintage-Stil umsetzen.
Tobias Paul hat sich beim Besuch in Bad Reichenhall fürs Fotografieren im Sägewerk entschieden und viele Porträts erstellt. Worauf er beim Fotografieren im Light Art Studio geachtet hat, lesen Sie weiter unten.
Passenden Ort finden
Wenn Sie in einem Mietstudio sind, haben Sie in der Regel die Location vorher noch nicht gesehen oder kennen sie nur von Bildern. Meistens bekommen Sie vom Vermieter einen kurzen Rundgang. Nutzen Sie diesen und fragen Sie den Studiobetreiber, wann wo das Licht steht oder ob es Orte gibt, an denen eine besonders schöne Lichtstimmung herrscht. Niemand kennt sein Studio wohl besser, als der, der es mit viel Hingabe eingerichtet hat.
Egal, ob Studioführung oder eigenes Erkunden der Mieträumlichkeiten: Sie sollten in jedem Fall abhängig von der Größe 15 bis 30 Minuten einplanen, um die Location auf sich wirken zu lassen. Suchen Sie nach interessanten Lichtverläufen, großen Fenstern, natürlichen Schatten, die Sie in Ihre Fotos einbauen können. Dann erzielen Sie Fotos, die einzigartig sind.
In 4 Schritten zum perfekten Bild
1. Zoomobjektiv verwenden
Um beim Fotografieren auf solch vielseitigen Locations flexibel zu sein, ist es hilfreich, ein Standardzoomobjektiv zu verwenden. Paul vertraut auf das RF 24-70mm F2.8L IS USM an seiner Canon EOS R5. So kann er abhängig von der Perspektive ungewöhnliche Brennweiten wie z. B. 37mm einstellen.
2. Kamera einstellen
Paul fotografiert bei Tageslicht am liebsten bei Offenblende. Im Falle des Standardzoomobjektivs entspricht das Blende f/2,8. Für die Verschlusszeit wählt er in der Regel mindestens die doppelte Brennweite, sprich bei 25mm belichtet er mindestens 1/50 Sekunde. Den ISO-Wert passt er daran an.
3. Perspektive finden
Paul empfiehlt, mit der Perspektive zu spielen. Anstatt nur aus Kopfhöhe zu fotografieren, legt er sich beim Fotoshooting auf den Boden, fotografiert auf einer Leiter stehend oder in der Hocke. Durch das Spiel mit Brennweite und Perspektive erzeugen Sie Bilder der etwas anderen Art.
4. Bild nachträglich optimieren
Durch das Fotografieren aus freier Hand kommt es vor, dass die Kamerahaltung nicht gerade war. Korrigieren Sie so etwas in der Bildbearbeitung. Passen Sie außerdem Bildausschnitt und Farblook an. Paul empfiehlt, die Möglichkeiten der Bildbearbeitung für das finale Bild voll auszuspielen.
Tobias Paul (*1988) ist Fotograf aus Überzeugung und Leidenschaft, der über die Reise-, Reportage- und Landschaftsfotografie seit Ende 2016 vornehmlich im Bereich der People-Fotografie unterwegs ist. Seit Mitte 2019 macht Paul, wie er selbst sagt, seine ersten Schritte als Make-up-Artist.
Wer das Light Art Studio anmietet, erhält eine Vollausstattung. Profi Tobias Paul ist sich sicher: „In diesem Studio ist alles enthalten. Außer einer Kamera mit Objektiv, einem Kameraakku und einer Speicherkarte ist nichts weiter nötig. Die Ausstattung des Studios reicht von Blitzköpfen über Ringlichter und Softboxen aller Art.“
Der Mietpreis für das Sägewerk beträgt 140 Euro für vier Stunden. Das Studio kostet für den gleichen Zeitraum 120 Euro. DigitalPHOTOLeser* innen erhalten mit dem Zusatz „DigitalPHOTO2020“ zehn Prozent Rabatt auf die Buchung.