Zeit für frostige Fototouren. Wir zeigen hier, wie Sie Schnee fotografieren und diesen schon im Vorfeld ausfindig machen, um kein Motiv zu verpassen.

Schnee fotografieren (Anleitung)
Schon lange gibt es in Deutschland keinen lang anhaltenden, flächendeckenden Winter mehr. Einstellige Plusgrade mit zeitweisen Kälteperioden sind im Flachland die Regel. Damit Sie in den fotografischen Genuss eben jener Kälteperioden kommen, bereitet Sie der Wetterfotograf Bastian Werner hier darauf vor, die richtigen Motive im Schnee zu finden.
Schnee finden
Schnee ist eine Sache für die Mittelgebirge und Alpen, denn im Flachland fällt meist viel zu wenig Schnee, um wirklich eine winterliche Landschaft zu erschaffen. In den meisten Fällen ist es mehr Schneematsch als Schnee. Besonders die Mittelgebirge sollte man hier unterstreichen, denn dort sind die Gipfel mit einer Aussicht über die Schneelandschaft einfach zu erreichen.
Eine kurze Wanderung reicht meist aus. Auch begibt man sich nicht in die Gefahren hochalpiner Gebiete und kann ohne Probleme etwas abseits durch den Schnee stapfen und nach Motiven suchen.
Das richtige Wetter finden
Wann fällt Schnee und wie lange bleibt dieser liegen?
Hierzu setzen Sie gezielte Wettervorhersagen ein, um bereits zwei bis drei Tage im Voraus zu wissen, ob Sie Schnee erwartet. Neben der von Bastian Werner mitentwickelten Wetter-App Viewfindr (siehe Kasten unten) liefern auch Internetseiten wie www.kachelmannwetter.com nützliche Informationen, um eine gezielte Wettervorhersage zu starten.
Wenn Sie diese Website besuchen, finden Sie im Menü unter Vorhersage eine große Auswahl von Wetterprognosemodellen. Verwenden Sie hier für Deutschland und Nachbarländer das „Mitteleuropa Super HD Wettermodell“. Dieses Wetterprognosemodell zeigt Ihnen für ein Datum einen Parameter auf der Deutschlandkarte.
Auf dieser Deutschlandkarte können Sie nun entweder einen gesamten Überblick über Deutschland erhalten oder sich ganz auf ein Motiv konzentrieren, welches Sie auf der Karte wiederfinden.
Schneehöhe

Sie wissen sicher, dass Schnee nicht gleich bedeutet, dass man eine typische Winterlandschaft vorfindet, in welcher alles weiß gepudert ist. Es kommt auf die Schneehöhe an. Fallen an einem Ort weniger als 10 cm Schnee, so lohnt es nicht zu fotografieren.
Durch die dünne Schneedecke schauen Äste heraus, braune Stellen auf Feldern und leere Hausdächer sind sichtbar. Stellen Sie deshalb sicher, dass in den Tagen, bevor Sie zu einem Motiv aufbrechen, über 10 cm Neuschnee gefallen sind. Stichwort Neuschnee: Durch Sonne und Wind fällt der Schnee von Bäumen ab.
Es können deshalb auf einem Gipfel einige dutzend Zentimeter Schnee liegen, aber die Bäume sind grau, weil alles von ihnen abgefallen ist. Sie bedienen sich nun wieder den Wetterprognosekarten. In der Liste mit den Parametern finden Sie verschiedene Karten zur Schneeprognose. Die erste zum Betrachten ist die „Akkumulierter Niederschlag (Schnee)“-Karte. Dort wird der Schnee, der in den nächsten Stunden fallen soll, aufsummiert.
Schauen Sie zum Beispiel 48 Stunden in die Zukunft, so zeigt Ihnen diese Karte den gesamten Neuschnee, der bis zu diesem Termin fallen wird.
„An dieser Stelle verweise ich auch auf die Verwendung von Webcams. Die Mittelgebirge und Skiregionen sind übersäht davon. Auf einen Blick erhalten Sie einen Eindruck von der Winterlandschaft in einer Region und wissen somit genau, ob es eine schön verschneite Landschaft ist – oder nur Schneematsch“, sagt Bastian Werner.
Foto-Vorbereitung

Nehmen wir an, dass in zwei Tagen Wochenende ist. Es ist Winter. Sie möchten auf Tour gehen, um winterliche Fotografien anzufertigen. Jetzt beginnt die Prognose Ihrer Winterlandschaft. Rufen Sie deshalb die Prognosekarten des „Mitteleuropa Super HD Modells“ von www.kachelmannwetter.de auf. Als Erstes überprüfen Sie die Temperatur.
Denn ohne Minusgrade weder Schnee noch Raureif oder Eis. Wenn die Temperatur in einer Region in Deutschland dauerhaft unter 0 °C verbleibt, wäre die erste Bedingung identifiziert.
„Ich empfehle Ihnen, sich von dem Gedanken zu lösen, ein bestimmtes Motiv an einem ganz bestimmten Ort in Deutschland fotografieren zu wollen. Stattdessen identifizieren Sie eine Region aus den Prognosekarten mit passenden Bedingungen und suchen sich dann in dieser Region ein Motiv, passend zum vorgefundenen Wetter. Überprüfen Sie nun wie gezeigt, ob in diesen Regionen Schnee liegen wird“, so Werner.

Bastian Werner ist Sturmjäger und Wetterfotograf. Sein Leben widmet er den Wetterereignissen unseres Planeten, die er in Bild- und Videoaufnahmen festhält. Sein Wissen gibt der 29-Jährige in Büchern, Videokursen, Workshops, auf Fotoreisen und seit neuestem auch in einer App weiter. Für ihn bestimmt das Wetter das Licht in der Landschaft. Durch gezielte Wetterbeobachtung kann er dann Misserfolge ausschließen.

Die erste Wetter-App für Fotograf*innen, entwickelt von Bastian Werner und seinem Team.
Probieren Sie die App für 30 Tage in der Testversion; danach 2,99 € p. M.