Egal, ob Familie, Freunde oder Kolleginnen und Kollegen: In der (Vor-)Weihnachtszeit kommt man vermehrt in größeren Gruppen zusammen. Das Smartphone ist dabei ständig im Einsatz. Mit unseren elf Tipps gelingen tolle Gruppenfotos, die nach mehr als Schnappschüssen aus dem Handy aussehen.
11 echt gute Tipps für Gruppenfotos mit dem Smartphone
1. Location und Hintergrund
Grundsätzlich sollten Sie darauf achten, dass die Umgebung beziehungsweise der Hintergrund zu dem Thema Ihres Gruppenfotos passt, jedoch nicht allzu viel Aufmerksamkeit auf sich zieht und von den Personen und Gesichtern auf dem Bild ablenkt. Im besten Fall fügen sich die Menschen harmonisch in die Umgebung ein, heben aber auch klar davon ab.
Fragen Sie sich, ob Ihr Gruppenfoto zum Beispiel (vor-)weihnachtliche Stimmung verbreiten oder eher schlicht wirken soll. Ist Ersteres der Fall, dürfen natürlich auch passende Requisiten Teil des Bildes sein, um die Gesamtwirkung zu unterstreichen, wie zum Beispiel der Weihnachtsbaum und die Geschenke im Bild unten.
Eine tolle und preiswerte Möglichkeit, um ein Familienporträt mit einheitlichem Hintergrund aufzunehmen, sind Hintergrundrollen.
2. Handystativ
Möchten Sie ein klassisches Gruppenfoto auf professionellem Niveau aufnehmen, lohnt sich die Investition in ein Handystativ. So fehlt niemand aus der Gruppe auf dem Bild und Sie können in Ruhe den perfekten Bildausschnitt finden (siehe Tipp 1) sowie die Personen im Bild anordnen (siehe Tipp 3).
Aktivieren Sie den Selbstauslöser Ihres Smartphones oder – noch besser – nutzen Sie einen Fernauslöser. Das Smartphone Traveler Stativ von Rollei zum Beispiel kommt direkt mit einem Fernauslöser. Eine tolle Funktion für Gruppenbilder ohne „Selfiearm“ bietet auch das neue Smartphone Google Pixel Pro 9:
Mit Mich hinzufügen machen Sie dabei zwei Fotos von Ihrer Gruppe, tauschen vor dem zweiten Schuss aber die Person hinter der Kamera aus. Das Smartphone zaubert dann ganz automatisch aus beiden Aufnahmen ein Foto.
3. Styling
Für ein harmonisches Gesamtbild kann es sich lohnen, die Kleidung farblich aufeinander und die Umgebung abzustimmen.
Möchten Sie ein Weihnachtsfoto aufnehmen, könnten die Personen außerdem entsprechend dem Motto winterlich leger oder festlich gekleidet sein. Accessoires wie Weihnachtsmützen oder Elchohren zum Aufsetzen bringen fast automatisch gute Stimmung ins Bild.
4. Anordnung der Personen
Bei einem Gruppenfoto ist die Anordnung der einzelnen Personen sehr wichtig. A und O ist natürlich, dass alle Gesichter gut zu sehen sind. Zudem sollten Sie versuchen, eine ausgewogene Anordnung zu finden und zu verhindern, dass beispielsweise alle großen Personen auf der einen und alle kleinen auf der anderen Seite stehen.
Noch dazu sollten die Köpfe – vor allem in der Senkrechten – nicht auf einer Linie liegen. Achten Sie stattdessen auf eine Dreiecksstruktur und bilden Sie Kopfdreiecke. Bei größeren Gruppen eignen sich zum Beispiel Sofas oder Treppen gut, um die einzelnen Personen versetzt zueinander zu platzieren.
