Die ehemalige Hauptstadt des marokkanischen Reichs im Westen des Landes verspricht orientalisches Flair und außergewöhnliche Fotomotive. Wir waren für Sie auf Fototour in der Medina, ausgerüstet mit der kompakten Canon EOS M50 und zwei Objektiven.
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Kompaktes Kamera-Set für Marrakesch
Um die Vielfalt Marrakeschs festzuhalten, sind wir mit der kompakten Systemkamera EOS M50 (hier finden Sie unseren Labortest) ausgerüstet. Der jüngste Spross in Canons Systemkamera-Portfolio wiegt schlanke 387 Gramm und misst 116,3 x 88,1 x 58,7 Millimeter (B x H x T). Damit entspricht sie in etwa der Größe eines Samsung S9+ (73,8 x 158,1 x 8,5 mm).
Technisch betrachtet liegt sie in etwa auf dem Niveau ihrer Spiegelreflex-Schwester EOS 80D. Hervorzuheben sind hier vor allem der 24-Megapixel-APS-C-Sensor und der Dual-Pixel-CMOS-Autofokus, der eine sehr schnelle und präzise Scharfstellung erlaubt. Zudem besitzt die EOS M50 einen elektronischen Sucher, was vor allem bei grellem Licht in Marrakesch von Vorteil ist. Alternativ lässt sich das Motiv über das dreh- und schwenkbare Display in Szene setzen. Der Preis liegt bei rund 580 Euro. Ein sehr fairer Preis angesichts der gebotenen Leistung.
Canon EOS M50 - Fotografieren mit Adapter
Normalerweise wird die EOS M50 über das M-Bajonett mit entsprechend kompatiblen, leichten und relativ günstigen M-Objektiven ausgestattet. Doch wir setzen statt dessen die leistungsstärkeren EF-Objektive ein. Dafür benötigen wir den optional erhältlichen EOS-M-Anschlussadapter, der rund 120 Euro kostet. Mit diesem lassen sich alle Canon-EF-Objektive nutzen.
Wir fotografieren hauptsächlich mit dem EF 24-70mm f/4 (ca. 780 Euro), da es zum einen mit seinem Brennweitenbereich sehr flexibel und zum anderen mit durchgehender Blende f/4 relativ lichtstark ist. Am APS-C reicht es von 38,4mm bis 112mm. Alternativ haben wir das EF 35mm f/1,4 im Gepäck. Die 1.800-Euro-Edelfestbrennweite bietet sich vor allem für offenblendige Porträtaufnahmen mit butterweichem Hintergrund oder für Aufnahmen bei schlechtem Licht an. Seine Brennweite entspricht 56mm an der EOS M50.
Hektik in der Medina
Wer in Marrakesch ein Foto machen will, muss vor allem eines sein: schnell. Denn im hektischen Alltag – insbesondere auf den Basaren – passiert so viel, dass man leicht den Überblick verlieren kann. Unser Rat: Überlegen Sie sich vorab grob, was Sie aufnehmen möchten. Etwa spannende Details, intensive Farben, ausdrucksstarke Porträts oder Bilder im Reportagestil. Das Sortieren der Gedanken hilft, das gewünschte Ergebnis auch im Trubel im Auge zu behalten.
Wenn Sie Menschen fotografieren, sollten Sie sich mit den Gepflogenheiten von Marokko vertraut machen. Viele möchten aus religiösen Gründen nicht fotografiert werden, andere freuen sich, wenn sie abgelichtet werden und Sie ihnen das Ergebnis im Anschluss auf dem Display Ihrer Kamera zeigen. Hier hilft es, wenn Sie vorab das Gespräch suchen. Marokkaner sprechen in der Regel sehr gut Französisch und ein wenig Englisch. Übrigens auch eine kleine finanzielle Aufmerksamkeit kann schonmal zum erhofften Ziel führen.
Ein weiterer Tipp: Fordern Sie sich heraus, seien Sie mutig und gehen Sie nah an Ihr Motiv heran – anstatt es bequem aus der Distanz mit einem Reisezoom einzufangen. Sie werden den Unterschied im Bild sehen – und spüren. Je näher Sie dran waren, insbesondere bei Porträtaufnahmen, umso intensiver wird die Bildaussage.
Fototipp Marrakesch
Marrakesch ist mit seiner beeindruckenden Altstadt, seiner Vielfältigkeit (auch in der umliegenden Region) und seinen freundlichen Bewohnern in jedem Fall eine Reise wert. Von Deutschland aus fliegen Sie rund 2,5 Stunden. Hotels und Verpflegung sind vor Ort vergleichsweise günstig.
Marrakesch, bekannt als „Rote Stadt“, „Ockerstadt“ oder „Perle des Südens“, ist eine Stadt im Südwesten Marokkos mit 928.850 Einwohnern und Hauptstadt der gleichnamigen Präfektur im Land Marokko. Die Königsstadt liegt in einer Ebene nördlich des Hohen Atlas. Wichtig: Für die Einreise benötigen Sie einen noch mindestens sechs Monate gültigen Reisepass. Die Währung in Marokko ist Dirham (DH). Ein Euro entspricht etwa elf DH.
Checkliste
Das brauchen Sie: Kamera, Objektive, Sonnenschutz und Ersatzakkus
So lange dauert es: Variabel
Diese Techniken lernen Sie: Wie Sie vielfältige Motive ablichten, im Trubel den Überblick behalten und Ideen konsequent umsetzen.
Sonnenschutz nicht vergessen
Wichtig neben der Kamera und den Objektiven ist natürlich das weitere Equipment. Besonders ratsam von Frühling bis Spätsommer: Sonnencreme mit hohem Schutzfaktor, eine Kopfbedeckung und ausreichend Flüssigkeit. Ebenfalls nicht vergessen sollten Sie Ersatzakkus. Gerade, wenn Sie wie wir mit der EOS M50 unterwegs sind. Durch ihren hohen Energiebedarf reicht eine Ladung nach CIPA-Standard nur für 235 Aufnahmen. Ein jähes Ende für den Fotospaß.
5 Tipps: Kameratechnik, Konnektivität und Motivideen
Tipp 1: Modus
Zum Fotografieren bieten sich vor allem der AV- und TV-Modus an. So können Sie entweder die Blende oder die Aufnahmezeit bewusst festlegen.
Tipp 2: Display
Das Dreh- und Schwenk-Display ist ideal zum Finden kreativer Perspektiven. Zudem lässt sich der Fokus mit einem simplen Fingertipp gezielt verschieben.
Tipp 3: WLAN
Verbinden Sie die Kamera über die Gratis-App „Camera Connect“ (iOS, Android) via WLAN und/oder Bluetooth direkt mit Ihrem Smartphone.
Tipp 4: Alltag
Mit einer Festbrennweite wie dem EF 35mm lassen sich Alltagsszenen spontan im Bild festhalten. Extratipp: Gehen Sie auf Augenhöhe des Motivs.
Tipp 5: Details
Fangen Sie spannende Motive aus unmittelbarer Nähe ein. Gehen Sie bis zur Naheinstellgrenze, öffnen Sie die Blende und setzen Sie den Fokus bewusst ein.
