Ratgeber

Schärfe im Fokus: Wann ist ein Foto scharf – wann ist es unscharf?

Was sind die besten Bedingungen für knackige Motive? Wir werfen einen kurzen Blick in die fotografischen Gegebenheiten rund um das Thema Schärfe.

Scharf zu sehen ist für die meisten Menschen das Natürlichste der Welt. In der Augenoptik spricht man von Akkommodation: Hierbei brechen die Linsen des Auges das Licht so, dass das anvisierte Objekt stets scharf abgebildet wird. Ähnlich, aber nicht ganz so automatisiert funktioniert Schärfe in der Fotografie.

Wie Schärfe entsteht

Damit ein Objekt scharf abgebildet wird, muss das vom Motiv reflektierte Licht mit einem Linsensystem so gebrochen werden, dass der Brennpunkt auf den Kamerasensor trifft. Ein Foto enthält grundsätzlich allerdings immer Unschärfe. Genau genommen gibt es unabhängig von der Wahl der Blende nur eine Ebene, die exakt scharf abgebildet ist.

In der Fotografie ist der Eindruck von Schärfe allerdings wichtiger als die physikalische Schärfe. Der Schärfeeindruck ist von mehreren Faktoren wie beispielsweise dem Bildkon­trast oder dem Ausgabemedium entscheidend. Klar, ein Foto auf einem Smartphone vermittelt einen anderen Schärfeeindruck als ein Foto in einer Zeitung. Auch das Motiv beeinflusst unsere Wahrnehmung, wie scharf ein Bild letztlich wirkt.

Die Rolle der Auflösung

Kameras mit extrem hoher Auflösung werden im Volksmund oft als sehr scharf bezeichnet. Die Auflösung des Kamerasensors spielt allerdings nur eine zweitrangige Rolle und steht immer in direktem Verhältnis zur eingesetzten Optik.

So kann eine Kamera mit hoher Auflösung feine Bilddetails nur dann wiedergeben, wenn ein entsprechend hochwertiges Objektiv genutzt wird. Wichtig für feine Bilddetails ist außerdem eine möglichst kurze Verschlusszeit sowie eine niedrige Lichtempfindlichkeit.

Beim Fotografieren aus der Hand galt einst die Regel, dass die Belichtungszeit nicht länger als der Kehrwert der Brennweite ausfallen sollte (lesen Sie hier: Foto-Basics: Unscharfe Fotos vermeiden). Kameras mit extrem hoher Auflösung von beispielsweise 40 Megapixeln erfordern eine weitaus kürzere Belichtungszeit, um Bilddetails scharf abzubilden.

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