Bei einer geringen Personenanzahl können Sie beispielsweise auch auf dem Boden liegen wie im Bild rechts, um Größenunterschiede auszugleichen. Beim Posing einer Familie oder guten Freundinnen und Freunden ist die Körpersprache ein wichtiges Werkzeug der optischen Kommunikation.
Um Verbundenheit und Nähe auszudrücken, achten Sie darauf, dass die Köpfe nicht zu weit voneinander entfernt sind. Mit dem gezielten Positionieren von Händen und Armen schaffen Sie Interaktion.
5. Gleichmäßige Schärfe und Beleuchtung der Gesichter
In einem klassischen Gruppenfoto sollten alle Personen und vor allem ihre Gesichter möglichst gleichmäßig ausgeleuchtet sein. Fotografieren Sie im Freien bei Sonnenlicht, sollte keiner der Abgebildeten einen Schatten auf den anderen werfen. Am besten, Sie suchen sich einen Bereich mit diffusem Licht.
Besonders gut eignen sich leicht bewölkte Tage. Dann wird das Sonnenlicht gestreut und die Gesichter weich und gleichmäßig ausgeleuchtet, wie das Gruppenfoto links zeigt. Findet das Familienshooting drinnen statt, können Sie zum Beispiel Softboxen oder LED-Panele (siehe unten) nutzen, die Sie links und rechts neben der Kamera platzieren.
Oder Sie fotografieren mit dem Frontlicht eines großen Fensters. An sonnigen Tagen helfen Gardinen, das Licht weicher zu machen. Fast noch wichtiger als eine gleichmäßige Ausleuchtung ist jedoch, dass alle Gesichter scharf und gut erkennbar sind – das Bild oben zeigt, wie es besser nicht sein sollte, da nur die zwei Personen ganz vorne scharf abgebildet wurden.
Eine wichtige Einstellung, um zu bestimmen, wie weit sich die Schärfe über ein Bild ausdehnt, ist die Blende. Eine Daumenregel besagt: f/4 für zwei, f/5,6 für drei und f/8 für vier Personenreihen. Um die Blende manuell einzustellen, wechseln Sie in den Pro(fi)- oder Porträt-Modus Ihrer Handykamera-App.
6. Blinzler vermeiden
Je mehr Menschen im Bild, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person im Moment der Aufnahme blinzelt. Um geschlossene Augen zu vermeiden, gibt es einen kleinen, aber wirksamen Trick:
Bitten Sie kurz vor der Aufnahme alle Personen darum, ihre Augen zu schließen und auf ein vorher abgesprochenes Signal wieder zu öffnen. Kurz darauf lösen Sie dann aus!
7. In Serie fotografieren
Mit der Serienbildfunktion Ihres Smartphones können Sie mehrere Fotos schnell nacheinander aufnehmen. Damit haben Sie die Möglichkeit, aus einer Reihe von Fotos die besten und schönsten Momente auszusuchen.
Bei vielen Mobilgeräten muss man den Auslöser nach links (1), rechts oder nach oben ziehen, um den Serienbildmodus einzustellen, oder man kann ihn in den Einstellungen auf eine bestimmte Lautstärke-Taste legen.
In der Fotogalerie wird über dem Vorschaubild aus der Serie die Anzahl der Einzelaufnahmen angezeigt (2). Mit Klick darauf können Sie alle Bilder der Serie anschauen und einen Favoriten auswählen (3).
8. RAW oder JPEG?
Sie möchten das Gruppenfoto direkt an andere verschicken oder auf Facebook und Instagram posten? Dann ist das (meist voreingestellte) JPEG-Format die passende Wahl.
Haben Sie jedoch vor, das Gruppenbild in Ruhe zu bearbeiten, empfehlen wir, zu RAW als Bildformat zu wechseln. Die meisten modernen Smartphones bieten die Möglichkeit, im RAW-Format zu fotografieren. Einige davon unterstützen RAW dabei standardmäßig mit der vorinstallierten Kamera-App – meist versteckt im Pro(fi)-Modus.
