Für die Makrofotografin Ines Mondon ist genau jetzt die spannendste Zeit des Jahres: Überall sprießt und blüht es. Hier erzählt sie, welch tolle Motive der Frühling liefert – und wie Sie diese am besten fotografieren.
Was macht die Makrofotografie im Frühling so spannend? Da ist in erster Linie die Sehnsucht, die in den trüben Monaten gewachsen ist. Womöglich haben Sie sich einen Ratgeber zum Thema gekauft oder in Magazinen gestöbert. Vielleicht sind Sie auf eine inspirierende Aufnahme gestoßen – eventuell sogar aus Ihrem eigenen Portfolio. An dieser Stelle auch direkt ein Tipp von mir: Es lohnt sich und ist sowohl inspirierend als auch von praktischem Nutzen, sich je nach Monat jeweils die Bilder vergangener Jahre aus genau diesem Monat auf der eigenen Festplatte anzuschauen. Mir geht es so, dass sich daraus oft neue Ideen entwickeln. Oder ich erinnere mich, dass ich ja noch eine Bildidee im Kopf hatte. Und dann ist da aber natürlich die große Vielfalt an Motiven, welche die Makrofotografie im Frühling für mich so spannend macht. Neben der Vegetation, um die es hier vordergründig gehen soll, sind es auch die ersten Insekten und die Amphibien, welche die klassischen Motive sind.
Das 70mm F2.8 DG MACRO | Art ist das erste Makroobjektiv der Art- Produktlinie von Sigma. Es ist mit einem „schwebenden“ Fokusmechanismus ausgestattet, bestehend aus zwei Linsengruppen. Um optimale, gestochen scharfe Ergebnisse zu garantieren, wurde auf einen Bildstabilisator verzichtet. Das sogenannte Fokus-by-Wire-System verhindert eine direkte mechanische Verbindung zwischen Fokusring und Fokusantrieb. Der manuelle Fokus ist auch während des Autofokus verfügbar, so dass sich die Schärfe manuell präzisieren lässt.
www.sigma-foto.de | Preis: Noch offen
Makrofotografie: Vorbereitungen
Für die Makrofotografie braucht es Spezial- Objektive. Anders ist die Welt der kleinen Dinge nicht darstellbar. Schließlich schaffen es Makrolinsen, winzige Gegenstände viel größer zu zeigen, als es unsere Augen eigentlich wahrnehmen können. Welche Brennweite dabei benutzt wird, das ist an sich egal, da kommt es darauf an, mit welcher Sie am liebsten arbeiten und die für Sie die besten Ergebnisse erzielt. Mein Partner Mark James Ford und ich arbeiten dabei unterschiedlich. Mark benutzt fast ausschließlich das Makroobjektiv 180mm F2,8 EX DG OS HSM von Sigma, ich hingegen liebe mein Telemakroobjektiv 150mm F2,8 EX DG OS HSM.
Damit komme ich, wenn ich mag, ein bisschen näher an die Motive heran, während Mark den Vorteil hat, dass die Distanz manchmal besser ist, beispielsweise bei Insekten und Schmetterlingen, und er die Schärfeverläufe durch die Distanz ein wenig anders gestalten kann. Apropos: Für unsere Arbeit sind insbesondere das Bokeh und die Bildqualität von großer Bedeutung und dahingehend möchten wir auch keine Kompromisse eingehen. Gespannt bin ich auf die Sigma- Neuvorstellung: 70mm F2.8 DG MACRO, dem ersten Makroobjektiv der Art-Serie. Damit werden noch einmal ganz andere Motivsituationen möglich, die sich weniger im Telebereich abspielen. Besonders bei Pflanzenaufnahmen ist diese Brennweite interessant.
Ines Mondon und Mark James Ford sind überwiegend im Bereich der Naturfotografie tätig und ihre Touren rund um die Welt führen sie an Orte, welche ihnen fotografisch spannend erscheinen, wobei insbesondere Farben und Strukturen ihr Interesse wecken. Ihre Schwerpunkte sind außerdem die Makrofotografie und ein Stück weit die Landschaftsfotografie. Mark nähert sich seinen Motiven eher künstlerisch und seine Bilder tragen häufig einen abstrakten Charakter. Für sie ist die Fotografie eine gemeinsame Leidenschaft, sie tauschen sich aus, planen ihre gemeinsamen Touren und teilen damit einen Hauptinhalt ihres gemeinsamen Lebens. Auch bieten beide Workshops an. Infos dazu finden sich auf ihren Websites unter: www.inesmondon.de und www.markjamesford.photography
Begeben Sie sich auf Augenhöhe
Normalerweise sind die besten Zeiten zum Fotografieren für uns die Tagesrandzeiten – früh am Morgen oder am späten Nachmittag. Das ist in der Landschafts- und Porträtfotografie genauso wie auch bei der Aufnahme von Makromotiven. Wenn die Sonne ihre ersten Strahlen zur Erde schickt, oder kurz, bevor sie untergeht, ist das Licht, wie jeder Fotograf weiß, am schönsten. Allerdings lässt sich die Frühlingsvegetation auch tagsüber gut festhalten. In Wäldern kann man die natürlichen Schatten der Bäume nutzen, an bedeckten Tagen hat man auch ein weiches Licht und kurz nach einem Regenschauer ist das Licht auch oft wunderbar. Wenn man solche Lichtsituationen erkennt, oder mit ein paar Tricks wie der Zuhilfenahme von einem kleinen Diffusor, kann man im Frühling also den ganzen Tag fotografieren und ist nicht nur auf die ganz frühen oder ganz späten Zeiten angewiesen. Ein nicht zu unterschätzendes Kriterium ist aber auch die Wahl der Perspektive.
Etwas so darzustellen, wie Sie es sehen, wenn Sie mit der Kamera durch den Frühling laufen, kann sicher hübsch sein, aber auch ein bisschen langweilig. Das heißt, von oben, aus Sichthöhe fotografiert birgt wenig Überraschendes für den Betrachter. Sich auf Augenhöhe mit seinen Motiven zu begeben, lohnt sich auf jeden Fall, um möglicherweise neue und andere Perspektiven zu zeigen. Mutige Bildschnitte, Details, defokussierte Bilder, die das Objekt nur noch schemenhaft erkennen lassen, all das kann die Fantasie beim Betrachter anregen und ein Bild spannender machen. Außerdem sollten Sie an wetterfeste und robuste Kleidung denken, bevor Sie sich auf den Boden begeben. Genauso sollten Sie den Schutz gegen Zecken beachten, die kleinen Biester mögen den Frühling nämlich auch. Aber egal, ob Sie den Frühling mit kräftigen Farben oder mit zarten Pastelltönen zeigen, ob defokussiert oder mit knackscharfen Details – es ist und bleibt eine Jahreszeit, die der Makrofotografie fantastische Motive bietet.