Ratgeber

Weitwinkel schafft Nähe: Menschen in einer Landschaft richtig inszenieren

Kurze Brennweiten eignen sich in der Landschaftsfotografie nicht nur dafür, um möglichst viel von einer Szenerie im Bild zu zeigen. Befindet sich etwas im nahen Bildvordergrund, helfen Weitwinkeloptiken dabei, Betrachterinnen und Betrachter förmlich ins Bild – oder wie hier ins Boot – hineinzuziehen.

Menschen in einer Landschaft richtig inszenieren

Möchten Sie eine Person im Kontext einer Landschaft inszenieren, ist es wichtig, der Landschaft mit einer ausgedehnten Schärfe und bedachten Komposition ebenso viel Bedeutung beizumessen wie der Person selbst.

Menschen im Bild zu integrieren, kann außerdem dabei helfen, die Imposanz einer Landschaft im Foto (besser) wiederzugeben (siehe Bild unten).

Der Kontrast zwischen „Groß“ und „Klein“ gibt einen Anhaltspunkt, wie imposant die Szenerie wirklich ist, und transportiert das entsprechende Gefühl. Bringen Sie dafür den nötigen Abstand zwischen Kamera und Person im Bild.

Bildanalyse: Warum dieses Foto funktioniert! 

1. Zentraler Fluchtpunkt 

Die Zentralperspektive sorgt für Ruhe im detailreichen Bild und gibt dem Auge beim Betrachten eine klare Richtung.

Durch den zentrierten Aufbau führen die Linien des Bootes sowie der Berge in die Bildmitte, schneiden sich dort mit der Horizontlinie und treffen in einem Fluchtpunkt zusammen: dem Hut der Person. Und auch die Pose der Person beziehungsweise die Armhaltung greifen diese Linienführung auf.

2. Sanfte (Farb-)Kontraste 

Im Hintergrund trifft weißer, kalter Schnee auf gelb gefärbte Bäume, im Vordergrund ein rotbraunes Boot auf einen hellblauen Rucksack.

Und auch in den Farben des Pullovers findet sich ein sanfter Kalt-Warm-Kontrast zwischen einem tiefen Rot und dunklen Blau wieder. Das Boot und die Person bringen etwas mehr Farbe in die sonst eher gedeckte und trübe Landschaft, fügen sich aber harmonisch ein.

3. Durchgehende Schärfe 

Dank einer mittleren Blende von f/8 wurden sowohl das Boot sowie die Person im Vordergrund als auch die Berge im Hintergrund ausreichend scharf abgebildet.

Dadurch erhält die schöne Winterlandschaft genauso viel Bedeutung wie die Person, und beide Bildbereiche treten (stärker als mit offener Blende) in den Dialog miteinander. Es entsteht kein klassisches, dafür ein erweitertes Porträt, das eine Geschichte erzählt.

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