Andere müssen mit einer Kamera-App wie der Adobe Lightroom-Mobile App (verfügbar für Android und iOS) nachgerüstet werden. Haben Sie Letztere auf Ihrem Handy installiert, klicken Sie in der In-App-Kamera im Modus Professionell (1) auf das Symbol für das Dateiformat (2).
Dort haben Sie die Wahl zwischen DNG, dem von Adobe erstellten RAW-Format, oder JPEG.
9. Abstand anpassen, anstatt zu zoomen
Die meisten aktuellen Smartphone- Modelle bieten mehrere Linsen und Brennweiten: je nach Modell zum Beispiel 0,5× („Ultraweitwinkel“), 1× („Weitwinkel“) und 3× („Tele“). Die gewählte Einstellung bestimmt dabei nicht nur, wie viel vom Motiv abgebildet wird, sondern trägt auch zu der Bildwirkung bei.
Die Einstellung 1× stellt in der Regel die optisch beste Linse dar. Zoomen Sie digital in das Bild hinein, verschlechtert sich die Bildqualität. Zoomen Sie heraus, kann es zu unschönen Verzerrungen kommen – was vor allem bei Menschen im Bild zu skurrilen Körperformen führen kann.
Unser Tipp: Vergrößern oder verkleinern Sie lieber den Kameraabstand zum Motiv, um mehr oder weniger auf das Bild zu bekommen.
10. Das perfekte Gruppenbild aus mehreren Einzelfotos
Das eine Gruppenfoto aufzunehmen, auf dem sich alle Abgebildeten gut gefallen, ist nicht einfach. Je mehr Personen im Bild, desto schwieriger kann es außerdem sein, den einen Schuss zu finden, auf dem keiner wegschaut, blinzelt, eine Grimasse zieht oder Ähnliches.
Nehmen Sie eine Reihe von Bildern auf (siehe Tipp 7), haben Sie aber zum Glück eine ganze Bildserie – mit gleichbleibender Anordnung der Personen –, aus der Sie auswählen und mehrere Bilder zu einem verbinden können. Ganz klassisch und manuell gelingt dies zum Beispiel mithilfe von Bearbeitungsprogrammen wie Adobe Photoshop.
Dort öffnen Sie die besten Bilder als einzelne Ebenen übereinander in einer Datei, erstellen Ebenenmasken und malen mit dem Pinsel gewünschte Bereiche frei.
Noch einfacher geht es, wenn Sie mit einem Smartphone der Google Pixel Pro 8 Serie fotografieren. Mit der KI-Funktion Beste Aufnahme fügt das Handy ein Gruppenfoto aus Einzelbildern zusammen – komplett automatisch oder Sie wählen jeweils selbst die besten Gesichtsausdrücke aus.
11. Tipp für die Feiertage: Weihnachtszauber im Bild
Sie möchten ein Familien- oder Gruppenfoto einfangen, das vor weihnachtlicher Atmosphäre geradezu strotzt? Dann schalten Sie die Lichterketten ein und platzieren Sie diese im Vorder- und Hintergrund Ihres Gruppenfotos.
Denn wählen Sie eine offene Blende im Pro(fi)- oder Porträt-Modus Ihres Smartphones und fokussieren auf die Personen im Bild, verwandeln sich die einzelnen Lämpchen der Lichterkette außerhalb des Fokusbereichs in leuchtende Lichtkugeln und schenken Ihren Aufnahmen eine zauberhafte Wirkung.
Besonders verträumte Ergebnisse erzielen Sie dabei, wenn sich Lichter ganz nah am Handy befinden. Kleine Anmerkung: Für Fotos, in denen es vor allem um die Atmosphäre geht, ist die Pose und Interaktion der Personen – also „der Moment“ – miteinander wichtiger als eine gleichmäßige Ausleuchtung und Sichtbarkeit aller Gesichter.